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Zehn typische Aquarienfische für Anfänger und Alternativen dazu

Inhaltsverzeichnis

Was ist überhaupt ein Anfängerfisch?

Die Definition, was der beste Fisch für einen Einsteiger in die Aquaristik ist, ist nicht ganz einfach. Grundsätzlich kommt es immer darauf an, welche Gegebenheiten im Aquarium herrschen. So kann auch ein in hartem Wasser schwierig zu haltender und unmöglich zu züchtender Fisch in Weichwasser absolut anfängertauglich sein - Glück für den, bei dem das Wasser mit den passenden Werten aus der Leitung kommt!

Des weiteren sollte man zwischen Haltung und Zucht unterscheiden - viele Salmler wie der allseits bekannte Rote Neon beispielsweise lassen sich in Weichwasser bis Hartwasser hervorragend halten und werden dort auch alt, die Zucht jedoch funktioniert nur in sehr weichem Wasser. Was also für einen reinen Halter ein wunderbarer Einsteigerfisch sein kann, kann einen Züchter, der nicht entsprechend versiert ist, durchaus zur Verzweiflung treiben.

 

Allgemeines

Auch wenn die Bezeichnung "Anfängerfisch" oder "einfach zu halten" sich ein bisschen nach einem Aquarienbewohner anhört, der so gut wie alles verzeiht, sollte man sich dennoch nicht zur Schlamperei hinreißen lassen. Auch die sogenannten robusten, anpassungsfähigen Einsteigerfische verdienen eine tiergerechte Haltung und die größtmögliche Aufmerksamkeit! Es kann keine Ausrede sein, nicht gut nach dem Aquarium zu schauen, weil die Bewohner einiges an Stress abkönnen.

Aquariengröße

Besonders wichtig ist für Anfänger die richtige Aquariengröße. Wir geben bei jeder Fischart, die wir im Garnelio Online Shop anbieten, Empfehlungen zur richtigen Aquariengröße und bei Schwarmfischen auch zur empfohlenen Schwarmstärke. Die Einzelhaltung von Gruppenfischen ist nicht tiergerecht. Wenn das Aquarium kleiner ist als empfohlen, ist es keine Option, dann eben nur einen Platy einzusetzen.

"Fischsuppe" - gut oder schlecht?

Eine bunte Mischung, zwei von denen, drei von diesen, und einen von jenem, wird den Bedürfnissen der Tiere ebenfalls in der Regel nicht gerecht - und manchmal muss unser menschliches Ästhetikempfinden einfach zurückstehen. Bitte vermeiden Sie Fischsuppen - schöner für Schwarmfische ist es, wenn sie eine größere Zahl von Artgenossen vorfinden, mit anderen Fischen, die nicht derselben Art angehören, fangen sie in der Regel nichts an.

Keineswegs suchen wir die Fische farblich passend zur Wohnungseinrichtung aus ... das Wasser muss passen, die Aquariengröße und Aquarieneinrichtung muss den Bedürfnissen der Fische entsprechen, und wenn dann die Farben auch noch mitspielen, ist das das Tüpfelchen auf dem "i". Hier gibt es wenige Ausnahmen ... von Lebendgebärenden wie Guppys, Platys oder Schwertträgern gibt es tatsächlich unglaublich viele Farbvarianten, und hier kann man nach Herzenslust kombinieren. Solange die bunten Farbschläge alle derselben Art angehören, haut auch die Sache mit der Gruppenstärke in der bunten Kombination hin.

 

