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Die verschiedenen Verkaufsformen von Pflanzen

Im Pflanzen Aquarium haben sich in den letzten Jahren die echten Pflanzen mehr und mehr durchgesetzt. Plastikpflanzen sind nicht mehr angesagt - natürlich soll es sein - zurück zur Natur ist ein wichtiges Stichwort, das man überall hört. Die technischen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte hinsichtlich der Aquarienbeleuchtung, der Filterung und der Kohlenstoffversorgung sowie der Nährstoffzufuhr durch Aquariendünger haben riesige Sprünge gemacht und erlauben es heute, Pflanzen im Aquarium zu kultivieren, die früher als schwierig zu halten galten. Moderne LED-Leuchten über dem Aquarium verbrauchen nur noch wenig Strom, liefern aber ein helles, energieintensives Licht, mit dem die Pflanzen exzellent leben können. Heute ist ein schönes bepflanztes Aquarium kein Hexenwerk mehr!

Wasserpflanzen vs. Sumpfpflanzen

Aquarienpflanzen unterschieden wir zunächst in die echten Wasserpflanzen wie zum Beispiel Vallisnerien oder Wasserpest, die nicht an der Luft überleben können. Die Biotope, in denen sie in der Natur leben, sind 365 Tage im Jahr unter Wasser.
Die allermeisten Aquarienpflanzen hingegen sind eigentlich Sumpfgewächse, die sowohl über als auch unter Wasser wachsen können. Dabei macht es ihnen nichts aus, wenn sie ihr gesamtes Leben submers, also untergetaucht, verbringen, es schadet ihnen aber auch nicht, wenn sie über die Wasseroberfläche hinaus wachsen. Oft beginnen sie dann sogar zu blühen.

Einteilung nach Zonen

Man kann die Aquarienpflanzen  noch in weitere Kategorien einteilen. Eine der häufigsten Einteilungsweisen ist nach den Zonen im Aquarium, in denen die Pflanzen eingesetzt werden: Pflanzen für den Vordergrund, den Mittelgrund, Aufsitzerpflanzen und Pflanzen für den Hintergrund.

Arten der Kultivierung

Heute möchten wir uns allerdings mit den verschiedenen "Darreichungsformen" der Pflanzen beschäftigen und wie man die einzelnen Arten von Pflanzen für das Einsetzen im Aquarium vorbereitet und wie man sie letzten Endes dann einpflanzt.
Bundpflanzen

Bundpflanzen

Ganz klassisch und sehr bekannt, oft auch extrem günstig sind die Bundpflanzen. Bei Bundpflanzen handelt es sich in der Mehrheit um unbewurzelte Stängel von Stängelpflanzen, es gibt aber auch andere Pflanzen wie Vallisnerien im Bund. Sie werden üblicherweise mit einem Bleiband oder einem Tonring oder Keramikring und einem Schaumstoffpolster oder ähnlichem zusammengehalten.

Ein kleiner Tipp: Keramikringe kann man gut auswässern (zwei Wochen zum Beispiel in einem Wasserglas mit täglichem Wasserwechsel, um unerwünschte Stoffe wie Dünger oder Pflanzenschutzmittel zu entfernen) und dann im Aquarium verwenden, um zum Beispiel Brennnesselblätter oder anderes Futter zu verfüttern das nicht von selbst unten bleibt.

Vor dem Einpflanzen sollten Bundpflanzen grundsätzlich zwei Wochen separat gewässert werden - wie man dazu am besten vorgeht, lesen Sie in unserem Artikel "Pflanzen richtig wässern". Ganz wichtig ist das insbesondere bei den sehr günstigen Bundpflanzen, die direkt aus Asien importiert werden.

