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Wasserblüten und trübes Wasser im Aquarium

Inhaltsverzeichnis

 

Verschiedene Wassertrübungen im Aquarium identifizieren

Ärgerlich: Das frisch eingerichtete Aquarium trübt sich ein, das Wasser wirkt nicht mehr glasklar und transparent durchsichtig, sondern ein bisschen neblig. Aber auch in bereits länger laufenden Aquarien können sich Wassertrübungen zeigen, die je nach Ursache für die Aquarienbewohner unschöne Folgen haben können, mal ganz abgesehen von der weniger hübschen Optik.

Je nach der Ursache muss man gegen Wassertrübungen im Aquarium unterschiedlich vorgehen, deshalb sollten Sie zu Beginn erst einmal ganz genau hinschauen, um den Übeltäter zu finden, der das Wasser in Ihrem Aquarium eintrübt.

Eine Wassertrübung kann schlicht durch Schwebstoffe wie aufgewirbelten Mulm oder aufgerührte Substratteilchen entstehen - dann ist sie eher bräunlich. Steigt die Keimdichte im Freiwasser stark an, spricht man von Bakterienblüte - sie erkennen Sie an einer weißlichen Trübung. Ist die Trübung weißlich, es sind aber winzigste helle Pünktchen zu erkennen, die teilweise Wolken bilden, spricht man von einer Infusiorienblüte. Algenblüten dagegen werden von Schwebealgen verursacht und sind grünlich.

Gegen eine leichte Wassertrübung kann übrigens unabhängig von der Art der Trübung ein Wasseraufbereiter auf Zeolithbasis helfen - die Zeolithpartikel fangen die feinen Schwebeteilchen ein und werden dann im Filter besser festgehalten, weil sie größer sind.

Einfacher Trick zur Identifizierung der Wassertrübung

Wenn die Wassertrübung noch nicht so stark ausgeprägt ist, kann es manchmal schwierig sein, genau zu sagen, ob sie nun weißlich oder leicht grünlich ist. Es kann helfen, ein sauberes, weißes Blatt Papier oder Plastik kurz hinter der Frontscheibe halb ins Wasser zu tauchen und zu vergleichen. Wirkt das Blatt im Wasser leicht grün, haben wir eine Algenblüte vor uns. Wirkt es beige bis bräunlich, sind es Schwebstoffe, und ändert sich wenig an der Farbe, spricht viel für eine Bakterienblüte oder eine Infusorienblüte.

Bräunliche Trübung durch Schwebstoffe

Aufgewirbelter feiner Mulm oder Abrieb aus dem Substrat bleibt oft lange im Wasser "hängen" und kann für eine feine oder auch eine stärkere Trübung sorgen. Wenn man Pflanzen aus dem Boden zieht, kann die Wasserverschmutzung sogar ganz beträchtlich sein.

Aber auch bei einer Neueinrichtung kann es zu Wassertrübungen kommen, wenn der Kies oder Sand nicht sorgfältig genug ausgespült wurde, bevor man ihn ins Aquarium eingebracht hat. Beim Transport entsteht immer Abrieb, der als feinster Staub im Wasser hängt. Bei sehr scharfkantigem Sand und sehr großen Schwebeteilchen kann es zu Problemen mit dem Filter kommen, wenn diese Teile in die Achse gelangen - dann können sie Riefen auf der Filterachse des Filterrädchens verursachen. Dadurch wird der Filter tendenziell etwas lauter.

Abhilfe

Eine Wassertrübung durch Schwebstoffe bei der Einrichtung oder nach dem Gärtnern wird durch einen großen Wasserwechsel beseitigt. Dabei hilft es, bereits abgesetzten Mulm großzügig vom Boden abzusaugen. Danach hilft feine Filterwatte oder Filtervlies im Filter, die letzten Reste vollends wegzufangen.

Beim Einfüllen des Frischwassers beim Wasserwechsel sollte man etwas vorsichtig vorgehen, damit man die ganze Chose nicht erneut aufrührt.

Weißliche Wassertrübung

Ein weißer Nebel im Aquarium ist in der Regel eine von Bakterien verursachte Bakterienblüte. Hier haben sich im Wasser viele Nährstoffe gelöst, die von Bakterien in der Wassersäule aufgebraucht werden. Dabei verbrauchen die Bakterien sehr viel Sauerstoff, eine Bakterienblüte ist daher in einem mit Fischen und Wirbellosen besetzten Aquarium nicht ganz ungefährlich. Schnell kann den Bewohnern hier die Luft knapp werden.

Sind die Schwebepartikel deutlich als feinste weiße Punkte sichtbar und bilden sich förmlich Wolken im Aquarienwasser, handelt es sich eher um eine Infusorienblüte - sie folgt oft nach der eigentlichen Bakterienblüte und besteht aus größeren Einzellern wie Amöben, Rädertierchen und Co., die die Bakterien im Freiwasser auffressen und sich dank des reichen Nahrungsangebotes explosionsartig vermehren. Dadurch können die Infusorien selber zu einer Wasserblüte werden - zu einer Infusorienblüte.