Der Umgang mit sich gut vermehrenden Arten

Wählt man sich gut vermehrende Arten aus - gerade die eben schon erwähnten Lebendgebärenden wie Guppys, Platys, Schwertträger und Co., aber auch Antennenwelse sind hier berühmt-berüchtigt -, sollte man am besten schon vor der Anschaffung überlegen, wohin mit dem mit hoher Sicherheit massenhaft auftretenden Nachwuchs. Hierbei ist eine bunte Mischung dann wieder kontraproduktiv - Mixe bekommt man nur schwer los, und meist enden sie entweder in der Zoohandlung (im Tausch gegen eine Dose Futter) oder als Lebendfutter. Wer seinen Lieblingen dieses Schicksal ersparen will, wählt entweder nur Tiere eines Farbschlages und züchtet dann gezielt, oder - falls man gerne die bonbonbunte Mischung im Aquarium möchte - beschränkt man sich auf die Haltung eines einzigen Geschlechtes. In der Regel sind bei den Fischen die Männchen schöner, intensiver und bunter gefärbt, sodass sich eine reine Männer-WG im Aquarium insbesondere bei den Lebendgebärenden anbietet. Zur Haltung von Guppys haben wir bei Garnelio einen eigenen Blog mit ausführlichen Infos: Der Guppy im Aquarium. Die anderen Lebendgebärenden wie Platys, Mollys oder Schwertträger funktionieren sehr ähnlich, nur die Ansprüche an die Aquariengröße variieren.

12 beliebte Aquarienfische und Alternativen, die man noch nicht in 100 anderen Aquarien gesehen hat

In der Folge möchten wir uns 12 anfängertaugliche, sehr häufig für Einsteiger in das Aquarienhobby empfohlene Fische näher anschauen - und Alternativen zu diesen Fischen geben, die ebenso einfach zu halten beziehungsweise zu züchten sind, an denen man sich aber nicht schon in tausend Aquarien satt gesehen hat. Es müssen ja nicht die immer gleichen Kombinationen aus Neons, Antennenwels und Guppys sein ...

Aus Platzgründen müssen wir uns hier auf eine kurze Charakterisierung beschränken. Mehr Infos finden Sie in den Artikelbeschreibungen, zu denen Sie gelangen, wenn Sie auf das grün hinterlegte Wort "Shop" in den jeweiligen Überschriften klicken.

Es gibt allerdings noch viel, viel mehr Aquarienfische, die ebenfalls für Einsteiger in Frage kommen! Stöbern Sie doch ein wenig in unserem Onlineshop ... die für Einsteiger geeigneten Fische erkennen Sie auf den ersten Blick an der Einteilung 1 - Einfach beim Schwierigkeitsgrad in der Übersicht der Merkmale auf der jeweiligen Produktseite.

Der Guppy (Poecilia reticulata) (Shop)

Der Guppy ist DER Anfängerfisch schlechthin. Robust, gut zu vergesellschaften, sehr anpassungsfähig, schon in Aquarien ab 60 cm Kantenlänge super zu halten, und gut vermehren tun sich die lebend gebärenden Guppys auch. Es gibt hier unzählige wirklich sehr schöne Farbschläge mit intensiven Farbtönen in allen Farben des Regenbogens zu kaufen. Die sozial lebenden Guppys sind Allesfresser und brauchen für eine gute Verdauung einen Anteil an pflanzlicher Nahrung. Sie fressen außerdem weichere Algensorgen wie weiche Fadenalgen oder andere Grünalgen und machen mit ihrer lebhaften, neugierigen Art wirklich Spaß.
Wer der extremen Vermehrung aus dem Weg gehen möchte, wählt eine reine Männergruppe. Die eingeschlechtliche Haltung beeinträchtigt die Tiere in ihrem natürlichen Verhalten nicht sonderlich, im Gegenteil, diese Guppys werden meist sogar älter als die Männchen aus gemischten Gruppen, weil ein Großteil Stress wegfällt. Wer eine gemischte Gruppe halten möchte, sollte sich vorher im Klaren sein, wohin mit dem Nachwuchs - oder einen Fressfeind wie eine Salmlergruppe ins Aquarium setzen, die sich um überzählige Jungfische "kümmert".
Guppys vertragen weiches bis hartes Wasser und haben keine großen Ansprüche an die Aquarieneinrichtung. Sie gehen nicht an Pflanzen und lassen auch die Dekoration in Ruhe.

