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Ein Hustenbonbon im Aquarium- die Aura Blue

Inhaltsverzeichnis

 

 

Woher kommt die Aura Blue?

Wissenschaftlich wird die Aura Blue Caridina cantonensis genannt. Und wie der Name „cantonensis“ bereits vermuten lässt, entstammt sie eigentlich der Tüpfelgarnele, die in ihrer Wildform im Vergleich eher unspektakulär daherkommt. Züchterisches Können bewies daher Monique Klaver aus Holland, die das Potential der getüpfelten Tiere erkannte und den eisblauen Farbton heraus züchtete. Über Umwege gelangte die Aura Blue schließlich nach Deutschland und konnte dann dem Handel zugänglich gemacht werden. Auf dem Garnelenchampionat 2014 wurden sie erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt und wechselten noch an Ort und Stelle den Besitzer. Ihr haben wir es also zu verdanken, dass diese wunderschönen Exemplare endlich den Weg auch in das heimische Aquarium gefunden haben.


Foto: Lou Herfurth

Das Potential der Aura Blue

Interessant ist die Aura Blue vor allem beim sogenannten Crossbreeding: die Caridina cantonensis bietet ein schier unglaublich genetisches Repertoire zum Kreuzen an, was sie vor allem unter den professionellen Wirbellosenzüchtern besonders attraktiv macht. Vor allem die Verpaarung mit Taiwanern, Panda und Blue Bolt (Caridina logemanni) ergeben wundervolle und faszinierende neue Farbschläge und man könnte vermuten, dass der züchterischen Fantasie nahezu keine Grenzen gesetzt sind, weswegen von weiteren spannenden Kreuzungen auszugehen ist. Den kompletten Zuchtbericht der Aura Blue hat Monique auf www.theshrimpbar.com zugänglich gemacht.

Auch wenn sie nicht übertrieben blau leuchtet, ist die Aura Blue doch mit eine der attraktivsten Zwerggarnelen fürs Aquarium. Es hat den geradezu den Anschein, als ob diese kleine Juwelen von innen heraus leuchten würden. Die blaue Grundfarbe wird häufig überlagert von ungleichmäßig verteilten dunklen Pünktchen und manchmal ein paar rudimentärer Tigerstreifen. Gerade ältere Tiere können zudem einen mehr oder weniger stark ausgeprägten Rückenstrich entwickeln, wie man es zuweilen von Tigergarnelen her kennt. Auch größentechnisch werden sie eher etwas größer, so erreichen Weibchen um die 4 cm, Männchen bleiben mit bis zu 3,5 cm eher etwas kleiner.



Aura Blues züchten

Erbfest präsentiert die Aura Blue sich in einem Lutschbonbon-Blau, welches sich je nach Alter und Häutungsvorbereitung verändern kann. Beispielsweise zeigt sie ein strahlendes Blau kurz vor der Häutung am intensivsten, im juvenilen Alter scheint sie hingegen etwas heller. Auch nach dem Häutungsprozess benötigt sie eine kurze Weile, bis ihre Farbpigmente wieder völlig gefestigt sind. Auch wenn die Aura Blue zum spezialisierten Fortpflanzungstyp gehört, so trägt sie im Gegensatz zu anderen Caridina-Arten eher wenige Eier- gerade einmal 10-20, im Jahr aus- eine massenhafte Vermehrung ist daher eher nicht zu erwarten. Für gewöhnlich beträgt die Tragezeit zwischen vier und sechs Wochen, die Jungtierrate ergibt durchschnittlich 2 Tiere, von Ausnahmen abgesehen. Daher ist es geschickt, die Aura Blue besser im Artenbecken zu pflegen und den Jungtieren, die sich in der ersten Zeit nach ihrem Schlupf meist noch an Ort und Stelle aufhalten, ein Babyfutter anzubieten.


Foto: Lou Herfurth

Die Haltung der Aura Blue

Auf einem optimierten Bienen-Setup mit aktivem Soil, wie es für Arten der Caridina meist üblich ist, lässt sie sich relativ einfach pflegen, wobei sich herausgestellt hat, dass die Aura Blue es auch gerne etwas härter mag: Bei einer Gesamthärte bis 8 °dGH, einer KH bis 2° dKH und einem pH-Wert von maximal 7 vermehrt sie sich recht bald und zeigt ebenso ihr farbenfrohes Kleid. Zwar wäre auch weiches Leitungswasser geeignet, am unkompliziertesten hat sich aber Weichwasser mit einem Mineralsalz für Bienengarnelen bewährt, das einen Leitwert von rund 300 Mikrosiemens hat. Die Wassertemperatur sollte dabei 20 °C nicht unter- und 26 °C nicht unterschreiten. Im Sommer sollte man durchaus über einen Oxydator oder eine andere Form der Aquarienkühlung wie beispielsweise einen Cooler nachdenken. Der Bodengrund sollte möglichst aus Soil oder einem ganz naturbelassenen Kies bestehen, der die Wasserwerte nicht nachteilig verändert.

Unser Fazit

Die Aura Blue hatte in der Garnelenszene für ordentlichen Wirbel gesorgt und ist mittlerweile etwas in Vergessenheit geraten; leider kein Wunder angesichts der vielen Farbschläge und Muster, die heutzutage die Tagesordnung dominieren. Interessant wäre aber sicherlich, wie viele dieser Tiere unter ihrem Panzer das ein oder andere Aura Blue Gen noch in sich tragen. Mittlerweile gibt es zudem gar nicht mal so viele Züchter dieser schmucken Eisprinzessin, sodass sie teilweise schon eine echte kleine Rarität darstellt, die gar nicht so einfach zu bekommen ist.


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