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Asseln als Putztrupp im Terrarium, Aquaterrarium und Paludarium

Inhaltsverzeichnis

Landasseln im Terrarium


In der Terraristik werden Asseln teils um ihrer selbst gehalten - es gibt einige wunderhübsch gezeichnete Asselarten und sogar Farbzuchten! -, teils dienen Asseln als geschätztes Lebendfutter, oder sie werden als Aufträumtrupp und Putzkolonne in einem Terrarium.

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Landasseln gehören zu den Höheren Krebstieren und sind damit mit Flusskrebsen und Krabben entfernt verwandt. Als Krebstiere sind Landasseln Kiemenatmer - eine ganz trockene Umgebung ist nicht für sie geeignet - also beispielsweise ein Wüstenterrarium. In einem Feuchtterrarium für Schnecken oder Frösche und andere Amphibien oder in einem Dschungelterrarium finden die in der Aquaristik gängigen Assel Arten ein gutes Zuhause. Einige Arten eignen sich sogar für die hohe Luftfeuchtigkeit auf dem Landteil eines Paludariums, Wasserfallaquariums oder Aquaterrariums für Krabben!

Im Terrarium können Asseln übrigens bis zu 2 Jahre alt werden!

Bewährte Assel Arten als Bodenpolizei fürs Terrarium

Eine beliebte tagaktive Assel, die man als Putzkolonne im Terrarium halten kann, ist Porcellio laevis, die Flinke Assel, oft auch schnöde als Kellerassel bezeichnet. Die Wildform von Porcellio laevis ist schwarz, es gibt aber auch schicke Farbvarianten der Flinken Assel. Die schwarz weiß gefleckte Panda Assel oder die Dalmatiner Assel gehören ebenso wie die Weiße Assel dazu.

Die Flinke Assel wird ungefähr 2,3-2,5 cm groß. Gerne gefressen wird diese Assel von mittelgroßen Reptilien wie Geckos und Bartagamen, von mittelgroßen Amphibien wie Fröschen und Lurchen, und auch Krabben snacken gerne mal eins der Krebstiere.

Die Panda-Assel frisst gerne Laub, weißfaules Holz, Flechten und Algenfilme, übrig gebliebenes Gemüse und andere Futterreste, aber auch Trockenfutter. Mit der erhöhten Luftfeuchtigkeit in einem Aquaterrarium oder Paludarium kommt diese Assel Art super klar - bei einer Luftfeuchtigkeit von 50 bis 70 % und einer Lufttemperatur von 18 bis 26 °C fühlt sich Porcellio laevis pudelwohl.

Flinke Asseln, egal ob Panda Assel, Dalmatiner Assel, Weiße Assel oder Schwarze Assel, vermehren sich rasant. Die Farbschläge können sich untereinander vermehren, was neue tolle Farbvarianten ermöglicht! Ab einem Alter von nur 7 bis 8 Monaten vermehren sich die Asseln bereits - dann sind sie noch nicht einmal vollständig ausgewachsen.

Die orangene Zuchtform der Kellerassel Porcellio scaber "superorange" braucht ähnliche Bedingungen wie die Flinke Assel - lediglich die Lufttemperatur im Terrarium darf mit 18 bis 23 °C für die superorangene Kellerassel etwas kühler sein.

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Auch die Schwarz-gelbe Assel Armadillidium gestroi ist ein schicker, für feuchtere Terrarien geeigneter Bodenbewohner, der für Sauberkeit in einem feuchten Terrarium mit Krabben, Reptilien, Amphibien oder Schnecken sorgt. Von den Haltungsbedingungen her ist die Schwarz gelbe Assel der Flinken Assel sehr ähnlich. Ihre Wohlfühltemperatur liegt bei 21 bis 27 Grad, die gewünschte Luftfeuchtigkeit bei 50 bis 70%.

