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Über die Garnelengesundheit

Inhaltsverzeichnis


Gesunde Garnelen sind glückliche Garnelen - im Aquarium und vor allem beim Kauf neuer Tiere möchte man sich nichts einschleppen, deshalb ist es wichtig zu wissen, wie eine gesunde Garnele aussieht und wie sie sich verhält. Zur Not muss man mit einer Lupe an die Sache herangehen, wenn man es ganz genau wissen will.


Verhalten gesunder Garnelen

Eine gesunde Garnele ist agil und lebhaft. Sie piddelt mit ihren Scherenbeinchen und sucht permanent Futter, das sie zu ihrer Mundöffnung führt. Gesunde Garnelen krabbeln munter umher und schwimmen entspannt im Wasser. Bei einem Paarungsschwimmen sind die Männchen zwar deutlich lebhafter unterwegs und schwirren auf der Suche nach einem Garnelenweibchen umher, aber auch dabei sind sie nicht hektisch.

Warnsignale sind beispielsweise, wenn die Garnelen apathisch herumsitzen - nicht zu verwechseln mit der Ruhephase, wenn die Tiere schlafen. Die Ruhephasen erkennt man daran, dass einzelne Garnelen ruhig sitzen und nach einiger Zeit wieder loskrabbeln. Wenn alle Garnelen apathisch sitzen und ihre Beinchen nicht bewegen, ist das definitiv ein Alarmzeichen.

Auch hektisches Umherschwimmen ist kein gutes Zeichen. Auch wenn die Garnelen plötzlich nach oben schießen und anschließend wie leblos nach unten trudeln, ist dies ein Zeichen für ernste Probleme. Diese Symptome deuten auf eine Vergiftung hin - hier hilft ein sofortiger wirklich großer Wasserwechsel und die Zugabe von einem Wasseraufbereiter wie Salty Shrimp Easy Filter Powder. Dann muss der Grund für die Vergiftung gefunden werden - häufig liegt das Problem in frisch zugekauften und gleich eingesetzten Aquarienpflanzen aus konventioneller Anzucht.


Aussehen gesunder Garnelen

Der Panzer

Eine gesunde Garnele hat keine rostbraunen bis dunkelbraunen, leicht eingesunkenen asymmetrischen Flecken auf dem Panzer, die Zeichen für eine lokale Infektion des Panzers mit Pilzen und/oder Bakterien sind - die sogenannte Rostfleckenkrankheit. Behandeln und vorbeugen kann man durch eine gute Wasserhygiene und den Zusatz von Huminstoffen zum Wasser.

Auch rosa bis braun verfärbte Stellen auf dem Panzer, aus denen weißlichen Flaumfäden herauswachsen, sind kein gutes Zeichen - hier handelt es sich um eine Pilzinfektion, die häufig zum Tod der Garnele führt.

Der Panzer liegt überall glatt am Körper einer gesunden Garnele an. Abstehende Panzerteile und durchsichtige Fetzen alter Haut können ein Hinweis auf Häutungsprobleme und ein durch Stress geschwächtes Tier sein.

Fühler und Gliedmaßen

Eine gesunde Garnele hat ein Paar lange Fühler oben und ein Paar etwas kürzere Fühler unten, die sie gut und frei bewegen kann. Abgebrochene oder auffallend kurze Fühler können ein Zeichen einer bakteriellen Infektion sein. Auch fehlende Beine können ein Zeichen für eine Infektion sein. Allerdings können Fühler und Beine auch bei einer Häutung, bei einem Unfall oder Angriff durch Fressfeinde wie Fische teilweise oder ganz verloren gehen. Insbesondere fehlende Gliedmaßen sind daher nicht unbedingt ein Anzeichen für eine bakterielle Infektion.

Innerliche Verfärbungen

Bei nicht deckend gefärbten Garnelen wie White Pearls oder Yellow Fire, Blue Jelly oder Red Rili sollte der Körper im Inneren transparent und nicht weißlich verfärbt sein. Vor allem das Muskelgewebe im Hinterleib kann hier betroffen sein.

Eine leicht weißliche Verfärbung liegt meist an einem Sauerstoffmangel und tritt auf, wenn bei einer Infektion die Kiemen in ihrer Funktion beeinträchtigt sind. Man kann sie auch kurz vor einer Häutung beobachten - die Kiemen werden mitgehäutet und deshalb wird auch dabei die Sauerstoffversorgung kurz unterbrochen, oder wenn die Garnele in stark sauerstoffarmem Wasser sitzt. Hier kann ein Oxydator oder ein Sauerstoffsprudler im Aquarium gut unterstützen.

