Medaka Reiskärpfling - schwarz - Oryzias latipes

Der schwarze Medaka Oryzias latipes hat eine schicke schwarze Grundfarbe und ganz vereinzelte Glanzschuppen. Medaka gehören zu den Kärpflingen und werden auch Reisfische oder Japan Reiskärpfling genannt. Diese Reisfische kommen nicht nur in Japan, sondern auch in China, Korea und Vietnam, in Laos und Taiwan vor und leben in der Natur in stehenden und langsam fließenden Gewässern - in Reisfeldern, Gräben, Bächen und Tümpeln, teils auch in Brackwasser. In Japan werden Medaka seit langer Zeit in verschiedenen Farben und Mustern gezüchtet. Dass sie in ihrer Heimat Japan meist in großen Porzellanschalen gehalten werden, wurden sie so gezüchtet, dass sie auch von oben toll aussehen - das ist eine echte Besonderheit der kleinen Reisfische.

Mit einer Körperlänge von knapp 4 cm eignet sich eine Gruppe Medaka prima für ein Aquarium ab 54 Litern oder einen Miniteich ab 60 bis 80 Litern - größer geht natürlich immer! Auch wenn in Japan Medaka traditionell in Porzellanschalen gehalten werden, sind  kleinere Gefäße für die spielfreudigen, relativ aktiven Schwimmer nicht zu empfehlen - für artgerechtes Verhalten brauchen Medaka schon ein wenig Platz. Weil Medaka soziale Gruppenfisch sind, solltest du sie in einer Gruppe von mindestens 8 Artgenossen halten.

Auch wenn beim Medaka Männchen und Weibchen keine farblichen Unterschiede aufweisen, kann man die Geschlechter gut unterscheiden: Die männlichen adulten Medaka haben eine Kerbe in der Rückenflosse und eine Kerbe in der Afterflosse, die Flossen der Weibchen dagegen sind rundlich und ganzrandig. Die Flossenkerben braucht das Männchen bei der Paarung: Es umklammert mit seinen Flossen das Weibchen. Nach der Paarung setzt das Medaka Weibchen eine Eitraube an und trägt seine 1 bis 30 Eier unter dem Bauch kurz vor der Afterflosse. Diese Eitraube tragen nur die Weibchen.

Medaka kommen in Paarungsstimmung, sobald die Wassertemperatur ungefähr 20 Grad erreicht. Das Medaka Weibchen trägt die Eitraube eine Weile mit sich herum und heftet den Laich dann mit einem klebrigen Faden an Laichsubstrat fest; das kann eine feinfiedrige Pflanze, ein Moosbüschel oder auch ein Laichmopp sein. Die recht kleinen Medaka Larven schlüpfen in Abhängigkeit von der Wassertemperatur nach 10 bis 14 Tagen. Im Sommer paaren sich Medaka ungefähr alle zwei Wochen; im Winter legen die Reiskärpflinge eine Vermehrungspause ein. Ist das Wasser - wie in einem Aquarium immer gleich warm, halten sie keine Vermehrungspause, dann altern die Weibchen frühzeitig und sterben deutlich früher. Eine Temperaturabsenkung im Winter ist also auch im Aquarium Pflicht.

Wenn du in deinem Medaka Teich oder Reiskärpfling Aquarium viele Schwimmpflanzen hast und kein Beibesatz den Laich, die Larven oder die Jungfische frisst, können sich Reisfische auch ohne weitere Maßnahmen vermehren; willst du Medaka aber gezielt eventuell sogar auf Farbe züchten, empfehlen wir eine getrennte Aufzucht. Dazu sammelst du den Laich ab und gibst die Medaka Eier zum Schlupf in eine Schale mit etwa 3 cm Wasserstand. Durch das flache Wasser ist die Sauerstoffversorgung viel höher, weshalb die Schlupfrate steigt. Geschlüpfte Medaka Larven setzt du vorsichtig in Wasser um - das geht gut mit einer Selektierpfeife, einem Löffel oder ähnlichem. Das Aufzuchtbecken für die Medaka Babys braucht einen Wasserstand von 10 bis 15 cm und hat etwa 3 Liter Volumen. Hier fütterst du die Winzlinge gezielt mit Schwebealgen, Nannochloropsis oder Chlorella Pulver und feinstes Staubfutter. Später fressen die etwas größeren Medaka Babys gerne Artemia Nauplien.

Den Teich für Medaka bepflanzt du mit Schwimmpflanzen und Seerosen, die mit ihren Blättern für Schatten sorgen, und mit feinfiedrigen Sauerstoffpflanzen als Versteck. Auch im Miniteich ab mindestens 60 bis 80 Liter Volumen kannst du Reiskärpflinge schon halten. Größere Teiche sind dann kein Problem, wenn die Medaka dort keine größeren Fische als Fressfeinde vorfinden. Besonders an heißen Sommertagen solltest du  einen Schattenspender über dem Teich anbringen. Gerade in kleinen Teichen kann eine hohe Wasserumwälzung im Sommer bei Medaka für Probleme sorgen; besser ist es, die Wasserbewegung etwas zu begrenzen, damit sich im Wasser Temperaturschichten bilden können. So ziehen sich die Medaka in die Temperaturschicht zurückziehen, die ihnen angenehmer ist. Mit einem Oxydator für Gartenteiche kannst du trotzdem für die nötige Sauerstoffzufuhr sorgen. Einen Filter braucht der Medaka Teich nicht zwigend.

Im Aquarium eignen sich die kleinen Medaka gut als Gesellschaft für Zwerggarnelen - allerdings fressen Garnelen gerne den Laich der Medaka, während man nicht garantieren kann, dass die Reisfische nicht doch auch mal eine Babygarnele erwischen. Die eher oberflächenorientierten Medaka passen ebenfalls gut zu anderen friedlichen kleinen Fischen. Für eine gezielte Medaka Zucht ist jedoch ein Artbecken immer die beste Wahl. Das Aquarium für Medaka stattest du mit einem dunklen Boden aus und bepflanzt es entlang der hinteren und seitlichen Ränder dicht. In der Mitte solltest du Schwimmraum für die Fische einplanen.

Medaka lieben eher mittelhartes bis hartes Wasser und kommen in der Natur sogar in Brackwasser Bereichen vor. Im Aquarium und Teich fühlen sie sich bei einer Gesamthärte von 10 bis 25 dH und einem pH-Wert zwischen 6 und 8,5 wohl. Medaka haben eine besonders bemerkenswerte Temperaturtoleranz: sie vertragen 4 bis 35 °C, wobei ihr Wohlfühlbereich bei 16 bis 28 °C liegt und die Vermehrung ab 20 °C beginnt. Ist dein Teich 80 bis 100 cm tief und gefriert im Winter nicht bis zum Grund durch, kannst du deine Japanischen Reiskärpflinge im Freiland überwintern lassen. Aus kleineren, nicht frostfesten Teichen, Freilandaquarien oder Kübeln solltest du die Reisfische herausfangen und sie in einem frostfreien, aber kühl stehenden Aquarium geschützt überwintern.

Japan Reiskärpflinge gehören zu den omnivoren Zierfischen und sind unkomplizierte Fresser. Gerne nehmen sie hochwertiges, lange schwimmendes Flockenfutter oder Granulatfutter für Nanofische. Kleines Lebendfutter wie Artemia Nauplien, Cyclops und andere Copepoden oder Mikrowürmchen kommen ebenfalls gut an. Im Teich fressen Medaka außerdem besonders gerne Stechmückenlarven.

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