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Nano Riffe für Einsteiger

Auch wenn häufig behauptet wird, ein Meerwasser Aquarium sei komplizierter zu pflegen als ein Süßwasser Aquarium, ist eigentlich eher das Gegenteil der Fall. Dass die Anschaffung und die Pflege dennoch einen Kostenfaktor darstellen ist auch kein Geheimnis, aber welches Hobby geht nicht mit einer gewissen Investition einher? Heute mögen wir uns deshalb dem Thema Nano Riffe widmen.

Ein Stückchen Urlaub zu Hause zu pflegen ist dank der heutzutage erhältlichen Technik kein Hexenwerk mehr. Ein Aquarium stellt immer ein Ökosystem eines bestimmten Ausschnittes dar, sodass sich, auch im Meerwasserbereich schon im Vorfeld entscheiden lässt, welches Thema fokussiert wird. Ein reines Fischbecken hat dabei andere Ansprüche als ein Korallenbecken, aber auch dieses sollte abhängig seines späteren Besatzes ausgewählt werden.


Wie groß darf´s denn sein?

Auf die Größe kommt es eben doch an, vor allem, wenn es um Aquarien geht. Wenn sich ein Süßwasser Nano-Aquarium volumentechnisch zwischen 10-56 Litern bewegt, liegt das Meerwasser Nano eher bei 30-150 Litern. Für Einsteiger empfiehlt es sich, auf Komplett Sets zu setzen, um einen Eindruck dessen zu bekommen, was künftig auf den „Nudelwasser-Besitzer“ zukommt. Einige Anbieter haben bereits tolle Angebote, bei denen neben dem Becken auch Unterschrank und Technik bereits dabei sind, sodass man sich diese nicht in Einzelteilen mühsam zusammen suchen muss. Abhängig von dem späteren Besatz sollte das neue Schmuckstück in einer entsprechenden Größe ausgewählt werden, damit das neue Nanoriff erfolgreich durchstarten kann und die neuen Tiere artgerecht gepflegt werden können. Nicht zu unterschätzen ist bei der Beckenauswahl auch, dass Lebendsteine oder Riffgestein, sowie diverse Technik einen entsprechenden Platzbedarf im Becken haben, der Tieren später fehlen könnte. Lieber eine Nummer größer zu gehen ist daher nicht nur sinnvoll, auch laufen diese Biotope meist etwas stabiler als Miniglaskästen und verzeihen, gerade am Anfang, durchaus mal den einen oder anderen Fehlgriff.

Die Technik fürs Nano Riff

Wenn du bereits vorher notiert hast, wer später dein Riff besiedeln soll, hast du dich dementsprechend auch mit der Beleuchtung auseinander gesetzt. Denn die dicken HQI Brenner, wie man sie sonst üblicherweise aus der Meerwasseraquaristik kennt, eignen sich eher nicht für dein Meerwasser im Kleinformat, denn es würde es unnötig stark aufheizen. Eine moderne Kaltweiß-Blau-LED ist hier die bessere Wahl, die meisten Lampen verfügen bereits über Dimmer oder Controller und lassen sich auch über eingebaute Schaltvarianten prima umstellen.

Natürlich solltest du dir auch Gedanken über die Temperatur in deinem neuen Traumaquarium machen, denn die meisten Lebewesen im Nano Riff sind eher auf Temperaturen oberhalb der Zimmertemperatur angewiesen, andere bekommen im Sommer hingegen sogar eher Probleme, wenn es viel zu warm wird. 25 °C ist in etwa die durchschnittliche Temperatur, ab 29 °C legen mindestens deine Korallen Protest ein. Wähle  daher einen Regelheizer, der die Temperatur entsprechend einreguliert und setze ebenfalls auf eine konstante Temperaturüberwachung, die du mit Thermostaten problemlos installieren kannst. Sogenannte Aquarien Cooler kannst du übrigens im Sommer auf den Beckenrand montieren- dieser springt automatisch an, wenn das Thermostat eine erhöhte Temperatur angegeben hat und kühlt das Becken etwas herunter.

Mit einem Filter werden grobe Partikel aus dem Wasser heraus gefiltert, die eigentliche biologische Filterung übernimmt dabei aber dein Nano Riff. Mithilfe einer Strömungspumpe kannst du daher nicht nur den Sauerstoffanteil im Aquarium erhöhen, sie trägt außerdem dazu bei, Nahrung besser an deine Wirbellosen zu verteilen und Schmutzstoffe in Richtung Filter zu befördern.

