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Garnelenfilter selber bauen - Bauanleitung Garnelenfilter

Garnelenfilter selber bauen - Innenfilter KP MAX / Klaus Perner

Ich bin ein Fan von selbstgebauten Filtern und daher seit Jahren immer auf der Suche nach neuen Ideen, Filtermedien und günstigen Alternativen zu „Profi“-Lösungen.

 

Dabei halte ich es gerne mit den DIY-Gurus und arbeite nach dem KISS Prinzip.  Keep it strictly simple = Mach es konsequent einfach:D.

Ich habe 6 Becken (2x 24 Liter, 3x 60 Liter und 160 Liter) und eines davon, das große, wurde bis gestern noch mit einem DIY-Außenfilter betrieben. Was macht man also, wenn das Wetter bescheiden ist? Man kommt auf dumme Gedanken.

Ein neuer großer Innenfilter musste sofort her, und natürlich sollte er wieder selbst gebaut werden und das Beste von allen mir bekannten Filtern haben. Außerdem sollte die Fläche für Bakterien und Co. so groß wie möglich werden und das Becken dazu noch mit Sauerstoff durchflutet werden.
Auch die Kosten, Standzeit und Handhabung sollten so effektiv wie möglich sein.

Heute morgen ging es dann gleich nach dem ersten Kaffee los. Zuerst einmal die Materialien zusammen gesucht:

(1) natürlich eine Pumpe – Ich habe hier eine sehr starke genommen, da ich mit 45 oder 60 ppi Schaumstoff arbeite und das Wasser daher durch enge Kanäle gezogen werden muss.

(2) passend dazu ein Schlauch, um das Wasser nach draußen zu befördern



(3) Einen Luftschlauch, um den Sauerstoff in den Filter einzubringen



Schaumstoffzylinder: Je nach gewünschter Größe des Filters kann man auch fertige Filterpatronen nehmen oder sich einen Zylinder bauen, wie ich es bei diesem Filter getan habe.



(5) Filtermedium für den „Innenraum“



(6) Pumpe für Sauerstoffzufuhr



(7) Passender Schaumstoff mit 45 oder 60 ppi, in gleicher Stärke wie der Zylinder



(8) optional: Starterbakterien

Ihr braucht nicht mehr als eine Schere und ein scharfes Messer.
Los geht’s!

1. Vorbereitung der Pumpe: Hier wird praktisch nur der Luftschlauch direkt vor dem Kreisel der Pumpe angebracht. Damit bewirkt man, dass die Luft von der Pumpe geschreddert und das Becken mit kleinen Bläschen geflutet wird. Die winzigen Blasen steigen auch nicht so schnell auf (siehe Video).



2. Der Schwamm-Zylinder: Bei kleineren Filtern kann man auch fertige Filterpatronen aus dem Teichbau benutzen. Ich habe einen Händler gefunden, welcher diese in schwarz und mit Wunschbohrung verkauft. Diese Patronen benutze ich in meinen kleinen Becken. Durch die Wunschbohrung kann man auch selbst entscheiden, ob man einen Luftheber benutzt oder — so wie ich — kleine Pumpen in den Filter einbringt. Das Prinzip bleibt aber dasselbe. Bei dem aktuellen Filter habe ich einen Zylinder mit 20 cm Durchmesser geformt und verklebt. Hier sind Kabelbinder sehr tolle Hilfen! Ich habe Aquariumsilikon zum Kleben genommen, es gibt aber auch Spezial-Schaumstoffkleber. Als Stärke für den Schwamm habe ich 3 cm gewählt und ein schwarzes Material mit 45ppi. Durchmesser und Höhe des Zylinders ist natürlich Geschmacksache, wobei ich gerne die Höhe ein wenig größer wähle als die Aquarienhöhe, damit der Zylinder etwas aus dem Wasser ragt. Somit muss man den Deckel nicht super dicht hinbekommen und auch Stromkabel und Luftschlauch muss man dann keine Beachtung schenken!

3. Man schneidet nun aus dem restlichen Schwamm zwei „Deckel“ für seinen Zylinder aus, um ihn später verschließen zu können. Den Boden klemme und klebe ich sofort ein!



4.Nun reinigt man den Zylinder und entfernt eventuelle Klebereste. Ist alles soweit okay und relativ reissfest, geht es ans Befüllen. Benutzt man neues Filtermaterial zum Befüllen, sollte dieses auch noch gereinigt werden, um Reste von der Produktion loszuwerden. Es kommt natürlich auf das Medium an.

5.Hier kann man alles mögliche benutzen. Ich verwende meistens Bio-Home, Blähton, Bio-Bälle oder ähnliches. Man kann aber einfach auch nur Schaumstoffwürfel zuschneiden und nutzen. Die Pumpe sollte ca. in der Mitte oder ein wenig unterhalb davon sein. Je tiefer der Schwerpunkt liegt, umso besser steht das Teil am Ende auch im Becken. Aber es soll ja von oben und unten Wasser angesaugt werden, daher ist die Mitte ratsam. Meine heute verwendete Pumpe ist sehr schwer, daher ist es fast egal, wo sie genau liegt. Ich positioniere sie liegend und mit dem Eingang in der Mitte des Zylinders.



