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Rennschnecken, Geweihschnecken & Co. im Aquarium

Die Schnecken der Familie Neritidae gelten praktisch durchweg als sehr gute Algenfresser, und sie sind in der Aquaristik ausgesprochen beliebt. Ihre Heimat ist überwiegend in Südostasien, wo sie in Flüssen und meeresnahen Bächen leben. Sie besiedeln überwiegend den Süßwasserbereich, aber auch in den Brackwasserzone in den Flussmündungen kann man Neritiden antreffen.

Nixenschnecken im Aquarium

Es gibt Arten wie Neritina waigiensis, die nicht ausschließlich im Wasser leben — will man sie in einem Aquarium halten, muss man auf eine dichte Abdeckung achten! Andere Arten wie Clithon diadema und Clithon corona, aber auch Vittina coromandeliana oder Neritina pulligera verlassen das Wasser nie und eignen sich auch für offene Aquarien.

Wasserparameter für Rennschnecken & Co.

Rennschnecken kommen in einem weiten Spektrum an unterschiedlichen Wasserwerten klar. Nur zu kalt sollte das Aquarium für tropische und subtropische Arten nicht sein — unter 20 °C Wassertemperatur mögen die meisten Neritidae nicht.

Nicht nicht nur ihr fast unstillbarer Hunger auf Algenbeläge und Biofilme macht die Rennschnecken populär, sondern auch ihre ungewöhnlichen Gehäuseformen von rundlich bis muschelförmig, ihre interessanten Zeichnungsmuster, ihre außergewöhnlichen Farben und Farbkombinationen und die Tatsache, dass sich die allermeisten Arten nicht im Süßwasser vermehren können.

Neu in der Garnelioanlage: Schwarze Geweihschnecken

Vermehrung der Neritiden

Dieser Vorteil ist gleichzeitig auch ihr größter Nachteil — bis auf die in europäischen Flüssen heimischen Kahnschnecken lassen sich Rennschnecken oder Nixenschnecken (wie die Neritiden auch genannt werden) nicht im Süßwasser vermehren. Die zweigeschlechtlichen Schnecken paaren sich zwar, und die befruchteten Weibchen legen ihre Eikokons an allen möglichen Hartsubstraten ab. Aus jedem dieser Eikokons schlüpfen viele winzige, nur ungefähr 0,1 mm lange sogenannte Veliger-Larven. Diese Larven besitzen schon Ansätze eines Gehäuses und sogar einen kleinen Deckel, sie schweben aber frei im Wasser. In der Natur werden die Winzlinge von der Strömung in die brackigen Flussmündungen und von dort weiter ins Meer gespült. Dort entwickeln sie sich zur Schnecke und wandern dann wieder in die Flüsse ein. Diese Vermehrungsweise erklärt auch die ausgesprochen großen Verbreitungsgebiete der Nixenschnecken in der Natur. Über das Meer verteilen sie sich in weiten Gebieten.


Im Labor ist es bereits gelungen, Veliger-Larven von Schnecken der Gattung Neritina über einige Wochen hinweg am Leben zu erhalten, die Umwandlung zur Schnecke jedoch erfolgte nicht. Man nimmt an, dass diese Larven kleinstes Plankton brauchen, und dass sie für die Umwandlung zur Schnecke einen bestimmten Trigger-Reiz wie einen bestimmten Salzgehalt oder spezielles Futter brauchen. Was das ist, weiß man leider noch nicht. Berichte über Nachzuchten im Aquarium sind daher mit allergrößter Vorsicht zu genießen, meist steckt dahinter eine andere Schneckenart, die den Nixenschnecken auf den ersten Blick recht ähnlich sieht — die Zerbrechliche Mützenschnecke Ferrissia fragilis.

Die Eikokons "zieren" dennoch Wurzeln, Steine, das Glas und andere harte Substrate im Aquarium. Man kann sie mit einer Drahtbürste entfernen oder einfach die Zeit für sich arbeiten lassen — sie lösen sich sehr langsam im Wasser auf und sind irgendwann verschwunden.


Richtig füttern von Rennschnecken & Geweihschnecken

Die besondere Vermehrungsstrategie der meisten Nixenschnecken und die Tatsache, dass die Tiere nicht nachgezogen werden können, erklärt auch, warum es sich bei Tieren der Gattungen Neritina, Neritodryas, Septaria, Vittina und Clithon (um nur die gängigsten zu nennen) ausnahmslos um Wildfänge handelt. Dies muss man wissen, um neuen Rennschnecken eine angemessene Behandlung angedeihen zu lassen. Oftmals ist der Transport für die Tiere recht stressig. Als spezialisierte Aufwuchsfresser gehen alle Arten am Anfang nicht und manche Arten auch niemals an handelsübliches Flockenfutter oder auch an Gemüse, was sie in den hygienisch sauberen Aquarien im Großhandel und oft auch im Handel für eine verhältnismäßig lange Zeit am Hungertuch nagen lässt. In der Garnelioanlage gibt es in jedem Schneckenaquarium mindestens eine Algaeplate die das Problem wunderbar löst, ist sie gefressen wird sie durch ein neues Algenblatt ersetzt. Die Blätter halten ohne weiteres 2 Wochen und werden wunderbar von jeder Schneckenart angenommen, egal wie spezialisiert diese ist! Wir sind total begeistert eine durchgängige 24h Futterquelle gefunden zu haben, die das Wasser nahezu garnicht belastet. Auch Garnelen und Krebse stehen toal auf die Algaeplates!


Zu erkennen ist ein Futtermangelzustand daran, dass der Fuß wellig ist und wie eingeschrumpft aussieht. Er wirkt viel zu klein für das Gehäuse. Eine solche Schnecke ist sehr schwach und kann sich manchmal nicht an der Aquarienscheibe halten beziehungsweise kann sie sich auch nicht umdrehen, wenn sie einmal auf das Gehäuse gefallen ist. Im Normalfall fällt das den Nixenschnecken ohnehin nicht ganz leicht, weil sie einen sehr kurzen Fuß haben, für ein gesundes, starkes Tier ist das Drehen dennoch kein großes Problem. Sind die Tiere geschwächt, schaffen sie diese Anstrengung oft nicht mehr und verenden kläglich.

Neu gekaufte Rennschnecken sollten also erst einmal gepäppelt werden. Die Schnecken sollten direkt auf ein Algaeplate gelegt werden, Aquarien mit veralgten Scheiben sind hier optimal! Frisch eingerichtete Aquarien eignen sich nicht zur Haltung dieser anfangs doch recht empfindlichen Schnecken, da sich darin noch nicht ausreichend Biofilme und Algen entwickeln konnten. Ist das Aquarium zu sauber oder die Schnecke in einem weniger guten Zustand, empfehlen wir Algaeplate oder das speziell auf die Bedürfnisse dieser Aufwuchs fressenden Schnecken abgestimmte Natureholic Schneckenfeed. Es ist optimal zum Auffüttern geeignet und wird auf Steine aufgebracht, wo die Schnecke fressen kann, wie sie es aus ihren natürlichen Habitaten gewöhnt ist. Auch der einsatz von braunen Herbstlaub ist empfehlenswert!

Ist die Eingewöhnungsphase überstanden und konnte die Schnecke wieder Substanz aufbauen, ist sie ausgesprochen robust, lebhaft im Aquarium unterwegs und langlebig. Vereinzelt wurde von Neritiden berichtet, die im Aquarium über 8 Jahre und länger gehalten wurden.


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