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Cryptocorynen / Wasserkelche - XXL Blog

Viele der beliebten, unaufwändig zu haltenden und trotzdem wunderschön aussehenden mannigfaltigen Cryptocorynen-Arten und -Varianten sind klassische Mittelgrundpflanzen, weil sie nicht so hoch werden und auch, weil sie recht schattenverträglich sind. Sie eignen sich daher gut zur Unterpflanzung von höheren Stängelpflanzen, Wurzeln oder Steinen. Die anspruchslosen Cryptocorynen gehören zu den Aronstabgewächsen wie Anubias. Sie gelten als barschfest, weil die Blätter ziemlich bitter schmecken und deshalb nicht gern gefressen werden, und sie sind tolle Aquarienpflanzen für Einsteiger.

Cryptocorynen vermehren

Vermehrt werden sie durch Abtrennen der Tochterpflanzen, die sich am Wurzelstock bilden. Das geschieht am besten mit einer scharfen Schere.

Cryptocorynen pflegen

Cryptocorynen wachsen langsam und machen daher nicht viel Aufwand bei der Pflege. Wird der Busch zu dicht, kann man ihn mit Hilfe einer scharfen Schere etwas auslichten. Die Blätter werden dabei direkt über dem Wurzelstock abgeschnitten. Auch unansehnlich gewordene, alte Blätter werden so entfernt. Wird der Busch zu groß, kann man den Wurzelstock teilen.

Cryptocorynenfäule - was steckt dahinter?

Berüchtigt ist die sogenannte Cryptocorynenfäule. Sind Pflanzen davon betroffen, werden innerhalb kürzester Zeit alle Blätter glasig und sterben ab - was dramatisch aussieht. Im Englischen wird das Phänomen als "Crypt Melt", also Cryptocorynenschmelze bezeichnet, ein Name, der den Vorgang sehr gut beschreibt. Der Grund für dieses Absterben liegt nicht in einer Krankheit, sondern es ist eine Reaktion auf veränderte Umweltbedingungen. Die Blätter passen dann nicht mehr zur Umgebung und werden "entsorgt". In der Regel treibt der Wurzelstock wieder durch und bildet neue, passende Blätter aus. Vorbeugen kann man dem Absterben durch regelmäßige Teilwasserwechsel und eine gleichmäßige Versorgung mit Nährstoffen. Eine tägliche Düngung mit einer geringeren Menge sollten Sie dabei einer wöchentlichen Stoßdüngung auf Vorrat vorziehen.

Cryptocorynen oberhalb des Wasserspiegels

Cryptocorynen können übrigens auch ganz hervorragend oberhalb des Wasserspiegels gezogen werden, wenn die Luft feucht genug ist. Sie sind beispielsweise ein toller Besatz für den Landteil eines Wasserfallaquariums oder eines Paludariums. Auch im Aquaterrarium sehen sie wunderschön aus und in einem Feuchtterrarium beispielsweise für Dendrobaten oder Landkrabben wie Geosesarma kann man mit Cryptocorynen eine schöne und etwas ungewöhnliche Bepflanzung realisieren. In der Landform kommen Cryptocorynen dann auch zur Blüte. Ihre Spatha ist wunderschön - grün, braun oder gelb, rosa oder auch weiß … und bei einigen Arten ist das Blüten Hochblatt sogar spiralig gedreht.

 

Überblick - Artenvorstellung

Es gibt unzählige Arten und Varianten von Cryptocorynen in der Aquaristik, hier folgen nur die beliebtesten und am weitesten verbreiteten im Überblick.

Cryptocoryne affinis - Härtels Wasserkelch, Geflammter Wasserkelch (Topf)

Diese traditionsreiche Cryptocoryne kommt ursprünglich aus Malaysia. Die Unterwasserform wird 30-40 cm hoch und hat braun geflammte olivgrüne Blätter mit weinroter Unterseite. Sie bevorzugt eher hartes Wasser und eignet sich sehr gut für Cichliden Aquarien.

Die Landform ist deutlich niedriger und die Blätter bleiben rein grün.

Cryptocoryne beckettii - Becketts Wasserkelch (InVitro/Topf/auf Lava)

Eine bewährte und beliebte Cryptocoryne für den Mittelgrund, mit 15-25 cm perfekt auch für größere Aquarien, mit bräunlichen Blattunterseiten und kräftig grünen bis olivgrünen Blattoberseiten, die manchmal feine dunkelrote Streifen aufweist.

An Land gezogen werden die Blätter etwas fester als die submerse Form.

