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Wirbellose am Strand und in Strandnähe in Khao Lak

Wirbellose am Strand und in Strandnähe in Khao Lak — Landeinsiedlerkrebse

Landeinsiedlerkrebse sieht man hier sehr oft, und ganz häufig haben sie Apfelschneckengehäuse als Heimstatt erwählt. In unsere Augen vielleicht nicht ganz die beste Wahl, weil die Gehäuse eher dünn sind und leicht zerbrechen, aber man findet die Einsiedler wirklich sehr oft mit genau diesen Häuschen. Die Tiere leben zu hunderten am Strand. Tagsüber sind sie zwar auch aktiv, nachts sieht man sie aber erst so richtig in Aktion. Sie gehen über den Strand wie eine Armee von Putzkräften und beseitigen alles mögliche an Essensresten, die von den Touristen zurückgelassen werden. Die Restaurants legen zum Teil ihre Essens- und Kochabfälle wie Fruchtschalen und Gemüsereste in Haufen am Strand ab, und die Einsiedlerkrebse schlagen sich dann dort die Bäuche voll.

Landeinsiedlerkrebse bei Nacht

Ein sehr beeindruckendes Erlebnis: Wir mieteten uns Roller, die in Thailand richtig Wumms haben. Sie sind nicht so stark gedrosselt wie in Deutschland, so ein thailändischer Roller fährt 120 km/h, wenn man es drauf anlegt … Mit dem Autoführerschein darf man in Thailand ohne Probleme Roller fahren — das war ein bisschen lustig, es war meine erste Rollerfahrt überhaupt! Teilweise waren wir dann nachts mit unseren Rollern unterwegs und fuhren auch in die Wälder und zum Strand. Es ist unfassbar, wie viele Einsiedlerkrebse da nachts am Strand aktiv sind, man muss echt aufpassen, wo man hin tritt! Offenbar verstecken sie sich tagsüber im Wald und gehen nachts an den Strand, um zu fressen — ein unglaublich beeindruckendes Schauspiel! Diese Wanderung mitzubekommen war wirklich etwas ganz besonderes und einer der vielen Höhepunkte unserer Reise.

Ein klassisches Biotop für Landeinsiedlerkrebse

Hier auf dem Foto sieht man ein klassisches Landeinsiedlerhabitat. Hier waren die Tiere massenhaft unterwegs. Man sieht auf dem sandigen Boden außerdem noch andere kleine Wirbellose wie Strandkrabben. An der Flussmündung mischt sich das Meerwasser mit dem Süßwasser aus dem Fluss zu Brackwasser, und auf der Seite waren die Mangrovenkrabben, die man auf diesem Bild leider nicht sieht. Ein kleines Stück weiter hinten fanden wir einen kleinen See oder Teich, der mit dem Meer in Verbindung stand, und hier gab es Mangrovenkrabben, Lavaschnecken, Batmanschnecken und ich sah auch eine große Zahl Anthrazit-Napfschnecken. Wenn das Meer etwas zurückgeht, sieht man die ganzen Schnecken, die dort wirklich zu tausenden vorkommen.

Kletterer par excellence

Hier auf dem Bild sieht man sehr schön, was für gute Kletterer die recht behäbig wirkenden Landeinsiedlerkrebse eigentlich sind. Sie krabbeln auf die Baumstämme hoch wie nichts und halten sich dabei mit ihren kräftigen, mit starken, spitzen Krallen bewehrten Beinen fest.

Haltungstipps für Landeinsiedlerkrebse

Landeinsiedler sind also definitiv sehr soziale Gruppentiere, die aktiv interagieren und die Nähe von Artgenossen brauchen. Keinesfalls dürfen sie alleine gehalten werden! Je nach Art brauchen sie im Terrarium neben einem schönen tiefen Teil mit Terrarienhumus, in dem sie gefahrlos buddeln können, auch stabile Kletteräste und andere Dinge, die sie erklimmen können, sowie Sandzonen und 5-10 cm tiefe Schalen mit Wasser (Süßwasser und Meerwasser). Diese Schalen sollten auf jeden Fall mehrere Ausstiege wie Wurzelstücke oder Brocken von Korkrinde und so weiter haben.

Was fressen Landeinsiedlerkrebse?

Als Allesfresser sind Landeinsiedlerkrebse recht einfach zu füttern (wie wir ja so eindrucksvoll beobachten konnten, futtern sie wirklich ALLES). Ausgewogen sollte die Kost allerdings sein und nicht nur Obst und Gemüse, sondern auch zum Beispiel etwas rohen ungewürzten Fisch oder Frostfutter beinhalten. Der Farbstoff Astaxanthin spielt für Landeinsiedler eine sehr große Rolle, nicht nur für ihre Körperfärbung, sondern auch für Prozesse der Immunabwehr, daher ist es vorteilhaft, wenn sie auch einen Anteil buntes (vorwiegend rotes und gelbes) Gemüse und Obst bekommen.

Muschelblumen auf dem Meer

Die uns so wohl bekannten Muschelblumen kommen hier häufig auf Süßwasserbächen vor. Sie werden von der Strömung manchmal bis ins Meer geschwemmt — ein witziges Bild, Muschelblumen auf dem Meer treiben zu sehen. Leider gehen sie im Salzwasser recht schnell kaputt.

Wirbellose am Strand und in Strandnähe in Khao Lak - Riesenlandkrabben

Als wir nachts auf unseren Motorrollern unterwegs waren, haben wir fast schon ein bisschen Schiss bekommen, weil wir uns dabei immer mehr von den menschlichen Siedlungen entfernten und in den Regenwald fuhren. Die Geräuschkulisse im Wald war trotz der späten Stunde enorm. Wir waren zwar nah am Meer, aber noch im Wald, als wir im Dunkel der Nacht auf einmal große Kreaturen sahen. Überall waren Erdhügel, auf denen diese Wesen saßen. Im Licht unserer Lampen erkannten wir riesige Landkrabben, die gut und gern 12 Zentimeter Carapaxbreite erreichten.

Auf dem nächsten Bild sieht man eines der Erdlöcher, die diese Riesenlandkrabben graben und in denen sie leben. Wenn man näher kam, wurde es lustig: Erst saß die Krabbe auf dem Erdhügel, dann verschwand sie flugs im Loch. Die Höhlen liegen im Sumpfgebiet unter den Pfützen und Lachen und gehen unter Wasser weiter. In diesen Unterwasserhöhlen chillen die Krabben dann im Wasser.


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