6. Ich fülle also ca. ein Drittel mit dem Material auf und lege dann die Pumpe in den Zylinder. Das Stromkabel und den Luftschlauch führt man natürlich nach außen.



7.Man macht nun im oberen Drittel des Zylinders einen kleinen Schnitt. Dann schließt man den Schlauch an die Pumpe an und führt diesen durch den kleinen Schnitt nach draußen.



8. Nun füllt man das restliche Filtermedium in den Zylinder und lässt dabei ein wenig Platz für den Deckel. Dabei kann man auch gleich, so wie ich es immer mache, die Starter-Bakterien einbringen.



9. Ich schüttle nun den Zylinder, damit sich alles gut verteilt. Dann kommt oben noch der Deckel drauf, den man aus dem Filterschwamm ausgeschnitten hat. Fertig ist der Filter!

10. Ich wässere den Filter nun, damit er besser untergeht. Hat man den Boden und den Deckel sehr dicht hinbekommen, kann man den Filter auch liegend betreiben.



11. Nun schalte ich die Pumpe ein und lasse den Filter langsam ins Becken an seine Stelle gleiten. Es kann sein, dass man ihn anfangs noch beschweren muss, wenn man — wie ich — ein leichtes schwimmendes Filtermedium nimmt oder eine weniger schwere Pumpe gewählt hat.

12. Wenn das Wasser läuft, schalte ich die Luftpumpe an und reguliere die Zufuhr so, dass viele kleine Blasen aus dem Auslauf kommen.



13.Fertig!

Ich habe diese Art von Filter nicht erfunden, und ich habe nicht das ganze Internet nach solch einem Filter durchforstet. Sicherlich gibt es diese Idee schon. Aber mir ist sie abends beim Einschlafen gekommen, und ich nutze diese Art Filter schon seit ca. 2 Jahren mit Erfolg und ohne Probleme. Sie haben eine lange Standzeit und sind sehr einfach zu warten.

Hier noch ein paar Bilder meiner anderen Filter in den „kleinen“ Becken.




Die große Fläche bietet den Tieren eine schönes Feld zu grasen und das Volumen, das zum Filtern bzw. Besiedeln bereit steht, ist enorm! Die Filter sind leise, und selbst das Einbringen des Sauerstoffs ist kaum zu hören, da schon eine kleine Menge Luft reicht, um das Becken mit Bläschen zu fluten!



Mir macht es einen riesigen Spaß, solche Filter zu bauen, und ich hoffe, ich kann ein paar Leute mit meiner Lust anstecken.

Liebe Grüße
Klaus Perner

Bezugsquelle für die Filterschwämme und Patronen: Aquaristik Schneider
Bezugsquelle für die Bio-Gel-Bälle: Interaquaristik

 

Autor: Klaus Perner - Ludwigshafen am Rhein

Ich habe/hatte 3 Onkel die sich mit Aquaristik befassen. Einer war ca. 40 Jahre begeisteter Becken und Möbelbauer und unterhielt dabei immer unzählige Becken. Die anderen befassen sich genausolange mit der Haltung und Zucht von Fischen.Daher bin ich schon früh zu meinem ersten Becken gekommen und hatte über die Jahre immer ein bis zwei große Aquarien in meiner Wohnung.Nach einer Pause von ca. 10 Jahren, habe ich 2006 mein Hobby wieder aufgenommen, aber dieses Mal wollte ich etwas neues ausprobieren und habe mich für Garnelen und Krebse entschieden. Den Anfang machte ein 160L Becken mit Red Fire Garnelen und ein paar Guppys. Zu der Zeit habeich dann auch Garnelio entdeckt und dort auch meine ersten Zwergflusskrebse gekauft. Ich war frohin der nächsten Nachbarschaft einen Händler und Experten für Wirbellose zu haben. Heute sind daraus 5 Becken geworden ( 160l + 4 x 56l ) in denen ich Garnelen, Krebse, ein paar Fische und Schnecken (auf Leitungswasser) halte. Da ich generell gerne bastle, habe ich früh damit angefangen meine Filter selbst zu bauen. Dabei habe ich etliche Filterarten und Medien ausprobiert um etwas zu finden das günstig, wiederverwendbar und effektiv ist. Natürlich kann man das Rad nicht neu erfinden, aber es macht trotzdem Spaß zu sehen, mit welcheneinfachen Mitteln, man für tiergerechtes Wasser sorgen kann.


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  • Toll !

    Super Idee. Glűckwunsch !!!!

  • Vielen Dank

    Hallo, es ist schön zu sehen das sie viel Spaß bei der Sache haben und viel Wissen sich angeeignet haben. Aber sehr dankbar bin ich dafür dass sie ihr Wissen auch teilen und dadurch andere Menschen für das Thema gewinnen können u d helfen. Gerade das Thema Filter ist mit eines der wichtigsten beim Aquarium. Vielen Dank und weiter so.

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