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Garnelenhaltung - Fächergarnelen im Aquarium

Garnelenhaltung - Fächergarnelen

In der Natur gibt es einige Fächergarnelen Gattungen, es haben allerdings nur einige wenige den Sprung ins Hobby geschafft. Am häufigsten findet man im Handel die Monsterfächergarnele (Atya gabonensis), die Molukkenfächergarnele (Atyopsis molukkensis) und die Zwergfächergarnele (Atoyida pilipes). Sehr selten kommt auch noch die kürzlich zum ersten Mal beschriebene neue Art Australatya obscura, die Bamboo Shrimp, in den Handel.

 

Blaue Gabunfächergarnele - Atya gabonensisDie Gabun Riesenfächergarnele kann bei guter Haltung bis zu 15 cm groß werden. Fächerhandgarnelen haben keine Fangscheren und sind trotz ihre größe absolut friedliche Aquarienbewohner.

 

Fächergarnelen sind Strömungsfans

In der Natur leben sie in sehr sauerstoffreichem Wasser in starker Strömung, oft sogar im Weißwasserbereich der Bäche. Dort klammern sie sich mit ihren stark bedornten Beinen an Steine oder Treibholz und halten ihre charakteristischen Fächer in den Wasserstrom. Mit ihnen fangen sie vorbei treibende kleine Partikel und Mikroorganismen. Ist der Fächer voll, wird er zusammengeklappt, in den Mund gesteckt und regelrecht abgelutscht. Im Aquarium benötigen Fächergarnelen ebenfalls eine starke Strömung. Oftmals reicht dazu die Filterpumpe nicht aus. Eine zusätzliche Strömungspumpe ist von großem Vorteil.

 

Mollukenfächergarnelen, Aytopsis molukkensis werden auch Bergwassergarnele genanntTipp: Setzen sie die Strömung ihrer Pumpe auf einen Stein oder Wurzel im zentralen Bereich ihres Aquarium. Die Fächergarnelen bevorzugen immer den Bereich im Aquarium an dennen die meiste Strömung ist.

 

Fächergarnelen im Aquarium pflegen

Im Aquarium ist ein pH-Wert von 6,5 bis 8,5, eine Gesamthärte (GH) von 6 bis 25 °dH und eine Karbonathärte (KH) 3 bis 15 °dH optimal. Zimmertemperatur wird gut vertragen. Ab 25 °C sollte ein Luftsprudler oder ein Oxidator zum Einsatz kommen, damit sichergestellt ist, dass ausreichend Sauerstoff im Wasser ist. Als Futter eignet sich spezielles Fächergarnelenfutter, das nicht zu schnell absinkt, und Artemia-Nauplien. Auch feines Frostfutter wird gern genommen. Fächergarnelen aus dem Handel haben manchmal abgenutzte Fächer. Diese Tiere nehmen Nahrung nur vom Boden auf. Bei der nächsten Häutung regenerieren sich die Fächer, dann sitzen sie auch wieder in der Strömung.

 

Sulawesi Zwergfächergarnele - atoyida pilipes ist auch unter dem Pseudonym Mini Fächergarnele weit verbreitet in der AquaristikFächergarnelen sind was den Transport angeht deutlich empfindlicher als andere Garnelenarten und reagieren empfindlich auf größere Temperaturschwankungen. Sie sollten sehr behutsam in Thermoboxen transportiert werden.

 

Vergesellschaftung & Aquariumeinrichtung

Fächergarnelen sind ein optimaler Besatz z.B. für ein Bachbiotop-Aquarium. Mit kleinen strömungsliebenden Fischen wie zum Beispiel Flossensaugern lassen sie sich gut vergesellschaften, aber auch mit anderen Filtrierern wie zum Beispiel Pianoschnecken oder Brotia herculea. Das optimale Fächergarnelen-Aquarium ist mäßig dicht bepflanzt. Normalerweise sind Fächergarnelen eher standorttreue Tiere, aber beim Paarungsschwimmen kann es ganz schön zur Sache gehen. Die Männchen brauchen dann viel Platz, und gerade die großen Vertreter sind keine ausgesprochen eleganten Schwimmer.