Auch ein Eiweißabschäumer unterstützt die Wasserhygiene und ist vor allem in Aquarien mit Fischbesatz Pflichtprogramm, um Abfallstoffe aus dem Wasser zu entfernen. Bei größeren Anlagen mit eigenem Filterbecken wird die Technik häufig in diesem untergebracht, Nano Aquarien werden hingegen eher ohne betrieben. Im fischfreien Nano Aquarium kann größtenteils darauf verzichtet werden, mit einer einhängbaren Version, denn Eiweissabschäumer gibt es auch im Miniaturformat, fährt man auf Sicht aber wesentlich besser.


Und los geht´s

Vor allem kleine Wirbellose wie Schnecken, Garnelen, kleine Muscheln oder Einsiedlerkrebse, aber auch Korallen stehen beim Nano Riff im Vordergrund und sollten mit Bedacht ausgewählt werden. Selbst kleine Fischarten haben ihre speziellen Bedürfnisse, über die du dich im Vorfeld schlau machen solltest. Je nachdem, welche Tiere später bei dir einziehen, entscheidet sich außerdem auch die Einrichtung. Einige Wirbellose graben sich zum Beispiel gerne ein. Insgesamt wird im Meerwasseraquarium eher etwas weniger Bodengrund eingebracht, um Faulstellen zu verhindern. Um die Einfahrzeit etwas abzukürzen kannst du auch sogenannten Live-Sand benutzen, der über lebende Bakterien verfügt und direkt am Meer abgebaut wird. Auch Lebendgestein nimmt einen gewissen Platz in Anspruch und bringt nicht nur Bakterien, sondern manchmal auch noch die ein oder andere Überraschung in Form von diversen Organsimen mit. Dieses dient im Becken später als Filter und ebenfalls als Heim für verschiedene Korallen, Anemonen oder Schwämme, die sich mit der Zeit darauf entwickeln. Anstelle von Lebendgestein kannst du auch auf sogenannte Real Life Rocks setzen, die ebenfalls über Bakterien verfügen, die zur Aktivierung allerdings Wasser benötigen.

Vor allem als Einsteiger kann die bunte Auswahl an Korallen manchmal etwas zu verwirrend sein. Diese werden unterschieden in LPS, also solche mit großen Polypen (das L steht für large) oder eben in SPS mit kleinen Polypen (das S steht für small). LPS gelten gemeinhin als etwas einfacher weil sie keine starke Beleuchtung benötigen und auch mit eher weniger Strömung klar kommen. Abhängig von den weiteren neuen Mitbewohnern solltest du ebenfalls deine Einrichtung orientieren, damit sich deine Tiere wohlfühlen.

Das Meerwasser für dein Nano Riff kannst du entweder fertig abgefüllt im Handel kaufen oder aber selbst herstellen.  Die Auswahl an verschiedenen Salzen ist dabei manchmal fast etwas zu groß, daher solltest du auf Salzmischungen achten, die als Riffsalz deklariert sind. Auch ein Aräometer oder ein Refraktometer sollte zu deinem Repertoire gehören, denn nur wer nachmisst, weiß auch, welche Stunde im Aquarium geschlagen hat und das Dichtemessen gehört definitiv dazu. Ähnlich wie beim Düngen im Süßwasseraquarium benötigt dein Riff mitsamt seinem Leben verschiedene Nährstoffe wie etwa Kalium, Calcium, Magnesium und andere, die du regelmäßig hinzufügen solltest. Nur mit ausreichend Spurenelementen und Nährstoffen wird den Nano Riff ein Erfolg. Diese Nährstoffe findest du bereits einzeln oder auch vorgemischt im Handel, sodass das Supplementieren kinderleicht wird.

Last but not least

… legen wir dir, auch oder gerade bei einem Nano Riff ans Herz, in einen Testkoffer für Meerwasser zu investieren und diesen regelmäßig zu benutzen. Nur allzu schnell kann etwas komischer aussehen als es ist und nur wer nachmisst, hat konkrete Ergebnisse, anhand derer auch wieder rasch Hilfe von außen erfolgen kann. Es ist kein Frevel, befreundete Aquarianer oder Mitarbeiter im Handel um Rat zu bitten, wenn das kleine Ökosystem mal aus dem Takt geraten ist.


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