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Lebendfutter für Fische und Wirbellose im Aquarium // Teil 1

Lebendfutter ist wertvoll im Aquarium - für eine Fütterung, wie die Natur sie für Fische und auch für Wirbellose vorgesehen hat, sind die kleinen Futtertiere unabdingbar. Außerdem verschaffen sie den Aquarientieren Gelegenheit, sich ihr Futter zu erarbeiten, was ein nicht von der Hand zu weisender Vorteil und eine schöne Abwechslung im Aquarienleben ist.

Über den Sinn und Nutzen von Lebendfutter im Aquarium brauchen wir eigentlich gar nicht zu diskutieren. Nicht nur kommt Lebendfutter dem natürlichen Nahrungsspektrum der Fische und Süßwasser-Wirbellosen extrem nahe, sondern es bietet auch eine willkommene Abwechslung. Hier müssen vor allem die Fische sich das Futter etwas mehr "erarbeiten" als bei den üblichen Flocken, Tabs oder Granulatfuttern. Lebendfutter bringt Abwechslung und auch ein bisschen Spannung in das Leben der Aquarienbewohner, und mit wenigen Ausnahmen kann man beim Naturfutter auch keine Fehler machen, wenn man etwas zu viel gefüttert hat - nicht gefressenes Lebendfutter lebt einfach weiter. Im schlimmsten Fall entwickeln sich manche Mückenlarven zu Stechmücken, aber mehr passiert eigentlich nicht, und auf die Wasserqualität hat das immerhin keinen negativen Einfluss.

 

Wer mag Lebendfutter?

Ganz klare Abnehmer für Lebendfutter sind die allermeisten Aquarienfische. So sind beispielsweise Guppys, Platys, Neons und andere Salmler sowie Bärblinge und Kärpflinge, aber auch Guramis typische Allesfresser, die sehr gerne Lebendfutter als Ergänzung zu ihrem töglichen Futter nehmen. Kampffische und viele Buntbarsche sind sogar reine Fleischfresser, die von Mischfutter mit hohem pflanzlichem Anteil krank werden. Aber auch Krebse, Großarmgarnelen und Krabben jagen gern Naturfutter, und sogar Zwerggarnelen und manche Schneckenarten wie Apfelschnecken sagen zu einigen Sorten an Lebendfutter nicht nein.

 

Lebendfutter selbst fangen

Manches Lebendfutter kann man selbst in der Natur fangen - ganz klassisch: die schwarze Mückenlarve in der Regentonne im Garten. Wer tümpeln geht, braucht je nach Bundesland eine Genehmigung. Bitte machen Sie sich vor dem Keschern schlau, welche Regelungen bei Ihnen gelten - Auskunft erteilt in der Regel die Untere Naturschutzbehörde oder das Amt für Fischerei.

 

Alternative zum Tümpeln

Wer keine Möglichkeit zum Tümpeln hat oder fürchtet, dabei unliebsame Gäste wie Libellenlarven oder Fischläuse ins Aquarium einzuschleppen, kauft alternativ am besten die Tütchen mit lebenden Futtertieren für Aquarienbewohner im Zooladen und auch hier im Shop. Die Tütchen mit dem lebenden Naturfutter werden bis zur Auslieferung schonend kühl gelagert. So fährt der Stoffwechsel der kleinen Futtertiere herunter und sie verschmutzen das Wasser im Tütchen nicht. Zur Beurteilung, ob das Lebendfutter noch tauglich ist, sollte man vor allem in Zoohandlungen, wo die Lebendfuttertiere nicht kühl stehen, kritisch in die Tüte schauen. Wenn noch mindestens ungefähr 80-90% der Bewohner am Leben sind, kann das Lebendfutter im Aquarium verfüttert werden.