Gut ist es, wenn man den Tieren vor allem in der Anfangsphase viele Versteckmöglichkeiten in Form von Höhlen in der Strömung anbietet. Mit der Zeit werden vor allem die kleineren Arten sicherer und zutraulicher und lassen sich auch am Tag sehen. Große räuberische Fische und Krebse sind keine geeigneten Mitbewohner, da die Fächergarnelen ihnen nichts entgegensetzen können und gefressen oder zumindest verletzt werden.

 

Blaue Monsterhand Fächergarnelen aus AfrikaFächergarnelen brauchen sowie alle anderen Garnelenarten unbedingt sichere Versteckplätze nach der Häutung. Gerade im Gesellschaftsaquarium sind sie anderen neugierigen Aquarienbewohner schutzlos ausgeliefert.

 

Fächergarnelen züchten ?

Fächergarnelen gehören dem primitiven Fortpflanzungstyp an. Sie tragen eine große Anzahl von Eiern und entlassen nach Ende der Tragezeit frei schwimmende Larven. In der Natur werden diese mit der Strömung ins Meer verdriftet, wo sie heranwachsen und sich zu Garnelen entwickeln. Ist die Metamorphose abgeschlossen, wandern die fertigen kleinen Fächergarnelen zurück ins Süßwasser. Durch diese Fortpflanzungsweise sind die einzelnen Arten sehr weit verbreitet, so kommen Monsterfächergarnelen nicht nur an der Ostküste Südamerikas, sondern auch an der Westküste Afrikas vor. Die Nachzucht von Fächergarnelen im Süßwasseraquarium ist nicht möglich. Die Larven müssen in ein Brackwasseraquarium überführt und dort mit Schwebealgen und Mikroorganismen gefüttert werden. Vereinzelt ist die Nachzucht in Gefangenschaft so schon gelungen, auch wenn die Fächergarnelenzucht sicherlich zur Hohen Schule der Aquaristik gehört.

 

Mollukenfächergarnelen, Aytopsis molukkensis lieben Strömung im Fächergarnelen AquariumDen ganzen Tag Fächern kostet kraft! Magenuntersuchungen bei wild lebenden Fächergarnelen haben gezeigt, dass sie in der Natur ausgesprochen proteinreiche Nahrung zu sich nehmen.

 

Die drei häufigsten Fehler bei der Haltung von Fächergarnelen

Bei einem so hoch spezialisierten Tier kann man auch vieles falsch machen. Eine Anfängergarnele ist die Fächergarnele nur bedingt.

1. Fehlende Strömung

Der häufigste Fehler ist mit Sicherheit, dass die Tiere keine ausreichende Strömung bekommen. Sie brauchen eine Strömungspumpe, die vom Filter erzeugte Strömung reicht nicht aus, und das Wasser, das vom Filter kommt, ist ohnehin zu sauber und enthält nicht genügend Nahrungspartikel. Besonders Monsterfächergarnelen (Atya gabonensis) halten sich gerne in Verstecken auf, darauf sollte die Strömung gezielt gerichtet werden.

2. Fehlende Nahrung

Ein weiterer Fehler ist eine ungeeignete Fütterung mit zu wenigen Mineralstoffen und zu wenig Energie. Die Tiere haben aufgrund ihrer Lebensweise einen hohen Energieverbraucht, der durch Flockenfutter allein nicht gedeckt werden kann. Fächergarnelen müssen gezielt gefüttert werden, das, was die Fische übrig lassen, reicht ihnen nicht aus. Eine ungenügende Versorgung mit Mineralstoffen führt zu Häutungsproblemen und zum Verblassen der Tiere. An den Mangelerscheinungen können sie sogar sterben.

3. Vergesellschaftung mit allzu neugierigen Fischen

Im Gesellschaftsbecken mit neugierigen Fischen haben Fächergarnelen nichts zu suchen. Die Fische zupfen an den Fächern und beschädigen sie, sodass die Fächergarnelen nicht mehr fächern können. Außerdem werden sie durch diese Belästigung sehr scheu und zeigen sich dann gar nicht mehr.


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  • Genial

    Vielen dank für den tollen Bericht!


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