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Delikatessen im Meerwasserriff– die blaue Schmucklanguste

Inhaltsverzeichnis

 

Wenn es um die Haltung der Panulirus versicolor, der Blauen oder auch Vielfarbigen Schmucklanguste, geht, streiten sich die Geister: die einen empfehlen ein Aquarium mit 500 Litern, der nächste direkt ein Schwimmbad und wieder andere, sie besser gleich im Meer zu lassen oder aufs nächste Buffet zu packen. Zeit, sich diesen hübschen Kneifer mal genauer anzuschauen.

 Stock-Fotografie-ID:1366752800, Foto: BirdShutterB

Vorkommen in freier Wildbahn

Die eigentlich nachtaktive und einzelgängerische Schmucklanguste ist den Gourmets vermutlich eher als Delikatesse bekannt, denn auch die Panulirus versicolor zählt zur Familie der Palinuridae und hat damit ein enges Verwandtschaftsverhältnis zur Gewöhnlichen Languste Palinurus elephas, die vorwiegend im Ostatlantik und im Mittelmeer vorkommt, sowie zur Panulirus ornatus, die häufiger auf den Teller kommt. Das Habitat der Schmucklanguste ist der Indo-Westpazifik, das Rote Meer und auch die ostafrikanische Küste. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich über Nordaustralien bis nach Polynesien. Man kann ihr übrigens getrost etwas Intelligenz anrechnen; denn sie lässt sich nicht mit Fallen fangen, sondern ausschließlich von Hand.

 
Foto: Lou Herfurth

Meinungen zur Blauen Schmucklanguste

Blau, bunt, gestreift und etwas größer als das übliche Krustengetier ist es kaum verwunderlich, dass sich auch die Blaue Schmucklanguste in die Herzen von Meerwasseraquarianern gekrabbelt hat. Allerdings gehen bei ihrer Pflege und Haltung durchaus die Meinungen auseinander- wie es aber häufig der Fall in der Aquaristik ist.

Für die einen stellst sie einen radikalen Unterwasserterroristen dar, ein durchaus erziehbares Krustentier für die anderen. Von Überfällen auf alle, die nicht bei eins ins Riff gesprungen sind, wird ebenfalls berichtet, andererseits aber auch von der Option, sie friedlich im großen Aquarium ab 2.000 Litern mit Großfischen wie Kaiser und Doktoren zu pflegen. Mit knapp 40 Zentimetern Endgröße werden die Berichte durchaus nachvollziehbar, wobei in Gefangenschaft solche Ausmaße eher die Seltenheit sind. Sich über ihre Anschaffung im Vorfeld Gedanken zu machen und auch den Austausch mit befreundeten Aquarianern zu suchen, die bereits Erfahrungen mit ihr gemacht haben, kann sicher zur Entscheidungsfindung beitragen.

 
Foto: Lou Herfurth

Aussehen der Blauen Schmucklanguste

Besonders auffällig ist diese hübsche Languste, die übrigens zu den Zehnfußkrebsen zählt, durch ihre bunten Farben. Auf dem dornenbewehrten Körper bildet sie braungrüne und blaue Farbtöne aus. Mit zunehmendem Alter verstärken sich Zeichnung und Farbintensität. Bemerkenswert ist auch ihr sehr ausgeprägtes erstes Antennenpaar, dessen Basis sich im Adultstadium sogar rosa färbt. Die im Jugendalter teilweise verwischten und einfarbigen Bereiche zeigen später klare und abgegrenzte Linien.

Wie alle Wirbellosen häutet sich auch dieses Krabbeltier regelmäßig und bildet dabei verlorene Gliedmaßen nach. Die Exuvie dieser Languste ist getrocknet übrigens fast lebensecht, denn sie „zieht die Farben beim Klamottenwechsel mit aus“. Während der Häutung kann es sein, dass sie sich eher zurückgezogen aufhält, bis der neue Panzer ausgehärtet ist. In diesem Zeitraum ist sie durchaus auch von Fischen angreifbar und könnte zur leichten Beute werden. Sie können übrigens bis zu 5 kg Lebendgewicht auf die Waage bringen.

 

Verhalten der Blauen Schmucklanguste

Wie die meisten Wirbellosen wird sich auch die Blaue Schmucklanguste zu Beginn noch versteckt aufhalten, ehe sie sich im Riff sicher fühlt und ihren Platz gefunden hat. Erfahrungsgemäß lassen sich vor allem recht junge Langusten durchaus in ihrem stellenweisen recht offensiven Verhalten bremsen, wenn man sich ausreichend mit ihr beschäftigt. Eine gewisse „Dressur“ ist durchaus möglich, indem man sie beispielsweise aus der Pinzette füttert und dabei ein Klopfsymbol hinzufügt. So kann man sie später durchaus auch ohne Leckerei an die Aquarienscheibe locken und von Überfällen auf ihre Mitfische abhalten.

Weil sie eher zu den standorttreuen Arten zählt, sollte sie im Aquarium auch „ihren“ Platz erhalten und eher alleine gepflegt werden, denn ein typisches Gruppenverhalten legt sie eher nicht an den Tag und kann durchaus territorial und aggressiv reagieren. Ihre Wohnhöhle sollte daher entsprechend groß sein. Die Schmucklanguste ist durchaus ein Blickfang, gehört aber eher weniger in ein hübsches Korallenriff. Übergriffe auf Korallen, Wirbellose und kleine Fische können möglich sein, weswegen auf eine Vergesellschaftung mit ausgesprochenen Bodenfischen wie Grundeln oder Einsiedlerkrebsen und anderen eher verzichtet werden sollte. Ein Artbecken mit Einzelhaltung für diese Schönheit wäre durchaus eine Überlegung wert.

Nahrungsspektrum

Sie ernährt sich für gewöhnlich von Algen, Artemia, Mysis und Krill und räumt auch locker mit verstorbenen Mitbewohnern auf. Sie lässt sich aber auch mit Garnelenfleisch, Stinte und Fischfilet verwöhnen, mit ein bißchen Hingabe futtert sie sogar direkt aus der Pinzette.

Vermehrung der Blauen Schmucklanguste

Eine Nachzucht in Gefangenschaft ist bis heute nicht bekannt. In freier Wildbahn durchlaufen die Jungen ein fast dreijähriges Larvenstadium und zählen daher durchaus eher zum Plankton, ehe sie zu sesshaften und standorttreuen Langusten werden, die Wohnhöhlen besetzen.

Fazit

Eine für jedermann ist sie sicher nicht, wer aber Kummer gewöhnt ist und eine neue Herausforderung sucht, ist mit der Blauen Schmucklanguste durchaus gut beraten. Ihr faszinierendes Aussehen und die großen Kulleraugen sind durchaus eine Überlegung wert, mit diesem Krabbeltier zu liebäugeln.


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