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Alles rund um Regenwasser fürs Aquarium

Inhaltsverzeichnis

 

Warum Leitungswasser im Aquarium nicht unbedingt für alle Fische, Garnelen und Aquarienpflanzen geeignet ist, führen wir im Artikel "Warum Weichwasser im Aquarium - und welche Möglichkeiten gibt es?" näher aus. Gerade für Bienengarnelen, Hummelgarnelen und Tigergarnelen aus Biotopen mit sehr weichem und sauberem Wasser ist das oft mittelharte bis harte Wasser aus der Leitung nicht unbedingt die beste Wahl. Auch viele Aquarienfische wie südamerikanische Salmler oder Buntbarsche aus Südamerika, Bärblinge aus Asien und viele mehr kommen aus sehr weichem Wasser und benötigen wenigstens zur Zucht ein Wasser mit niedriger Wasserhärte und einem pH-Wert unter 7 im Aquarium. Viele tropische Wasserpflanzen stammen ebenfalls aus Biotopen mit sehr weichem Wasser und kommen mit hartem Leitungswasser nicht besonders gut zurecht.

Regenwasser erscheint vielen als gute Alternative, die weder mit einer Osmoseanlage oder einem Vollentsalzer arbeiten möchten - entweder aus Platzgründen, aus Kostengründen oder wegen der Handhabung. Regenwasser ist ebenfalls sehr weich und leicht sauer und kann eine gute Alternative auch für Garnelenaquarien oder Aquarium mit Weichwasserfischen darstellen - allerdings sind einige Dinge dabei zu beachten.

Mögliche Schadstoffe im Regenwasser und was man dagegen unternehmen kann

In Regentropfen können sich auf dem Weg von den Wolken zur Erde Schadstoffe aus der Luft lösen. In Gegenden mit hoher Luftverschmutzung durch Industrie, Luftverkehr oder in großen Städten ist die Verwendung von unbehandeltem Regenwasser im Aquarium keine besonders gute Idee.

Auch wenn das Regenwasser über das Dach läuft, die Regenrinne passiert und in einer Regentonne oder Zisterne gesammelt wird, können sich Substanzen lösen, von Vogelmist über Ablagerungen aus der Luft, Staub und Blütenpollen, Härtebildnern aus Beton-Bauteilen oder Zement, Schwermetalle aus neuen, noch nicht oxidierten Dachrinnen aus Kupfer oder Aluminium, Stoffe aus Teerpappe, Gammel aus der Regenrinne, Weichmacher aus der Regentonne und vieles mehr.

Zu beachten bei Regenrinnen

Wenn Dachrinnen aus Kupfer oder Aluminium bereits etwas älter sind, sind sie von einer Oxidschicht bedeckt. Dann lösen sich normalerweise keine Schwermetalle aus der Rinne mehr im Regenwasser. Kunststoffdachrinnen sind auf jeden Fall unbedenklich, wenn man Regenwasser fürs Aquarium sammeln möchte.

Welches Regenfass eignet sich für aquaristische Zwecke?

Um Wasser fürs Aquarium zu sammeln, eignen sich am besten Regenfässer aus lebensmittelechtem Kunststoff - wie zum Beispiel Mostfässer. Hier kann man das Regenwasser auch eine ganze Weile aufbewahren, ohne dass man Gefahr läuft, dass sich Weichmacher im Wasser lösen, wie es zum Beispiel bei den billigen schwarzen Mörtelkübeln aus dem Baustoffbedarf der Fall sein könnte. Mostfässer kommen zudem mit einem dicht schließenden Schraubdeckel, der beim Aufbewahren von Regenwasser sehr praktisch sein kann.

Insbesondere neue Mörtelkübel riechen teilweise sehr stark. Ist man auf ihre Verwendung angewiesen, sollte man sie mindestens einige Monate lang ausdünsten lassen, bevor man Mörtelkübel zum Wassersammeln fürs Aquarium verwendet.

Auch spezielle Regenfässer aus dem Fachhandel sind nicht lebensmittelecht. Das darin gesammelte Regenwasser sollte daher nicht unmittelbar im Aquarium verwendet werden. Diese Regentonnen sollten ebenso wie Mörtelkübel behandelt werden.