Gerade bei neu eingerichteten Aquarien sind Bakterienblüten fast unausweichlich - hier pendelt sich das biologische System erst ein, und es kommt zu Nährstoffungleichgewichten, die dann die Bakterien füttern können. Eine Bakterienblüte in einem schon länger laufenden Aquarium sollte genauer untersucht werden - wie kommen die überschüssigen Nährstoffe im Aquarienwasser zustande? Wurde zu viel gefüttert? Nicht genug Wasser gewechselt? Liegt irgendwo ein größeres totes Tier, das nicht bemerkt wurde? Dies sind nur ein paar der Fragen, die man sich stellen sollte, wenn sich das Wasser in einem laufenden Aquarium sichtbar weißlich trübt.

Abhilfe

Auch bei einer Bakterienblüte oder Infusorienblüte im Aquarium hilft ein sofortiger großer Wasserwechsel, mit dem man die überschüssigen Nährstoffe und natürlich auch die Bakterien austrägt.

Die Bakterien und Infusorien kann man alternativ mit einem UV-C-Klärer bekämpfen, den man zeitweise am Aquarium mitlaufen lässt. Hier werden die Bakterien und anderen Mikroben im Wasser durch die starke UV-Strahlung im UV-Brenner abgetötet und unschädlich gemacht. Alles wissenswerte zum UV-C Klärer am Aquarium erfahren Sie in unserem Extra-Artikel "UV-C Klärer für sauberes, klares Wasser im Aquarium", der nächste Woche online geht.

Auch ein Oxydator fürs Aquarium kann bei einer hohen Keimdichte im Wasser Abhilfe schaffen - er gibt Aktivsauerstoff ab, der die Bakterien einfach wegoxidiert.

Huminstoffe als Wasserzusatz fürs Aquarium (zum Beispiel unser NatureHolic Liquid Humin) wirken antibakteriell und können bei einer durch Bakterien verursachten Wasserblüte zur Unterstützung nach dem großen Wasserwechsel hilfreich sein.

Die Keimdichte im Aquarienwasser lässt sich auch mit Hilfe eines Twinstar oder eines ähnlich arbeitenden Gerätes reduzieren. Hier wird aggressiver Aktivsauerstoff abgegeben, der die Bakterien und Infusorien zerstört. Wenn Sie im Aquarium mit Aufhärtesalzen (GH+ oder GH/KH+) für Garnelen arbeiten, sollten Sie ein solches Gerät nicht einsetzen: In vielen dieser Salze ist für bessere Löslichkeit Natriumchlorid enthalten, das sich durch die Elektrolyse in Natrium und Chlor aufspalten und die Aquarientiere vergiften kann. Möchten Sie unbedingt einen Twinstar oder ein ähnliches Gerät am Aquarium betreiben, das mit Elektrolyse arbeitet, sollten Sie auf jeden Fall auf ein chloridfreies Aufhärtesalz ausweichen - ganz egal, was die Hersteller behaupten. Hier besteht Lebensgefahr für Ihre Aquarientiere!

Werden Maßnahmen zum Abtöten der Bakterien im Wasser getroffen, müssen Sie unbedingt regelmäßig Wasser wechseln, weil die toten Einzeller das Aquarienwasser stark belasten können und es dann erneut zu Problemen kommen kann.

Grünliche Wassertrübung

Eine grünliche Wassertrübung wird durch Schwebealgen verursacht. Sie machen sich ebenfalls Nährstoffe im Freiwasser zunutze (aber andere Substanzen als die Bakterien, die eine weißliche Wassertrübung verursachen). Interessanterweise folgt auf eine Bakterienblüte oder Infusorienblüte sehr oft eine Algenblüte.

Weil Schwebealgen nur in der Nacht Sauerstoff verbrauchen, tagsüber aber welchen produzieren, kann man theoretisch eine Schwebealgenblüte im Aquarium einfach aussitzen. Sie legt sich, wenn die Nährstoffe im Wasser aufgebraucht sind.

Feine Filterwatte in der Kammer des Innenfilters oder Außenfilters kann helfen, die Schwebealgen wegzufangen. Auch ein UV-C-Klärer, der die Algen und die Algensporen im Freiwasser vernichtet, hat sich als hilfreich bei einer Algenblüte erwiesen. Ein Twinstar lässt sich ebenfalls gegen Algenblüten einsetzen - aber auch hier ist Vorsicht geboten, wenn man mit chloridhaltigem Aufhärtesalz für Garnelen oder Fische arbeitet.

Bei Algenblüten in filterlosen Aquarien mit Garnelenbesatz können Wasserflöhe zum Einsatz kommen. Sie ernähren sich von Schwebealgen und reinigen das Wasser mit erstaunlicher Effizienz.


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