Cryptocoryne cordata - Herzblättriger Wasserkelch (Invitro)

Cryptocoryne cordata ist eine wunderschöne, ca. 20 cm hoch werdende Wasserkelchart aus Südostasien, deren Blattform und Blattfarbe stark variieren kann. Die Blätter sind leicht rötlich bis grün, oft mit einer schönen Strichelzeichnung, ihre Form ist eiförmig schmal, nicht so herzförmig wie die des namensgebenden Typen. Diese Cryptocoryne mag eher weiches Wasser, kann nach einer Eingewöhnungszeit aber auch an härteres Wasser gewöhnt werden.

Emers gezogene Cryptocoryne cordata sehen der Unterwasserform recht ähnlich, die Blätter wirken allerdings etwas kompakter.

Cryptocoryne crispatula - Grasblättriger Wasserkelch (InVitro)

Die langen, schmalen Blätter des Grasblättrigen Wasserkelchs sind genoppt und bleiben eher bräunlich. Diese Cryptocoryne verträgt auch sehr hartes Wasser. Die Blätter werden bis 60 cm lang, was sie eher zu einer schönen Pflanze für größere Aquarien und zu einer tollen, nicht so invasive Alternative zu Vallisneria spiralis macht.

Auch an Land lässt sich diese Cryptocoryne gut kultivieren. Die dunkelgrünen Blätter bleiben emers kürzer und sind recht steif.

 

Cryptocoryne crispatula var. balansae - Blansas Wasserkelch, Grasartiger Genoppter Wasserkelch (Topf)

Die ausgeprägt genoppten grasartigen Blätter dieser Unterart von Cryptocoryne crispatula aus Thailand sind wunderschön. Mit 70 cm Länge und 1-4 cm Breite sind sie eine tolle Alternative zu den eher wuchernd wachsenden Vallisnerien. Diese Cryptocoryne mag eher hartes Wassr und wird ziemlich stattlich.

Die Blätter der Landform sind glatt, steif und deutlich kürzer.

 

Cryptocoryne crispatula var. tonkinensis - Tonkin Wasserkelch (InVitro)

Mit ihren eleganten, ausgesprochen schmalen Blättern kann die 10-25 cm hoch werdende Tonkin Cryptocoryne gut als grasartige Pflanze im Mittelgrund verwendet werden. Auch sieht sie sehr schön in großen Iwagumi Aquascapes aus, wo man sie hervorragend als Unterpflanzung für die Hauptsteine oder zum Auflockern der Graslandschaft verwenden kann.

Sehr schön wächst der Tonkin Wasserkelch auch emers im Feuchtterrarrium, wo die Blätter etwas massiger werden als unter Wasser, aber von der Größe her ungefähr gleich bleiben.

 

Cryptocoryne walkeri "lutea" - Walkers Wasserkelch, Gelber Wasserkelch (Topf)

Früher war diese 10-15 cm hohe Aquarienpflanze als Cryptocoryne lutea bekannt, mittlerweile wurde sie der Art Cryptocoryne walkeri zugeordnet. Die hübschen grünen Blätter haben eine braune Strichzeichnung. Sie ist sehr selten und nicht leicht zu bekommen - eine Rarität im Aquarium!

Die emers gezogene Pflanze sieht der submersen Form recht ähnlich.

Cryptocoryne parva - Zwergwasserkelch (Topf/Invitro)

Mit nur 5-7 cm Wuchshöhe ist diese sehr langsam wachsende, klein bleibende grüne Zwergform eher etwas für den Mittelgrund von Nanoaquarien oder für ein Iwagumi Aquascape, also eine Felslandschaft mit Grasbepflanzung. Der Zwergwasserkelch ist die kleinste bekannte Cryptocorynen Art. Er braucht mittleres bis starkes Licht und ist für eine CO2 Zufuhr sowie eine Düngung über die Wurzeln (zum Beispiel mit Düngekugeln oder GroundBooster) dankbar. Selbst dann wächst er jedoch noch extrem langsam.

Die Landform wächst etwas schneller, ist von der Wuchsform her jedoch durchaus vergleichbar.

 

Cryptocoryne ponterderiifolia - Herzblatt Cryptocoryne, Herzblatt Wasserkelch (InVitro)

Dieser Wasserkelch aus Sumatra ist unproblematisch und anpassungsfähig. Er überzeugt ca. 20-30 cm langen herzförmigen Blättern, die ein bisschen wie Anubias Blätter aussehen. Je mehr Licht er bekommt, desto buschiger wächst er. Die Umstellung auf die Verhältnisse im Aquarium kann eine Weile dauern. Die Herzblatt Cryptocoryne verträgt kein ganz hartes Wasser.