Eine stark weiße, fast schon opake Verfärbung deutet auf eine Muskelnekrose, also absterbendes Muskelgewebe hin und ist definitiv ein Alarmsignal.

Wenn bei durchsichtigen Garnelen die inneren Organe im Kopf-Brustbereich hinter den Augen rosa oder orange verfärbt sind, deutet dies auf eine innerliche Infektion mit Entzündung hin. Normalerweise sind die inneren Organe einer Garnele gelblich bis bräunlich. Bei Magen und Darm kommt es darauf an, welche Farbe das Futter hatte, das kurz zuvor gefressen wurde.

Bei bakteriellen Infektionen aller Art helfen häufige Wasserwechsel, die Zugabe von Huminstoffen zum Wasser, eine gute, hochwertige und abwechslungsreiche, jedoch sparsame Fütterung und unterstützend die Verfütterung von Fenchelgrün, Seemandelbaumblättern, Walnusslaub oder anderen antibakteriell wirkenden Naturmitteln.

Der Häutungsring

Geht es auf eine Häutung zu, zeigen Garnelen oft einen dünnen Spalt zwischen dem Kopf-Brustpanzer und dem Hinterleib. Bei Garnelen mit Häutungsproblemen ist dieser Spalt dagegen stark verbreitert (bis ca. 2 mm), und man sieht das Gewebe im Inneren der Garnele deutlich. Dieser Häutungsring wird auch als "Ring of Death" oder "Todesring" bezeichnet. In der Regel schaffen diese Tiere die Häutung nur noch im Ausnahmefall ohne Probleme. Ein Todesring tritt beispielsweise auf, wenn das Tier zu schnell gewachsen ist und seine Haut daher aufspringt, bevor es sich häuten kann.

Anhängsel und Aufsitzer

Garnelen können verschiedene Aufsitzer mitbringen, darunter Saugwürmer (siehe dazu unseren ausführlichen Blog "Saugwürmer bei Garnelen"), die man als weiße Punkte in der Kiemenkammer oder als helle Stäbchen am Rostrum (der "Nase") der Garnele sehen kann. Wie man gegen Saugwürmer am besten vorgeht, liest du im oben verlinkten Blog.

Saugwürmer kann man nicht wirklich als Krankheit betrachten - die meisten Arten sind harmlose Aufsitzer und schaden der Garnele nicht, im Gegenteil, sie säubern sogar den Panzer von Mikroorganismen. Leider kann man die selten vorkommenden parasitischen Arten nicht von den harmlosen Würmern unterscheiden.

Auch Glockentierchen sitzen gerne auf dem Garnelenpanzer auf. Sie erkennt man als hellen Flaum. Glockentierchen schädigen den Garnelenpanzer nicht und gelten daher nicht als Krankheitszeichen, sie sind aber ein Zeichen für eine hohe Bakterienbelastung im Wasser. Senkt man die Bakterienbelastung beispielsweise durch häufige Wasserwechsel, angepasste Fütterung und die Gabe von Huminstoffen, gehen die Glockentierchen von alleine wieder weg.


Wirklich Probleme können dagegen parasitische Algen hervorrufen. Früher als "Systemische Mykose" fehldiagnostiziert, wurde in letzter Zeit herausgefunden, dass es sich bei einem Befall mit diesen Organismen um eine ins Gewebe der Garnele eindringende und von ihrem Blut lebende Alge handelt. Die gelbgrünen bis giftgrünen fusselig wirkenden Sporenbehälter sitzen zwischen den Schwimmbeinen der Garnelen. Solchermaßen befallene Garnelenweibchen setzen keine Eier mehr an. Man kann die Alge durch eine spezielle Fütterung und durch Huminstoffe im Wasser bekämpfen.

Sind bei einem tragenden Weibchen die Eier nicht glatt und rund, sondern sehen sie flauschig aus und haben sie einen hellen watteartigen Flaum, sind sie verpilzt und werden sich nicht entwickeln. In der Regel werfen Garnelenweibchen ein solches Gelege ab und tragen keinen weiteren Schaden davon. Auch hier können Huminstoffe im Wasser helfen.


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