 

Der Endler Guppy (Poecilia wingei) (Shop)

Für alle, die sich an den üblichen Guppys im Aquarium satt gesehen haben, ist der etwas kleiner bleibende Endler Guppy eine schöne Alternative. Diese lebend gebärenden Aquarienfische bleiben etwas kleiner als Guppys und sind ebenso robust und anfängertauglich wie diese.
Endler brauchen den Schwarm und sind ein klein bisschen weniger vermehrungsfreudig als Guppys, vermehren sich jedoch dennoch ausgesprochen gut im Aquarium. Auch hier bietet sich die Haltung einer reinen Männergruppe oder die Haltung in einem Gesellschaftsaquarium mit anderen Fischen wie zum Beispiel Salmlern an, wenn man übermäßigem Nachwuchs aus dem Weg gehen möchte.
Wie der Guppy, so ist auch der Endler nicht anspruchsvoll hinsichtlich der Aquarieneinrichtung, kommt in weichem bis hartem Wasser hervorragend klar und frisst keine Pflanzen. Auch bei den Endlern hat man die Auswahl unter verschiedenen bunten Farbschlägen.

 

Der Antennenwels (Ancistrus sp.) (Shop) / Der Goldene Antennenwels (Shop)

Wer kennt ihn nicht - den robusten Scheibenknutscher, Scheibenputzer, Algenputzer oder welche liebevollen Kosenamen der Antennenwels noch alle bekommen hat? Diese effektiven Algenvernichter fressen bevorzugt Algenbeläge von den Scheiben und von der Deko und halten sie so schön sauber. Sie sind friedlich und verträglich und passen sehr gut in die üblichen Gesellschaftsbecken. Es gibt wohl fast kein Aquarium, in dem kein Antenni lebt ... auch wenn leider viele dieser nützlichen und beim genauen Hinschauen auch recht hübschen Antennenwelse in viel zu kleinen Becken versauern müssen. 80 cm Kantenlänge sollte das Aquarium schon haben, wenn man diese Ancistren artgerecht halten will! An die Wasserhärte haben diese Antennenwelse keine Ansprüche, sie kann man in weichem bis hartem Wasser problemlos halten.
Bei paarweiser Haltung sind die in Höhlen brütenden Antennenwelse unglaublich produktiv, und es ist wirklich schwierig, die Jungtiere an den Mann zu bringen. Oft nimmt nicht einmal das örtliche Zoogeschäft noch die jungen Antennis, daher ist hier eine Haltung in getrennt geschlechtlichen Gruppen unbedingt zu empfehlen. Männliche Antennenwelse mit ihren eindrucksvollen geweihartigen Antennen sind etwas territorial, daher sollte ein Aquarium mit mehr als einem Ancistrus sp. gut strukturiert eingerichtet sein und Verstecke sowie Höhlen bieten. Die Weibchen haben einen glatteren Kopf und sind verträglicher.
Pflanzen werden in der Regel in Ruhe gelassen - nur bei Echinodorus können Ancistrus sp. oft nicht an sich halten. Wenn man im Aquarium Gemüse zufüttert, kann man die Schäden jedoch in Grenzen halten.
Neben der braunen, hell getüpfelten Form ist auch die Albinoform Goldener Antennenwels im Umlauf, für die natürlich dasselbe gilt - die Jungtiere dieser Farbform bekommt man allerdings meist etwas besser los als die braunen.

 

Der Queen Arabesque Harnischwels (Hypancistrus sp.) (Shop)

Nur als Beispiel sei hier als Alternative zum allseits vorhandenen Ancistrus sp. der L260 Queen Arabesque Harnischwels genannt - von vielen, vielen Harnischwelsen, die Sie bei uns bei Garnelio im Shop finden. Die meisten dieser Welse sind ebenso einfach zu halten wie der Ancistrus sp. (wobei sie sich in der Regel in sehr hartem Wasser nicht wohlfühlen und eher mittelhartes Wasser bevorzugen).
Der Queen Arabesque, den wir als Beispiel herausgesucht haben, geht ebensowenig an Pflanzen wie der Antennenwels und ist auch sonst (abgesehen von der etwas geringeren Wasserhärte, die vertragen wird) von den Ansprüchen her ähnlich gelagert - nur ist er deutlich schöner gezeichnet und wird nicht ganz so häufig gesehen. Auch die Nachzucht kann selbst im Gesellschaftsaquarium gelingen. Gehalten wird der Queen Arabesque am besten paarweise oder in einem ausreichend großen Aquarium auch in einer kleinen Gruppe. Er ist sehr verträglich und kompatibel mit den im Gesellschaftsaquarium allgemein üblichen Fischarten und passt sogar zu Garnelen.