Emers kann man Cryptocoryne pontederiifolia ebenfalls sehr gut ziehen. Die Luftblätter sind etwas kleiner und kompakter als die der Unterwasserform.

 

Cryptocoryne retrospiralis - Gedrehter Wasserkelch (Topf)

Der Name "Gedrehter Wasserkelch" bezieht sich auf die gedrehte Form des Blüten Hochblatts, der Spatha. Diese schmalblättrige Cryptocorynen Art ist selten im Handel erhältlich, und erst dank Stefan Hummel von der Firma Dennerle konnte sie sich etablieren. Die Gedrehte Cryptocoryne aus Indien wird 15 bis 40 cm hoch und passt damit in den Mittelgrund sehr großer Aquarien beziehungsweise in den Hintergrund.

Die Landform hat wie die Unterwasserform linealische Blätter, die 15 bis 40 cm hoch werden können.

 

Cryptocoryne sivadasanii - Sivadasans Wasserkelch (Topf)

Diese ungewöhnlich schmalblättrige Cryptocoryne erinnert mit 40-120 cm Wuchshöhe ein wenig an eine Vallisnerie, sie ist jedoch längst nicht so invasiv und vermehrt sich nicht so rasant wie die doch sehr pflegeintensiven Vallisnerien. Sie ist erst seit 2016 im Handel erhältlich und damit noch eine echte Rarität.

Die Landform dieses Wasserkelchs entwickelt dagegen sehr kurze und schmale Blätter, die ein bisschen wie steife Grashalme aussehen.

 

Cryptocoryne spiralis - Spiraliger Wasserkelch (Topf)

Die schmalblättrige Cryptocoryne spiralis aus Indien wird mit ca. 40 cm Blattlänge eher groß. Ihre bandförmigen welligen Blätter sind dauerhaft leuchtend hellgrün - ungewöhnlich für eine Cryptocoryne. Sie wächst auch mit wenig Licht noch sehr dicht und kompakt.

Die Blätter der Landform sind deutlich kürzer als die Unterwasserblätter und viel steifer.

 

Cryptocoryne undulata - Gewellter Wasserkelch (Topf)

Die Cryptocoryne undulata hat gewellte, braungrüne bis braun marmorierte Blätter. Sie wird nur ungefähr 20-25 cm hoch und passt wunderschön in den Aquarien Mittelgrund. Unter wenig Licht streben die Blätter eher nach oben, unter viel Licht wachsen sie flacher und stehen dichter.

Die Blätter der Landform sind grün mit rötlichen Adern. Sie werden breiter als die Unterwasserblätter und in etwa genauso lang.

 

Cryptocoryne usteriana - Riesen Wasserkelch, Usteris Wasserkelch (Topf)

Diese Cryptocoryne ist eine reine Wasserpflanze, sie kann nicht emers gezogen werden. Ihre langen, regelmäßig genoppten Blätter haben eine weinrote Unterseite und eine tief grüne Blattoberseite. Mit einer Wuchshöhe von 70 cm ist sie wunderschön für den Hintergrund hoher Aquarien geeignet. In hartem Wasser wächst sie am besten, sie ist damit eine optimale Wasserpflanze für Cichlidenaquarien.

Nicht für emerse Haltung geeignet.

 

Cryptocoryne wendtii "Broad Leaf" - Breitblättriger Wendtscher Wasserkelch, Breitblättriger Wasserkelch (InVitro)

Diese Cryptocoryne wird ebenfalls nur 10-15 cm hoch und hat ungewöhnlich breite intensiv grüne Blätter, von denen manche auch ein braunes Flammenmuster zeigen können.

Die Landform wächst etwas schneller als die submerse Form.

 

Cryptocoryne wendtii "Brown" / Cryptocoryne wendtii "braun" - Brauner Wendtscher Wasserkelch, Brauner Wasserkelch (InVitro/Topf)

Dieser Wasserkelch ist ein Aquaristik Klassiker. Er wird nur ca. 25 cm hoch und hat dunkel olivgrüne bis braune Blätter - das schafft schöne Kontraste gegenüber grünen Hintergrundpflanzen.

Eine auf dem Landteil gezogene Cryptocoryne wendtii "Brown" wirkt insgesamt etwas "stabiler". Die Umstellung auf die Landform ist relativ unproblematisch.

 

 

Cryptocoryne wendtii "Green" / Cryptocoryne wendtii "grün"- Grüner Wendtscher Wasserkelch (InVitro/Topf)

Cryptocoryne wendtii "Green" bleibt etwas kleiner als die braune Variante. Sie wird nur ungefähr 5-10 cm hoch und ist rein grün gefärbt. Der Grüne Wendtsche Wasserkelch ist damit auch für den Mittelgrund in einem kleineren Aquarium oder einem Nanobecken gut geeignet.
Die Landform wird etwas größer, wächst aber ebenfalls nur mittelschnell.