Bundpflanzen werden nicht als kompletter Bund eingesetzt, so würden sie viel zu dicht stehen und sich gegenseitig das Licht nehmen. Entfernen Sie daher zunächst die Befestigung, die die Pflanzen zusammenhält und schneiden Sie gelbe Blättchen weg. Eventuell sollte der erste Zentimeter des Stängelendes auch noch abgeschnitten werden. Wurzellose Bundpflanzen halten besser im Bodengrund des Aquariums, wenn man die unteren Blätter so abschneidet, dass die Blattstängel stehen bleiben. Sie wirken dann wie Widerhaken und halten die Stängel im Boden fest, bis sie eingewurzelt sind.

Danach setzen Sie die Stängel beziehungsweise die Einzelpflanzen mit einem Abstand von 2-3 cm ein. Am besten sehen Aquarienpflanzen aus, wenn man sie in größeren Gruppen setzt.

 

Topfpflanzen

Topfpflanzen gehören ebenfalls zu den konventionell erzeugten Wasserpflanzen. Die Wurzeln sind üblicherweise in Steinwolle gehüllt, selten auch in Kokosfaser. Das ganze steckt dann in einem normalerweise schwarzen Topf mit großen Schlitzen oder Löchern, damit das Wasser gut zirkulieren kann.

Das Substrat (also die Steinwolle oder die Kokosfaser) kann unerwünscht viel Dünger speichern oder Wasserlinsen, Algensporen oder auch blinde Passagiere wie kleine Schnecken oder Kleinkrebse wie Muschelkrebse, aber auch Würmer wie Planarien, Wenigborster oder Scheibenwürmer beinhalten. Um diese Organismen und Substanzen nicht ins Aquarium einzuschleppen, muss das Substrat vor dem Einpflanzen und idealerweise sogar schon vor dem Wässern so vollständig wie möglich entfernt werden. Insbesondere Steinwolle kann feine Fasern freisetzen, die später im Aquarium die Fische, Garnelen und Krebse schädigen können. Setzen sich diese Fasern in die Kiemen, haben die Aquarientiere definitiv ein Problem.

Bei den allermeisten im Topf gezogenen Aquarienpflanzen funktioniert das Entfernen des Substrates mit etwas Ausdauer relativ gut. Eine Ausnahme bilden Topfpflanzen mit sehr feinen Wurzeln wie zum Beispiel das Kuba Zwergperlkraut Hemianthus callitrichoides und andere feine Bodendecker. Hier entfernt man die Steinwolle, lässt aber die Reste um die Würzelchen herum an Ort und Stelle. Sie wirken später im Aquarium wie ein kleiner Anker, der die Pflänzchen unten hält, bis sie festgewachsen sind.

Am besten funktioniert das Ausspülen der Steinwolle unter fließendem kaltem Wasser. Machen wir uns nichts vor, das Substrat von den Wurzeln der Aquarienpflanzen im Topf zu entfernen, kann ein mühseliges Geschäft sein, man sollte hier jedoch dennoch sorgfältig vorgehen und zur Not noch die letzten Reste mit einer feinen Pinzette aus dem Wurzelwerk zupfen.

Auch Topfpflanzen sollten vor dem Einsetzen in ein Garnelenaquarium zwei Wochen separat gewässert werden.

Die Pflanzen werden nicht so eingesetzt, wie sie im Topf gewachsen sind - auch hier wären die Portionen viel zu groß und die Pflänzchen würden sich gegenseitig das Licht wegnehmen. Meist wachsen auch in den Töpfen mehrere Einzelpflanzen, die man mit etwas Vorsicht unbeschädigt auseinander nehmen kann. Nur bei großen Mutterpflanzen wie manchen Echinodorus oder Cryptocorynen und ähnlichen Aquarienpflanzen kann es sein, dass man im Topf eine Einzelpflanze erhält, die lassen wir dann natürlich am Stück. 

Auch Topfpflanzen werden für ein optimales späteres Erscheinungsbild mit etwas Abstand in Gruppen eingesetzt. Je nach Pflanzengröße hat sich ein Abstand von 3-5 Zentimetern (bei großen Aquarienpflanzen auch mehr) bewährt.