Allgemeine Wasserbelastungen beim Regensammeln vermeiden

Die Regenrinnen, die Fallrohre werden ebenso wie die Wasserfässer öfters gesäubert. So können mögliche Wasserbelastungen durch Ablagerungen verringert werden. Insbesondere in ungereinigten Wasserfässern, die im Freien aufgestellt werden, sammelt sich von Laub über andere Pflanzenreste, Insektenlarven, ertrunkenen Würmern oder Schnecken oder noch schlimmerem so einiges an. Um der Wasserverschmutzungen etwas Einhalt zu gebieten, kann es je nach Standort des Regenfasses notwendig sein, die Öffnung der Regentonne mit einem Stück Vorhangstoff, einem feinen Gitter oder ähnlichem zu überspannen. So gelangen Kleintiere, Laub und ähnliches nicht in den Behälter.

Immer, wenn das Regenfass annähernd leer ist, sollte man es gründlich ausschrubben und Beläge und Biofilme entfernen. Das get gut mit einer (natürlich neuen) Klobürste oder einem kleinen Schrubber. Danach wird die Regentonne gut ausgespült, um Algenbeläge und Ablagerungen möglichst vollständig zu entfernen.

Jahreszeitliche Wasserbelastungen vermeiden

Regenwasser kann je nach Jahreszeit stärker belastet sein: Im Frühling ist die Luft stellenweise stark mit Pollen belastet, die sich im Regen sammeln und die das fürs Aquarium gesammelte Regenwasser stark belasten können. Während der ärgsten Pollenzeit sollte man daher alle Regenfässer komplett verschließen und kein Wasser sammeln. Nach langen Trockenzeiten ohne Regenfälle sammeln sich in der Luft besonders viele Schadstoffe, die dann mit den ersten Regenfällen ausgewaschen werden. Auch in diesen Fällen werden die Wasserfässer besser verschlossen, weil das Regenwasser stark belastet sein kann. Der Regen in der Woche nach dem Silvesterfeuerwerk ist ebenfalls nicht für die Verwendung im Aquarium geeignet.

Regenwasser aufbereiten

Wer auf der absolut sicheren Seite sein will und seine Garnelen keinem Risiko aussetzen möchte, sollte das gesammelte Regenwasser vor der Verwendung im Aquarium noch aufbereiten.

Es bietet sich beispielsweise an, das Wasser über Aktivkohle filtern, um Schadstoffe zu eliminieren. Steht die Regentonne nahe an einem Stromanschluss, kann man das gesammelte Regenwasser direkt vor Ort mit einem mit Aktivkohlepellets bestückten Innenfilter aufbereiten. Den so ausgestatteten Filter lässt man für 24 Stunden im vollen Fass mitlaufen. Die Aktivkohle-Füllung des Innenfilters sollte täglich gründlich durchgeschüttelt werden, damit die Oberfläche frei von Bakterienfilmen bleibt. Nach ungefähr zwei Wochen sollte die Aktivkohlefüllung des Motorfilters ausgetauscht werden, um eine zuverlässige Schadstoffentfernung zu gewährleisten. Verwendet man kleine Netzbeutel im Innenfilter, kann man verhindern, dass kleine Aktivkohleteilchen in den Impeller des Filters wandern und das Filterrädchen blockieren.

Als Alternative zum Innenfilter wäre auch zum Beispiel die Verwendung eines Vollentsalzers denkbar, um das Regenwasser vollständig zu enthärten und frei von anorganischen Schadstoffen wie Ammoniak, Nitrit oder Nitrat zu bekommen. Mit Hilfe einer ausreichend starken Pumpe kann man auch einen Reiserfilter mit einer Aktivkohlepatrone nutzen, um das Regenwasser von Schadstoffen zu reinigen.

Das so gereinigte und aufbereitete Regenwasser wird dann mit Mineralsalzen fürs Aquarium aufbereitet. Für Weichwassertiere verwendet man dabei ein Aufhärtesalz, das lediglich die Gesamthärte erhöht, während man für alle anderen Aquarientiere ein Mineralsalz verwendet, das sowohl die Karbonathärte wie auch die Gesamthärte anhebt.

Alternativen zu Regenwasser

Wenn das Regenwasser während Trockenzeiten oder in Zeiten starker Wasserbelastung knapp wird, kann man auf Osmosewasser oder VE-Wasser ausweichen - das man kanisterweise in der Zoohandlung, im Baumarkt, Supermarkt oder bei befreundeten Aquarianern holen kann.


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