Waller Albino - Silurus glanis

Der schuppenlose Waller (Siluris glanis) wird weit über 150 Zentimeter lang und bis 300 kg schwer. Auch Europäischer Wels oder Echter Wels genannt, ist er einer der größten Süßwasserfische in Europa. Der Waller gehört zur Familie der Echten Welse (Siluridae) und lebt in freier Wildbahn vorwiegend in größeren Flüssen wie dem Rhein, der Elbe und dem Doubs und in Seen. Man findet den anpassungsfähigen und robusten Waller selbst im Brackwasser der Ostsee und im Schwarzen Meer. Man erkennt den Wels an seinen sechs charakteristischen Bartfäden und seiner langen, seitlich abgeplatteten Form. Waller sind dunkelgrau bis schwarz, es gibt aber auch Albinos. Waller sind beliebte und gesuchte Speisefische.

Die nachtaktiven Waller leben in der Natur überwiegend in stehenden bis langsam fließenden Gewässern mit etwas höherer Wassertemperatur. Allgemein ist der Waller ein Fisch, der auch in organisch belasteten Gewässern zurecht kommt und auch mit niedrigeren Sauerstoffgehalten keine Probleme hat. Selbst eine Sauerstoffkonzentration von 3 mg/l stecken sie dank des hohen Hämoglobingehaltes in ihrem Blut noch gut weg.

Ihrer Größe entsprechend sind die nachtaktiven Waller nur für extrem große Teiche über 100.000 Liter oder besser noch als Besatz für Seen geeignet. Echte Welse sind im Alter standorttreue Einzelgänger, die sich gerne in stark verkrauteten Bereichen im Teich zum Ruhen ablegen. Jungwelse sind dagegen in Gruppen unterwegs. Eine gute Bepflanzung ist in einem Wallerteich Pflicht.

Die Echten Welse sind bodenorientiert und nachtaktiv. Welse sind kräftige Raubfische mit einem unersättlichen Appetit. Waller sind nahezu blind und finden ihre Beute über Geruch und Geschmack. Große Exemplare erbeuten Rotfedern, Schleien und Karpfen, Goldfische, Koi und auch sonst alles, was in ihr großes, breites Maul passt. Selbst Aas von Vögeln und Amphibien wird gefressen. Kleinere Waller fressen auch Insekten, Jungfische, Kleinkrebse und größere Krebse, andere Wirbellose und Würmer.

Wenn die Wassertemperaturen im Frühling auf 17-20 °C steigen, beginnt die Paarungszeit der Waller. Der männliche Europäische Wels gräbt mit kräftigen Schwanzschlägen eine Laichgrube in Ufernähe. Die Balz der Welse findet überwiegend abends statt, sie ist ein echtes Spektakel. Das Männchen treibt das Weibchen quer durchs Wasser und sogar an die Oberfläche, um der Angebeteten die Laichgrube zu zeigen. Bei der Paarung umschlingt das Männchen das Weibchen, das in Laichstarre fällt. Sie lässt dabei den Laich in das Nest fallen. Pro Kilo Lebendgewicht legt das Weibchen bis 25.000 Eier ab. Die Eier haben einen natürlichen Schutz gegen Verpilzung.

Die jungen Waller schlüpfen in Abhängigkeit von der Temperatur ungefähr 3 Tage später und ziehen sich in dunkle Bereiche zurück. Junge Welse wachsen schnell und gehen schon mit einer Größe von 2,5 Zentimetern an die Brut anderer Fische und auch an ihre eigenen Artgenossen entsprechender Größe. Mit ca. vier Jahren sind junge Europäische Welse schon 2 Kilo schwer und können sich fortpflanzen.