 

InVitro Pflanzen

InVitro heißt im Glas gezogen - hier handelt es sich um Pflanzen aus dem Labor. Diese Aquarienpflanzen werden direkt in den Töpfchen produziert, in denen sie später auch verkauft werden. Mit diesen Pflanzen aus Gewebekultur ist es nicht möglich, sich ungebetene Gäste wie Algen, Wasserlinsen oder Würmer und anderen Tiere einzuschleppen, und die Töpfchen enthalten weder Pestizide noch überschüssigen Dünger. Unten im Topf befindet sich ein Nährgel oder eine Nährflüssigkeit. Dieses einfach vorsichtig abwaschen, die Pflanzen teilen und anschließend einsetzen. InVitro gezogene Aquarienpflanzen müssen nicht langwierig gewässert werden. Sie dürfen gleich ins Aquarium.
Bitte beachten Sie: InVitro Pflanzen sind deutlich kleiner als normale Topfware. Sie holen aber bei Aquarienbedingungen schnell auf, nach wenigen Tagen bis Wochen sieht man keinen Unterschied mehr.

Zum Einpflanzen teilen Sie den Inhalt des Töpfchens wieder in Einzelpflanzen auf. Lassen Sie einen genügend großen Abstand zwischen den Pflänzchen, sodass sie sich auch später nicht gegenseitig im Licht stehen, wenn sie herangewachsen sind. Zur Orientierung wird auf den Verkaufsgefäßen immer die Endgröße der Pflanzen angegeben.

 

 

Aufgebundene Pflanzen

Aufsitzerpflanzen wie Moose oder Farne, Anubias, Bucephalandra und so weiter kann man auch schon fertig aufgebunden auf Wurzeln oder Steinen kaufen. Hier ist alle Arbeit schon erledigt, man muss sie lediglich noch zwei Wochen separat wässern. Bei vertrauenswürdigen Quellen entfällt das Wässern, dann dürfen die bepflanzten Wurzeln oder Steine direkt ins Aquarium.

 

Pads

Besonders Polsterpflanzen wie Moose oder Bodendecker wie Lilaeopsis oder Hemianthus werden gerne fertig auf Pads aufgepflanzt oder aufgebunden gekauft. Auch hier gilt: Pflanzen aus vertrauenswürdigen Quellen dürfen direkt ins Aquarium, alle anderen werden zwei Wochen separat gewässert.

Knollen

Knollenpflanzen wie der grüne oder der rote Tigerlotus oder Aponogeton werden gerne auch als Knolle verkauft. Ganz ähnlich wie bei Tulpenzwiebeln werden die Knollen einfach in den Aquarienbodengrund eingegraben. Bitte beachten Sie jedoch eine Besonderheit: Die Knollen werden nicht komplett mit Substrat bedeckt, ungefähr die Hälfte bis 1/3 sollte noch aus dem Substrat heraus gucken, damit sie nicht faulen.

Auch hier sollte ein genügend großer Abstand von 5-7 cm zwischen den Einzelknollen gelassen werden, damit die Pflanzen sich nicht gegenseitig das Licht nehmen. Gerade Knollenpflanzen fürs Aquarium entwickeln in der Regel sehr große Blätter, daher sollte man gut aufpassen, dass das nicht passiert.


Mooskugeln

Mooskugeln sind nicht schwer einzupflanzen - diese Bälle aus kurzfädigen Algen werden gar nicht eingesetzt, sondern frei ins Aquarium gelegt. Vor dem Einbringen sollte die Mooskugel unbedingt sehr gut ausgewaschen werden. Dazu drückt man sie unter fließendem Wasser so lange vorsichtig aus, bis kein Schmutz mehr herauskommt. Das kann recht lange dauern, weil sich in den feinen Strukturen viel Detritus ansammeln kann. Auch Mooskugeln sollten zwei Wochen separat nach unserer Anleitung gewässert werden.


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