 

Der Zebrabärbling (Brachydanio rerio) (Shop)

Zebrabärblinge sind lebhafte, muntere Schwarmfische, die schon seit Urzeiten in der Aquaristik präsent sind und die bis heute eine sehr große Fangemeinschaft haben. Diese Bärblinge sind anpassungsfähig, verzeihen auch mal einen ausgefallenen Wasserwechsel (wobei das keine Ausrede darstellen darf ...) und machen durch ihre Spielfreudigkeit einfach Spaß. Als sozialer Gruppenfisch brauchen sie unbedingt Artgenossen zur Gesellschaft. Von Brachydanio rerio gibt es auch eine Schleierform mit längeren Flossen, für die im übrigen jedoch dasselbe gilt wie für die Wildform.
Die genügsamen Allesfresser sind mit hochwertigem Flockenfutter absolut zufrieden und passen auch prima in ein bepflanztes Gesellschaftsaquarium mit Salmlern oder Guppys (oder beidem, wenn es groß genug ist). Die Nachzucht im Gesellschaftsaquarium ist schwierig, aber in einem separaten Zuchtbecken kann man ein Pärchen sehr gut ansetzen und hat dann meist auch als Einsteiger schon Zuchterfolge.

 

Der Leopardbärbling (Brachydanio frankei) (Shop)

Ob es sich hier wirklich um eine eigene Art handelt, ist unklar - der Leopardbärbling sieht aus und verhält sich wie der Zebrabärbling, hat jedoch statt Streifen Flecken, die ihm den Namen eingebracht haben und die ihn ein bisschen wie eine Miniatur Forelle wirken lassen. Für alle, die sich an der gestreiften Form satt gesehen haben, ist dieser gepunktete Aquarienfisch eine schöne Alternative. Auch ein gemischter Schwarm aus Leopardbärblingen und Zebrabärblingen funktionert hervorragend, und die Fische interagieren sogar.
Auch vom Leopardbärbling gibt es eine Schleierform mit längeren Flossen.

 

Der Gepunktete Panzerwels (Corydoras punctatus) (Shop)

Der Gepunktete Panzerwels ist ein Evergreen in der Aquaristik. Die kleinen Darmatmer wuseln am Boden umher und fressen dort Würmer und alles mögliche andere, was sie so finden. Gepunktete Panzerwelse sind lebhafte Gruppenfische und bezaubern den Betrachter durch ihr Verhalten im Aquarium. Stellt man ihnen eine Ecke mit Sand zur Verfügung, kann man sie beim Gründeln beobachten - eine wirklich lustige Art der Nahrungssuche!
Corys sind zwar etwas kniffliger in der Nachzucht - am besten geht das in einem separaten Zuchtaquarium -, aber sie lassen sich selbst von Anfängern in der Aquaristik optimal halten. Corydoras punctatus können in weichem bis hartem Wasser leben, in wenig bis viel bepflanzten Aquarien, und sie fühlen sich schon in einem Aquarium ab 60 cm Kantenlänge wohl.

 

Der Gold Laser Panzerwels (Corydoras sp.) (Shop)

Für den Gold Laser Panzerwels gilt alles, was für den Gepunkteten Panzerwels auch gilt - außer, dass diese Art deutlich hübscher anzusehen und nicht ganz so weit in der Aquaristik verbreitet ist. Die goldenen Streifen am Rücken schimmern geheimnisvoll und geben diesen faszinierenden, wuseligen Zierfischen einen ganz eigenen Charme. Mit einer Lebenserwartung von 8 bis 10 Jahren hat man lange etwas von den hübschen Aquarienbewohnern.
Eine Gruppe Gold Laser Panzerwelse ist eine perfekte Wahl für alle, die sich am Wurmlinienmuster der üblichen in der Aquaristik verbreiteten Panzerwelse ein bisschen satt gesehen haben. Auch dieser Corydoras ist insbesondere in einem Zuchtaquarium unter bestimmten Bedingungen gut nachzüchtbar.

