Wasserschnecken sind keine reinen Pflanzenfresser, ein gewisser Anteil an Proteinen im Futter ist sehr wichtig für sie. Diese Eiweiße brauchen Schnecken nicht nur zum Aufbau ihres Körpergewebes, sondern auch, um die schützende dünne proteinhaltige Haut über ihrem kalkigen Gehäuse zu bilden, das Periostracum. Diese Haut schützt das Gehäuse vor Korrosion in saurem Wasser und sie gibt der Schnecke ihre Farbe und ihr Muster. In speziellem Futter für aquatische Schnecken im Aquarium ist der Proteinbedarf der Wasserschnecken berücksichtigt. Des weiteren ist eine gute Versorgung mit Kalzium lebensnotwendig für alle Aquarienschnecken, weil sie ihr Gehäuse nur dann stabil aufbauen können, wenn sie ausreichend mit Kalzium und anderen Mineralstoffen versorgt sind. Zwar können sie auch über das Mantelgewebe Kalzium aus dem Wasser aufnehmen, jedoch ist ein mineralstoffreiches Schneckenfutter auf jeden Fall hilfreich beim Gehäuseaufbau und sogar bei der Reparatur kleinerer Gehäuseschäden von innen.
Gerade die größeren Wasserschnecken wie Apfelschnecken, Tylomelania, Brotia und alle anderen großen Zierschnecken brauchen im Aquarium oft ein Zufutter, weil ihnen die Futterreste und der Algenaufwuchs im Gesellschaftsaquarium nicht ausreichen. Eine unterernährte Schnecke erkennt man daran, dass der Körper und besonders der Fuß im Vergleich zur Gehäuseöffnung relativ klein aussieht. Wenn sich eine unterernährte Schnecke in ihr Haus zurückzieht, zieht sie sich ungewöhnlich weit zurück, hat sie einen Deckel (Operculum), sieht man dieses Operculum sehr tief im Gehäuse sitzen. Oft hat auch der Fuß einer zu dünnen Schnecke keinen glatten Umriss, sondern sieht wellig oder faltig aus. Solche Schnecken sind akut vom Hungertod bedroht und müssen unbedingt zugefüttert werden! Dafür eignet sich ein speziell auf die Bedürfnisse von Wasserschnecken im Aquarium zugeschnittenes Schneckenfutter am besten.
Ganz besonders wichtig ist das Zufüttern auch für aus der Natur entnommene Schnecken wie Rennschnecken aus den Gattungen Neritina und Vittina und die Geweihschnecken der Gattung Clithon. Hierzu zählen insbesondere auch die als sehr gute Algenfresser bekannten Anthrazit Napfschnecken Neritina pulligera und die schönen Orange Track (Vittina semiconica) und die Rote Rennschnecke Neritina waigiensis. Diese Schnecken ernähren sich in der Natur von Algenaufwuchs und Laub und sind nicht einfach an Kunstfutter zu gewöhnen. Dementsprechend sind sie nach dem Transport oft recht stark ausgehungert und müssen erst noch wieder aufgefüttert werden. Hierzu eignen sich AlgaePlates und auch die NatureHolic Schneckenfeed Power Paste. Mit diesen Futtersorten können Sie gerade für die Kahnschnecken einen Fressrasen zum Abraspeln simulieren und ihnen so ein naturnahes Futter bieten, das sie schnell wieder zu Kräften kommen lässt.
Die nützliche Raubschnecke Clea (Anentome) helena frisst andere Schnecken, aber wenn die Schneckenplage besiegt ist, hat sie natürlich dennoch weiterhin Hunger. Dann sollte man entweder eine externe Schneckenzucht mit Futterschnecken für die Raubschnecken einrichten oder aber den Raubschnecken ein sehr proteinreiches Futter speziell für ihre Bedürfnisse anbieten.