 

Lebendfutter aufbewahren

Will man die komplette Lieferung nicht auf einmal verfüttern, kann man intakte Tütchen, in denen sich keine oder nur ganz vereinzelt tote Futtertiere befinden, einfach ebenfalls im Kühlschrank aufheben, bis man sie verfüttern kann. Ist die Portion in der Tüte zu groß für eine Ration, gießt man das Wasser samt Lebendfutter in eine größere Schüssel, füllt mit entsprechendem Wasser (Süßwasser oder Salzwasser) auf und bewahrt diese Schüssel locker abgedeckt im Kühlschrank auf. Die Futtertiere entnimmt man dann mit einen feinen Kescher.

 

Welches Lebendfutter eignet sich für die tägliche Fütterung?

Würmer wie Enchyträen, Walterwürmer, Bananenwürmer, Mikrowürmer oder Tubifex enthalten anteilsmäßig recht viel Fett und sind daher nicht für jeden Tag geeignet. Kleine Krebstiere wie Artemia (Salinenkrebse) oder Cyclops (Hüpferlinge) und Daphnien (Wasserflöhe) dagegen sind recht ballaststoffreich und können zu einer gesunden Verdauung beitragen. Außerdem enthalten sie lebenswichtiges Chitin für Crustaceen wie Zwerggarnelen, Großarmgarnelen, Flusskrebse, Zwergkrebse und natürlich auch für aquatile und terrestrisch lebende Krabben.
Auch Insektenlarven wie Schwarze, Weiße und Rote Mückenlarven, im Forenjargon gern auch als Mülas abgekürzt, sind ein wertvolles Lebendfutter für jeden Tag.
Feinstes Lebendfutter wie Pantoffeltierchen oder Rädertierchen ist perfekt für die Aufzucht von sehr kleinen Fischlarven geeignet, für die selbst Artemianauplien noch zu groß wären.

 

Kann man Lebendfutter weiterzüchten?

Naturgemäß funktioniert die Weiterzucht von Lebendfutter nur bei den Arten, die ihr gesamtes Leben im Wasser verbringen. Schwarze Mückenlarven sind die Larven von Stechmücken, Weiße Mückenlarven werden zu Büschelmücken und Rote Mückenlarven zu Zuckmücken. Eine Weiterzucht in der Wohnung ist bei keiner dieser Mücken ratsam - sie stechen oder können zumindest ziemlich lästig werden.

Andere Lebendfutterarten wie Cyclops oder Artemia sind recht schwer in größeren Massen zu kultivieren, mit etwas Geduld kann man es jedoch schaffen, einen extensiv laufenden Ansatz hinzubekommen. Es gibt beim Lebendfutter jedoch auch Kandidaten wie Wasserflöhe, Moina oder verschiedene Würmer wie Glanzwürmer, Enchyträen, Grindal und andere, die sich extrem einfach und mit wenig Aufwand weiterziehen lassen.

 

Backup

Optimal ist es, wenn man von jeder Lebendfutterkultur mindestens zwei Ansätze pflegt - einen, in dem man extensiv arbeitet, also wenig füttert, sodass sich die Population nur geringfügig erhöht, und einen, in dem man intensiv füttert, um möglichst viele Futtertiere zu ernten. Intensive Kulturen können ab und an kippen, dann sterben die Tiere. Pflegt man noch einen extensiven Ansatz, kann man diesen teilen und mit der einen Hälfte wieder eine intensive Kultur anlegen. Anfangs wird diese trotzdem nur zurückhaltend gefüttert, weil die Futtertiere erst wenige sind und sich vermehren müssen, bevor sie größere Mengen an Futter bewältigen können.

 

In den folgenden Blogs gehen wir näher auf die einzelnen Lebendfuttersorten ein, auf ihre Wertigkeit für die Aquarienbewohner und auf die Kultivierbarkeit - einiges Lebendfutter lässt sich nämlich weiterzüchten, sodass Ihre Aquarienbewohnern immer frisches, hochwertiges Futter zur Verfügung steht.

Tags: Lebendfutter

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