 

Der Panda Panzerwels (Corydoras panda) (Shop)

Der Panda Panzerwels ist noch so ein altbekannter Corydoras aus der Aquaristik. Wer kennt die lustigen hellen Gesellen mit den schwarzen Flecken nicht? Ihre wuselige Art und ihre Interaktion mit den Artgenossen ist wirklich sehenswert, und weil man die lustigen kleinen Gesellen schon ab 54 Litern in weichem bis eher hartem Wasser halten kann, sind sie total beliebt in der Aquaristik.
Die Nachzucht ist nicht ganz einfach, kann aber bei entsprechenden Bedingungen auch bei Einsteigern funktionieren, die sich ins Thema eingelesen haben. Panda Panzerwelse kommen in wenig bis viel bepflanzten Aquarien gut zurecht. Eine sandige Ecke finden sie super, weil sie dort optimal nach Nahrung gründeln können.

 

Der Miguelito Panzerwels (Corydoras virginiae) (Shop)

Ebenfalls hell gefärbt mit dunklen Flecken, aber mit einer anderen Verteilung als der so oft gesehene Panda Panzerwels und damit eine richtig gute Alternative zum Corydoras panda ist der Miguelito Panzerwels. Die sympathischen kleinen Wusler sind ebenso einfach zu halten wie die Pandas, und ebenso toll zu beobachten.
Über die Nachzucht ist nicht viel bekannt, jedoch sind sie bei einem Einsteiger, der ohnehin nicht züchten möchte, die perfekte Alternative zum doch recht häufig gesehenen Corydoras panda.

 

Der Rote Neon (Paracheirodon axelrodi) (Shop)

Wirklich keine Aquarienausstellung, keine Zoohandlung und keine Aquaristikmesse findet ohne diese Salmler statt: Rote Neons sind unglaublich hübsch mit ihrer roten Farbe und ihrem leuchtend blauen Streifen. Sie lassen sich zwar nicht einfach eben so nachzüchten, aber die Allesfresser sind in der Haltung wirklich unkompliziert und kommen nicht nur in weichem, sondern auch in härterem Wasser überraschend gut klar.
Besonders vor grünen Pflanzen ist der Kontrast der Farben einfach hinreißend, und ein Schwarm Roter Neons ist eine Zierde für (fast) jedes Aquarium ab 54 Litern. Das "Problem" - Paracheirodon axelrodi ist wirklich in extrem vielen Aquarien anzutreffen und viele haben sich mittlerweile wirklich an ihm satt gesehen.

 

Der Kardinalfisch (Tanichthes albonubes) (Shop)

Auch der Kardinalfisch ist in der Aquaristik schon sehr lange unterwegs, aber er spielt - sehr zu Unrecht, wie wir finden - eine eher untergeordnete Rolle. Dass böse Zungen ihn auch mal als "Neon für Arme" bezeichnen, bezieht sich neben seiner wunderschönen rote und strahlend weißen Färbung, die tatsächlich ziemlich an die des Roten Neon erinnert, vermutlich auf die Tatsache, dass ein Schwarm Kardinalfische auch in einem unbeheizten Aquarium gut gehalten werden kann. Er mag es zwar nicht so warm wie der Rote Neon, aber bei Zimmertemperatur geht es dem Kardinalfisch in der Regel sehr gut.
Die hübschen Fische kann man in verschiedenen Farbschlägen und Flossenformen erwerben, noch etwas, was sie dem Roten Neon voraus haben. Sie sind ausgesprochen kompatibel mit anderen friedlichen Fischen, gehen nicht an Pflanzen, und anders als der Rote Neon lassen sich Kardinalfische relativ unkompliziert nachzüchten. In unseren Augen die perfekte Alternative für unbeheizte Aquarien.

