Die schönen bunten kleinen lilafarbenen Vampirkrabben gehören zur terrestrisch, also vorwiegend an Land lebenden Gattung Geosesarma. Sie wurden letztes Jahr als Geosesarma dennerle beschrieben. Auch die tolle Blue Devil Vampirkrabbe gehört zu dieser Gattung. Die Blue Devil Vampirkrabbe ist noch nicht bis zur Art bestimmt und wird deshalb als Geosesarma sp. geführt. Auch die Golden Top Vampirkrabbe ist noch nicht bestimmt. Die Disco Vampirkrabbe Geosesarma tiomanicum sieht aus wie eine Achziger-Jahre-Party, und die Rote Teufelskrabbe Geosesarma hagen hat intensiv gefärbte rote Scheren. Die Mandarinenkrabbe Geosesarma pontianak ist dagegen orangefarben. Die Zweifarbige Vampirkrabbe Geosesarma bicolor macht ihrem Namen alle Ehre, sie ist lilafarben und leuchtend gelbgrün. Alle Geosesarma brauchen nur einen niedrigen Wasserteil. Auf dem Landteil brauchen sie Versteckmöglichkeiten, alle Vampirkrabben graben gern. Geosesarma sind reine Fleischfresser und gehen kaum an Gemüse. Geosesarma gehören zum spezialisierten Fortpflanzungstyp. Die Weibchen tragen große Eier in ihrer Bauchklappe, aus denen fertig entwickelte kleine Krabben schlüpfen, die kein Salzwasser brauchen.
Ebenfalls zu den reinen Landkrabben gehört neben der Marmorkrabbe Metasesarma obesum auch die Chamäleonkrabbe Metasesarma aubryi. Beide Krabbenarten benötigen nur einen flachen Wasserteil und können tatsächlich in tieferem Wasser ertrinken. Metasesarma aubryi und Metasesarma obesum gehören zu den Mangrovenkrabben. Sie pflanzen sich über Larvenstadien fort, ihre Nachkommen brauchen Meerwasser oder Brackwasser, um groß zu werden. Zur Häutung gehen sowohl Geosesarma als auch Metasesarma trotzdem gern in die flachen Wasserschalen, die in einem Krabbenterrarium für Vampirkrabben oder die Chamäleonkrabbe stehen sollten.
Auch die Neon Face Mangrovenkrabbe Perisesarma eumolpe ist eine Mangrovenkrabbe, genauso wie die Rote Mangrovenkrabbe Pseudosesarma moeshi und Neosarmatium africanum. Diese Mangrovenkrabben leben semiterrestrisch, das heißt, sie brauchen alle einen großen Wasserteil von mindestens 50% im Aquaterrarium sowie einen Landteil, auf dem sie ausgiebig graben können. Es sollten mindestens zwei Ausstiege mehr als Krabben im Wasserbecken sein. In der Natur leben Mangrovenkrabben in sehr tiefen Bauten. Mangrovenkrabben sind Allesfresser, sie fressen bevorzugt braunes Laub, sagen aber auch zu Obst, Gemüse und proteinhaltiger Kost nicht nein.
Auch die Bunte Landkrabbe Heterochelamon sp. aus Südostasien braucht einen großen Wasserteil, ebenso wie die Indonesische Riesenlandkrabbe Cardisoma carnifex, er sollte ca. 50% in ihrem Aquaterrarium einnehmen. Cardisoma armatum, die bekannte Harlekinkrabbe, ist ebenfalls ein Kandidat fürs große Aquaterrarium mit großzügigem Wasserbecken.Auch die Königinnenkrabbe Thaiphusa sirikit, vormals als Demanietta sirikit geführt, ist eine friedliche Landkrabbe, die sich hervorragend in einem Aquaterrarium mit einem schönen großen Wasserteil sogar paarweise halten lässt.
Uca tangeri, die Europäische Winkerkrabbe, kommt in Europa am Meeresstrand vor. Sie bevorzugt auch im Aquaterrarium Salzwasser und einen sandigen Landteil, wo sie graben kann. Mit ihrer großen Schere sind die Winkerkrabben Männchen sehr auffällig. Uca tangeri ist für ihr interessantes Sozialverhalten bekannt und beliebt.
Alle diese Krabben klettern für ihr Leben gern und brauchen Abwechslung in ihrem Aquaterrarium, sodass sie sich arttypisch verhalten können. Achtung Ausbruchsgefahr — ein Krabbenterrarium muss fest schließen, sonst gehen die Krabben auf Entdeckungsreise in der Wohnung. Krabbentypisch können große Arten mit kräftigen Scheren sogar einen lose aufliegenden Deckel hochstemmen. Die Luft im Aquaterrarium sollte mit ca. 80% recht feucht sein, damit die Kiemen der schönen Landkrabben nicht austrocknen.