Naturprodukte im Wirbellosenaquarium
Gerade bakteriellen Erkrankungen und Pilzbefall im Garnelen-, Schnecken-, Krebs- oder Krabbenaquarium kann man mit Naturprodukten gut vorbeugen. Ihr hoher Gehalt an Huminstoffen und Tanninen beziehungsweise Gerbstoffen, die nach und nach ans Wasser abgegeben werden, macht sie für die Wirbellosenhaltung sehr wertvoll.
Huminstoffe und Gerbstoffe machen die Haut widerstandsfähiger und schützen die Schleimhäute. Außerdem können diese Stoffe Schadstoffe wie zum Beispiel Schwermetalle im Wasser binden und so für Garnelen, Krebse, Krabben, Schnecken, Muscheln und Fische unschädlich machen, sie haben außerdem eine Bakterien abtötende Wirkung und hemmen das Wachstum bestimmter Pilze. Des weiteren puffern Huminstoffe den pH-Wert bei ca. 5,5 bis 6,5, was gerade in Weichwasser-Aquarien von großem Vorteil ist. Dort fehlt die Karbonathärte (KH), die einen Säuresturz verhindern würde, weil sie den pH bei 7 bis 7,5 puffert. Durch die Anwesenheit der Huminstoffe wird ihm genauso zuverlässig entgegen gewirkt, und der pH liegt durch sie ebenso stabil, aber in einem niedrigeren Bereich. Gerade Bienengarnelen tolerieren hohe KH-Werte nur sehr schlecht, und sie brauchen einen niedrigeren pH. Ihnen kommt die Anwesenheit von Huminstoffen also sehr entgegen. Aber auch in mit Leitungswasser betriebenen Gesellschaftsbecken mit einer höheren Karbonathärte können Produkte aus der Natur wie Laub oder Erlenzapfen zur Anwendung kommen - ihre Wirkung auf den pH-Wert ist dort vielleicht nicht gegeben, aber ihre positiven Eigenschaften für die Tiere sind dennoch gegeben, außerdem sehen Laubblätter und Erlenzapfen im Aquarium sehr natürlich aus, bieten den Tieren eine gute Versteckmöglichkeit und dienen ihnen auch als Nahrungsgrundlage.
Bananenblätter, Seemandelbaumlaub beziehungsweise Catappa und Erlenzapfen sind eine insbesondere für Garnelen gut verträgliche Möglichkeit, diese Stoffe ins Wasser einzubringen. Ihre Wirkung ist recht mild, man sollte aber auf keinen Fall überdosieren. Haben die Blätter oder Zapfen nach einiger Zeit ihre Wirkung verloren, werden sie von Garnelen, Krebsen, Krabben und Schnecken sehr gern abgeweidet beziehungsweise dann auch gefressen. Da sie keine negativen Auswirkungen auf das Wasser haben, kann man sie einfach im Aquarium lassen, bis sie gefressen sind.
Besteht bereits eine bakterielle Erkrankung — sterben beispielsweise immer wieder Garnelen, oder werden die Tiere innerlich weißlich-trüb —, sollte man etwas stärkere Geschütze auffahren. In diesen Fällen können Seemandelbaumrinde oder Zimtstangen hilfreich sein. Bitte Dosierung beachten! Auch hier gilt: Sind die Wirkstoffe abgegeben, bieten diese Produkte immer noch hoch willkommene Verstecke, und sie werden mit Begeisterung abgeweidet.