Die Stachelige Assel aus Spanien Cristarmadillidium muricatum verträgt dagegen sogar eine Luftfeuchtigkeit von 60 bis 80% und kuschelige 24 bis 28 Grad. Mit nur 6 mm adulter Länge ist die Stachelige Assel ein eher kleiner Vertreter dieser faszinierenden Krebstiere. In Terrarien mit einem eher leicht feuchten Substrat ist sie perfekt aufgehoben.

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Ebenfalls aus Spanien kommt die Titanassel Porcellio hofmannseggi, die mit 4 cm ausgewachsener Länge zu den eher großen Assel Arten fürs Terrarium gehört. Auch die Titanassel mag es mit 20 bis 24 °C eher warm, mit einer Luftfeuchtigkeit von 50 bis 70%, aber mit einem weniger feuchten Substrat.

Diese beiden letztgenannten Arten passen daher prima in Terrarien mit Reptilien, in denen das Substrat nicht ganz so feucht gehalten werden muss wie beispielsweise bei Krabben oder bei Amphibien.

Was passiert, wenn Asseln aus dem Terrarium entkommen?

Alle Landasseln haben als Krebstiere Kiemenfächer, mit denen sie atmen, und diese Kiemen müssen feucht sein. Ist die Luft zu trocken, trocknen die Kiemen aus, und die Assel stirbt. Du brauchst also keine Assel Invasion zu befürchten - dein Zimmer oder deine Wohnung ist viel zu trocken für sie.

Die richtige Haltung einer Putzkolonne von Asseln im Terrarium

Die Boden bewohnenden Landasseln bevorzugen im Terrarium ein Substrat aus Humus und Laub, das etwa 5 bis 8 cm hoch liegen sollte - außer deine Terrarienbewohner brauchen eine andere Substratdicke! Feine Stückchen Holzkohle, die du dem Substrat beimischst, wirken gegen Schimmelbildung im Terrarium.

Deine Asseln freuen sich auch über Moose, in denen sie Rückzugsorte finden und die außerdem der Luftfeuchtigkeit dienen. Auch Laub und weißfaules Holz bringen zusätzliche Versteckplätze, und außerdem dienen sie als Futtervorräte.

Landasseln im Terrarium richtig füttern

Landasseln brauchen regelmäßige Futtergaben im Terrarium - sie kümmern sich vor allem sehr gerne um Futterreste deiner eigentlichen Terrarienbewohner. Dabei fressen Asseln neben Laub und weißfaulem Holz alle möglichen Gemüsereste, Grünfutter (vor allem, wenn es schon etwas angewelkt ist), Futtergranulate, die deine Krabben oder Schnecken übriglassen, gefriergetrocknete Insekten und andere Leckereien, die deine Terrarientiere nicht vollständig gefuttert haben. Größere Assel Arten wurden schon dabei beobachtet, wie sie kleinere Futterbrocken in ihr Versteck schleppten, wo sie sie in Ruhe auffraßen.

Alle Asseln brauchen für den Aufbau ihres Panzers eine Calciumquelle - wenn die Kalziumversorgung im Terrarium mangelhaft ist, werden sie kannibalisch und gehen an ihren Nachwuchs. Gut eignen sich hierfür unsere Crustarocks.

Asseln, die als Putztrupp im Terrarium gehalten werden, sollten hin und wieder eine eigene Portion Laub oder weißfaules Holz bekommen.

Landasseln züchten

Asseln sind getrennt geschlechtlich. Die weiblichen Asseln haben einen von außen sichtbaren Brutbeutel, das Marsupium, unter ihrem Körper. Hier entwickeln sich ihre Jungtiere - bis zu 100 Stück auf einmal. Asseln können sich schon vermehren, wenn sie noch nicht vollkommen ausgewachsen sind - bei manchen Arten geht es im Alter von nur 3 Monaten bereits los!

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Bei guten Bedingungen ist die Vermehrung von Asseln als Putztruppe im Terrarium ein Klacks! Die Reptilien, Amphibien oder Krabben, die ihre Mitbewohner sind, bedienen sich jedoch gerne an der Assel Population im Terrarium, sodass eine Überbevölkerung bei den kleinen Krebstieren praktisch ausgeschlossen ist.


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