 

Der Funkensalmler (Hyphessobrycon amandae) (Shop)

Der Feuersalmler oder Funkensalmler ist ebenfalls ein alter bekannter, oft gesehener Fisch in der Aquaristik. Schon ab 54 Litern kann man ihn halten, weiches bis mittelhartes Wasser ist ideal für diese kleinen Feuerstrahlen. Gut kann man diesen Salmler im Schwarm in einem Gesellschaftsbecken mit anderen kleinen Fischen halten, oder auch zusammen mit Garnelen, die sich gut vermehren. In bepflanzten Aquarien mit Schwimmraum fühlen sie sich definitiv am wohlsten.
Feuersalmler sind Allesfresser, brauchen jedoch ab und zu etwas Frostfutter oder auch feines Lebendfutter.

 

Der Kupfersalmler (Hasemania nana) (Shop)

Wer eine Alternative zum oft gesehenen orangefarbenen Funkensalmler sucht, für den ist vielleicht der klein bleibende Kupfersalmler eine gute Wahl. Wie Hyphessobrycon amandae braucht auch Hasemania nana weiches bis mittelhartes Wasser. Sein lebhaftes Verhalten lässt sich in einem Aquarium ab 80 cm Kantenlänge gut beobachten. Die etwas zurückhaltendere Körperfarbe wird durch weiße Leuchtpunkte an den Flossenenden aufgepeppt.
Auch der Kupfersalmler ist mit Garnelen gut zu vergesellschaften, die sich willig und in großer Zahl vermehren, und die Nachzucht ist sogar einfacher möglich als beim Feuersalmler.

 

Die Sumatrabarbe (Barbus tetrazona) (Shop)

Die gestreifte Form der Sumatrabarbe ist aus der Aquaristik ebenfalls nicht mehr wegzudenken. Die ruppigen, lebhaften kleinen Aquarienfische sind dank ihrer Robustheit ein sehr empfehlenswerter Fisch für Anfänger in der Aquaristik. Sie passen gut in bepflanzte Aquarien mit weichem bis hartem Wasser, auch wenn sie mal an feinen Pflanzen zupfen. Ihre Revierkämpfe und ihr sehr interessantes Sozialverhalten macht sie zu super beobachtbaren Aquarienbewohnern. Sogar von Einsteigern ist die Sumatrabarbe im Aquarium relativ gut nachzüchtbar. Allerdings sieht man die gestreifte Form wahnsinnig oft im Aquarium, und nicht nur ein Aquarianer hat sich an ihr schon ein bisschen satt gesehen.
Wie gut, dass die Sumatrabarbe Alternativen sogar in ihrer Art gleich mitbringt! Sie gibt es auch in verschiedenen Farbschlägen: dunkelgrüne Moosbarben, eine goldene Variante, ein gold-blauer Farbschlag und eine platin-türkisfarbene Form.

 

Die Odessabarbe (Puntius padamya) (Shop)

Wer trotz der oben genannten reichen Farbauswahl bei den Sumatrabarben eine Alternative zu Barbus tetrazona sucht, wird vielleicht mit der Odessa Barbe glücklich. Diese Barbe braucht nicht einmal eine Heizung, ist vom Verhalten her ebenso interessant einzustufen wie die Sumatrabarbe und kann im Sommer sogar in den Gartenteich ziehen.
Auch die Nachzucht der wunderschön gefärbten Odessa Barbe ist einfach und einsteigertauglich, und während sie definitiv ein Anfängerfisch ist, so ist sie doch gleichzeitig auch ein eher seltener Aquariengast und damit eine tolle Alternative zur wirklich oft gesehenen Sumatrabarbe.

 

Die Prachtschmerle (Botia macracantha) (Shop)

Oft als effektiver Schneckenfresser in viel zu kleine Aquarien gepfercht, ist die Prachtschmerle eher ein Opfer ihres Rufes, ein einfacher Aquarienfisch zu sein. Im Alter wird Botia macracantha mit bis zu 30 cm Länge wirklich riesig, sie sollte daher von Anfang an in ausreichend großen Aquarien unterkommen und keinesfalls in das typische 60 oder 80 cm lange Einsteigeraquarium gepfercht werden, auch wenn die Schneckenplage noch so lästig ist.
Einzeln gehaltene Prachtschmerlen mutieren recht schnell zu Tyrannen, die das gesamte Aquarium terrorisieren. Im Schwarm dagegen können sie ihr Sozialverhalten an Artgenossen ausleben, die dies gut aushalten. Einzelhaltung ist ebenso wie eine Haltung in einem zu kleinen Aquarium definitiv abzulehnen, auch wenn man in der Aquaristik ausreichend viele sehr traurige Beispiele dafür sieht.

