Der Bodengrund im Aquarium erfüllt gleich mehrere Funktionen. Zum einen sieht Kies, Sand oder Soil im Aquarium natürlich schön aus - viel schöner als ein Glasboden, auf dem sich langsam immer mehr Mulm und Futterreste sammeln. Mit einem dunklen Aquarienboden sehen Garnelen und Fische viel intensiver farbig aus, und viele Aquarientiere haben auf dunklem Bodengrund deutlich weniger Stress als auf hellem Substrat. Allerdings gibt es auch Aquarien, in denen ein helles Substrat zum Einsatz kommen kann, ganz viel hängt auch vom persönlichen Geschmack des Halters des Aquariums ab. Zum anderen agiert der Bodengrund im Aquarium als gigantischer Filter und bietet den nützlichen Aquarienbakterien eine nahezu unendlich große Fläche, auf der sie sich ansiedeln und das Aquarienwasser von Schadstoffen reinigen können. Außerdem ist das Substrat im Aquarium natürlich auch noch ein wichtiger Faktor für die Aquarienpflanzen, die schließlich irgendwo wurzeln möchten.
Der grundlegende Unterschied zwischen aktivem Soil und Kies ist, dass aktiver Soil die Wasserwerte beeinflusst und das Wasser weich und leicht sauer macht. Aktiver Soil erfüllt im Prinzip die Funktion eines Ionentauschers im Aquarium und senkt dadurch die Karbonathärte ab. Huminstoffe im Soil stabilisieren den pH-Wert bei einem Wert von etwa 6,5 - ideal für die allermeisten Aquarienpflanzen und auch für sehr viele Aquarientiere, die aus Biotopen mit weichem Wasser kommen.
Beim Soil gibt es stark vorgedüngten Soil für Pflanzenaquarien, der zunächst erst einmal über zwei Wochen ohne Tierbesatz eingefahren werden muss. In dieser Zeit gibt der Soil viel Ammonium ans Aquarienwasser ab, deshalb sollte man in der Einfahrphase eines Soilaquariums regelmäßig großzügig Wasser wechseln. Soil für Garnelen dagegen ist nicht vorgedüngt und kann schneller besetzt werden. Die Ammoniumspikes sind hier nicht so hoch oder gar nicht vorhanden.
Weil die kleinen Soilkörnchen aus dunklen natürlichen Erden geformt werden, die dann bei niederen Temperaturen gebrannt werden, ist Aquariensoil mit ganz wenigen Ausnahmen dunkelbraun bis fast schwarz. Soil fürs Aquarium wird nicht ausgewaschen - die Soilkörnchen sind nicht besonders stabil und würden beim Auswaschen einfach zu Matsch zerfallen. Weil Soil aber immer feucht gelagert wird, staubt er auch nicht.
Kies oder Sand dagegen sind grundsätzlich entweder wasserneutral oder härten das Aquarienwasser leicht auf. Wenn nichts dabeisteht, ob der Kies oder Sand aufhärtet, kann man das einfach überprüfen - etwas Sand in ein kleines Glas und Essigessenz drübergeben. Wenn es anfängt zu blubbern, enthält das Substrat Kalk und kann das Aquarienwasser aufhärten.
Aquarienkies und Aquariensand kommen in verschiedenen natürlichen Farben - hell, dunkel, braun, rötlich, beige, bunt gemischt ... - und in verschiedenen Körnungen von ganz fein bis sehr grob. Mit unterschiedlichen Körnungen kann man den Boden im Aquarium genauso toll gestalten wie mit unterschiedlichen Kiesfarben oder Sandfarben.
Auch bunter Kies ist fürs Aquarium möglich. Hierbei ist jedoch absolut wichtig, dass es sich um einen mit Lebensmittelfarben eingefärbten und mit Kunstharz ummantelten Kies handelt. Alles andere kann Schadstoffe ans Aquarienwasser abgeben und sollte daher vor allem bei Boden bewohnenden Aquarientieren wie Garnelen, Krebsen oder Welsen nicht zum Einsatz kommen. Mit Kunstharz ummantelter Buntkies mit Lebensmittelfarbe fürs Aquarium ist jedoch unbedenklich. Selbst wenn sich bei starkem Abrieb Farbpartikel lösen sollten, sind diese für den Besatz nicht schädlich.