 

 

Cryptocoryne wendtii "Kompakt" - Kompakter Wasserkelch, Mittelgroßer Brauner Wasserkelch (InVitro/Topf)

Der besonders kompakte Wuchs hat dieser Variante ihren Namen gegeben. Sie bleibt mit 10-15 cm Höhe recht klein und ist damit auch super im Nanoaquarium im Mittelgrund einzusetzen. Die olivgrünen Blätter sind beim Austreiben tief schokoladenbraun, was für wunderschöne Kontraste sorgt.

Auch im Terrarium ist diese Cryptocoryne einfach zu kultivieren. Die rötlichen Blätter der Landform werden ähnlich hoch wie die submerse Form.

 

Cryptocoryne wendtii "Mi Oya" - Mi Oya Wasserkelch (InVitro)

Diese Cryptocoryne hat ihren Namen vom Fluss Mi Oya auf Sri Lanka. Sie ist mit 25-35 cm Wuchshöhe mit die größte Variante aus dem Formenkomplex von Cryptocoryne wendtii und passt damit in den Mittelgrund eher größerer Aquarien. Sie vermehrt sich unkompliziert durch Tochterpflanzen und wächst relativ schnell. Unter wenig Licht richten sich die Blätter auf, bei mehr Licht wachsen sie eher horizontal.

Emers ist sie ebenfalls gut geeignet und unkompliziert zu pflegen. Sie wird auf dem Landteil ebenfalls recht groß und braucht definitiv ein nährstoffreiches Substrat.

 

 

 

Cryptocoryne wendtii"petchii" - Petchs Wasserkelch, Schmalblättriger Wasserkelch (auf Lava)

Petchs Wasserkelch ist eine Cryptocoryne aus Asien, die dem Formenkreis von Cryptocoryne wendtii kommt. Häufig wird sie auch mit ihrem alten Namen Cryptocoryne beckettii "petchii" bezeichnet. Dieser kleine Wasserkelch wird ca. 15-20 cm hoch. Die kontrastreiche Färbung ist ausgesprochen attraktiv.

Emerse Blätter sind mittelgrün bis dunkelgrün und langstieliger als die Unterwasserform.

 

Cryptocoryne wendtii "Tropica" - Braune Tropica wendtii, Brauner Tropica Wasserkelch (Topf)

Dieser Wasserkelch wurde von der Gärtnerei Tropica gezogen und in Verkehr gebracht. Seine dunkelbraunen Blätter haben ein gehämmertes Muster und einen welligen Rand und werden nur bis 15 cm hoch. Bei viel Licht wachsen sie horizontal.

Auf dem Landteil wird Cryptocoryne wendtii "Tropica" etwas größer als die Unterwasserform, und sie wächst auch etwas schneller.

Cryptocoryne x willisii - Willis' Wasserkelch (InVitro)

Von der Form wie Cryptocoryne parva aussehende mittelgrüne Blätter, die mit bis 10 cm Höhe etwas größer werden, machen diese Naturhybride aus dem zentralen Hochland Sri Lankas perfekt für den Mittelgrund in einem kleinen bis etwas größeren Aquarium. Sie vermehrt sich durch unterirdische Ausläufer.

Auch emers kann man Willis' Wasserkelch sehr gut kultivieren. Die Blätter sind dann etwas größer, die Pflanze wird bis 20 cm hoch. 

 

Cryptocoryne x willisii "lucens" - Zwerg Wasserkelch, Schmalblättriger Nevelli Wasserkelch (Topf)

Mit nur 10 cm Wuchshöhe ist der Zwergwasserkelch mit seinen schmalen grünen Blättern eine tolle Art für den Mittelgrund im Nanoaquarium oder den Vordergrund in größeren bepflanzten Becken. Auch für Rasenpflanzungen geeignet.

Emers werden die glattrandigen Blätter deutlich höher als die Unterwasserform.

 

Cryptocoryne x willisii "nevillii" - Nevills Wasserkelch (InVitro)

Diese Cryptocoryne ist eine Naturhybride aus Sri Lanka und wird nur 10 cm hoch und breitet ihre Blätter unter viel Licht eher horizontal aus. Die Blattfarbe ist grün, die Blätter sind etwas kürzer und eiförmiger als bei Cryptocoryne x willisii.

Emers gezogen wird Nevills Wasserkelch über 20 cm hoch und damit deutlich größer als die Unterwasserform, die Blätter sind ledrig-fest.

 


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