 

Die Schachbrettschmerle (Yasuhikotakia sidthimunki) (Shop)

Die Schachbrettschmerle mit dem unaussprechlichen wissenschaftlichen Namen ist dagegen eine echte Alternative zur Prachtschmerle. Sie bleibt mit ca. 8-10 cm Körperlänge deutlich kleiner und kann tatsächlich schon in einem Aquarium ab 80 cm Länge gehalten werden. Sie ist ein ebenso effektiver Schneckenfresser wie die viel größer werdende Prachtschmerle und damit definitiv gerade für Einsteiger sicherlich die bessere Wahl.
Auch die Schachbrettschmerle pflegt ein interessantes Sozialverhalten und sollte definitiv nur in der Gruppe und niemals einzeln gehalten werden.

 

Der Molly (Poecilia sphenops) (Shop)

Auch Mollys sind so ein typischer und oft gesehener Anfängerfisch, vor allem die schwarzen Black Mollys sieht man häufig - vermutlich auch deshalb, weil es nicht viele vollkommen schwarze Fische in der Aquaristik gibt und weil diese Farbe doch durchaus attraktiv und begehrt ist. Mollys gehören zu den Lebendgebärenden und vermehren sich ähnlich gut wie Platys und Guppys. Sie vertragen mittelhartes bis sehr hartes Wasser und lassen andere mittelgroße bis große Aquarienfische ziemlich in Ruhe, eignen sich also gut für Gesellschaftsaquarien ab 80 cm Kantenlänge.
Mollys gibt es jedoch nicht nur in schwarz oder silber, sondern auch in vielen anderen Farben, sodass Abwechslung gewährleistet ist: gold-schwarze Goldstaub Mollys, silbern-schwarze Dalmatiner Mollys, ganz silberne oder ganz goldene Exemplare, und goldgelbe Mollys mit größeren schwarzen Flecken, die sogenannten Leopard Mollys. Viele Farbschläge gibt es mit normaler Schwanzflosse oder als Lyra Tail mit ausgezogenen Flossenspitzen.

 

Der Segelkärpfling (Poecilia velifera) (Shop)

Für große Aquarien ab 120 cm Kantenlänge gibt es eine Alternative zum viel in der Aquaristik gesehenen Molly: Den nah mit ihm verwandten bis 18 cm lang werdenden Segelkärpfling, der mit seiner auffallend großen segelförmigen Rückenflosse richtig Furore macht und der von den Haltungsbedingungen und von der Zucht her ähnlich einfach zu handhaben ist wie der Molly.
Segelkärpflinge gibt es ebenfalls in unterschiedlichen Farben, von gold, orange über blau-schwarz gescheckt bis vollkommen schwarz. Sie mögen wie die nah mit ihnen verwandten Mollys gerne mittelhartes bis sehr hartes Wasser.

 

Der Kampffisch (Betta splendens) (Shop)

Die teilweise sehr langen, schleierartigen Flossen und auch die tollen, intensiven Farben haben den Kampffisch Betta splendens aus Asien bekannt gemacht. Diese wunderschönen Fische sehen gar nicht mehr wie ein wilder Fisch aus, sondern haben sich zur Kunstform weiterentwickelt. Sie sind sogar in techniklosen Aquarien zu halten und kommen schon in Cubes ab 20 Litern klar. Weil die Haltung in weichem bis hartem Wasser möglich ist und die Fische neben ausschließlich fleischlicher Kost und einer guten Bepflanzung nicht viele weitere Bedürfnisse haben, gelten sie als gut geeigneter Anfängerfisch.
Die Zucht von Kampffischen ist schwierig, aber die Haltung ist denkbar einfach und lässt sich gut auch schon in einem kleinen Nanoaquarium bewerkstelligen. Zu beachten ist lediglich, dass Kampffische stressanfällige Einzelgänger sind und daher am allerbesten in Einzelhaltung ohne Beifische aufgehoben sind. Zwei männliche Kampffische bekämpfen sich bis zum Tod, und die Damen sind häufig nicht wesentlich gesitteter.

 

Der Friedliche Kampffisch (Betta imbellis) (Shop)

Wem die großflossigen Hochzucht Kampffische zu überzogen und zu manieriert sind, wer sich an den leuchtenden, hingezüchteten Farben nicht so recht erfreuen kann und wer natürliche Farben und Formen bevorzugt, findet beim Friedlichen Kampffisch eine gute Alternative zum Betta splendens. Ein Pärchen des eher friedlichen Betta imbellis lässt sich in einem Aquarium ab 60 cm Kantenlänge dauerhaft halten und kommt dort auch zur Nachzucht.
Wie Betta splendens ist auch der Friedliche Kampffisch ein reiner Fleischfresser.

 

Der Platy (Xiphophorus maculatus) (Shop)

Viele, viele bunte Platys machen schon seit langer Zeit richtig Lust auf die Aquaristik. Es gibt sie in gelb, rot, orange, blau, schwarz, weiß, silber ... und in jeder denkbaren Kombination. Es gibt sie sogar mit Panda Muster, in Deutschlandfarben, mit verlängerter Schwanzflosse, gescheckt, gepunktet, ... Als robuste, sich gut vermehrende Lebendgebärende sind sie auch im Gesellschaftsbecken ab 54 Litern Volumen und mit eher hartem Wasser gut aufgehoben, und sie sind definitiv ein anfängertauglicher Zierfisch, auch und besonders für bepflanzte Aquarien. Platys fressen sogar Algen!
Die Farbschläge lassen sich mischen, wer die Tiere jedoch aufgrund der starken Vermehrung abgeben möchte, sollte sich im Klaren sein, dass sich Platys aus Mixkombinationen nicht leicht an den Mann oder die Frau bringen lassen.

 

Der Schwertträger (Xiphophorus helleri) (Shop)

Für ein größeres bepflanztes Aquarium ab 80 cm Kantenlänge mit Hartwasser kann der mit dem Platy sehr eng verwandte Schwertträger eine schöne Alternative sein. Auch diesen tollen Zierfisch gibt es in ganz unterschiedlichen Färbungen und Mustern, auch eine Lyraform mit verlängerten Flossen ist hier erhältlich. Die Männchen fallen durch einen sehr langen Fortsatz des untersten Strahls ihrer Schwanzflosse auf, das namengebende Schwert, das den Fisch deutlich größer und noch beeindruckender wirken lässt.
Schwertträger sind in der Aquaristik ebenfalls schon lange etablierte für Anfänger ideal geeignete Fische, aber sie sind doch nicht ganz so weit verbreitet wie Platys, eben weil sie etwas größer werden. Man sollte eine Wahl zwischen Platy und Schwertträger treffen - hält man die beiden eng verwandten Arten im selben Aquarium, kann es zu Verkreuzungen kommen.

 

Zum Abschluss

Man kann auch als Anfänger durch die richtige Fischauswahl direkt Erfolg und richtig Spaß mit dem Aquarium haben - wenn man grundlegende Dinge wie den Platzbedarf der Tiere, ihre Ansprüche an Wasser und Futter und an die Aquarieneinrichtung beachtet. Aquaristik ist kein Hexenwerk!
Was man vor dem Start ins Hobby beachten sollte, haben wir übrigens in unserem Artikel "10 Tipps für angehende Aquarianer" ausgeführt.
Was während der Einlaufphase des Aquariums zu beachten ist und wann die Fische und Wirbellosen gefahrlos einziehen können, erklären wir Ihnen übrigens in unserem Garnelio Blog Artikel "Das Aquarium in der Einlaufphase". Wenn man diese wirklich einfach umzusetzenden Tipps berücksichtig, steht einem reibungslosen Start ins Hobby überhaupt nichts mehr im Wege, und hier bleibt uns dann nur noch, Ihnen viel Spaß zu wünschen und Sie in der großen, bunten Familie der Aquarianer willkommen zu heißen!


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