Vordergrundpflanzen
Wenn die Bepflanzung in einem Aquascape oder auch in einem einfachen bepflanzten Aquarium von vorn nach hinten ansteigt, gewinnt das Layout an Tiefe. Durch die geschickte Auswahl geeigneter Pflanzen kann man sehr effektvoll gestalten. Durch kurze Pflanzen im Vordergrund, mittelhohe im Mittelgrund und hohe Pflanzen im Hintergrund entsteht eine starke räumliche Wirkung. Werden in diesem Aquascape auch Tiere gehalten, ist eine gute Sicht ins Becken von Vorteil. So muss man sich nicht erst durch ein dichtes Pflanzendickicht wühlen, wenn man seine Garnelen, Krebse oder Fische sehen möchte.
Pflanzen im Vordergrund des Aquariums
In eher traditionellen Aquariengestaltungen findet man in großen Becken im Vordergrund Pflanzen, die fünf bis zehn, in Ausnahmefällen auch fünfzehn Zentimeter hoch werden. Eine geeignete Pflanze hierfür ist beispielsweise eine der kleinsten Stängelpflanze der Welt, das Kuba-Zwergperlkraut (Hemianthus callitrichoides). Man kann es einpflanzen oder auf Wurzeln oder porigen Steinen wie Lava kultivieren. Es braucht allerdings sehr viel Licht, was besonders in hohen Aquarien problematisch werden kann. Etwas pflegeleichter sind an seiner Stelle die nur wenig höher werdenden Perlenkräuter der Gattung Micranthemum, wie das Zierliche Perlenkraut Micranthemum micranthemoides oder das Gemeine Perlenkraut Micranthemum umbrosum. Ihre frisch grünen Farben und filigranen Strukturen wirken sehr attraktiv. Schöne Akzente dazu lassen sich im Vordergrund in größeren Aquarien mit niedriger bleibenden Cryptocorynen setzen, die nicht nur eine andere Blattform mitbringen, sondern auch in allen möglichen Grün- und Brauntönen erstrahlen. Mit der Cryptocoryne sp. "Flamingo" gibt es sogar einen pinkfarbenen Vertreter der kleiner bleibenden Wasserkelche. Auch die grasartige Lilaeopsis brasiliensis oder die Zwerg-Schwertpflanze (Echinodorus latifolius) sind wunderschöne und relativ genügsame Bodendecker für den Vordergrund.
Gestaltung mit Vordergrundpflanzen
Wechseln sich im Vordergrund bepflanzte Kiesflächen mit unbepflanzten hellen Sandflächen ab, erhält das Aquarium eine sehr leichte, luftige Anmutung. Sattgrüne Wiesen vorn an der Aquarienscheibe erhält man ganz klassisch mit dem Grasartigen Wasserschlauch, Utricularia graminifolia. Sehr natürlich wirken diese Flächen ganz besonders dann, wenn sie mit Bodendeckern mit einer anderen Blattstruktur, Blattfarbe oder Wuchshöhe durchsetzt sind. Man kann verschiedene Zonen schaffen und sie unterschiedlich bepflanzen oder die kleinen Bodendecker einfach wild durcheinander wachsen lassen. Da die meisten von ihnen Ausläufer bilden, geschieht das recht schnell und sieht dann sehr natürlich aus. Gut macht sich hier beispielsweise das Kleeblatt (Hydrocotyle tripartita) oder auch das Sternkraut (Pogostemon helferi). Auch der kleine, langsam wachsende Wasserfarn Bolbitis heteroclita difformis ist eine sehr hübsche dunkelgrüne Akzentpflanze zur Auflockerung. Diesen Farn kann man auch auf kleinere Steine im Vordergrund aufbinden, er verleiht Steinarrangements eine sehr natürliche Anmutung. Klein bleibende Anubias-Arten wie die Variante der Anubias nana "Bonsai" eignen sich dafür ebenfalls sehr gut, ebenso wie verschiedene Moose. Auch die langsam wachsenden Bucephalandra lassen sich sehr gut auf Steinen im Vordergrund kultivieren und bieten mit ihren meist sehr dunklen Blättern einen schönen Kontrast zu den anderen oft frisch grünen Vordergrundpflanzen. All diesen Aufsitzerpflanzen ist gemein, dass ihre Rhizome (Wurzelstöcke) nicht in den Kies eingesetzt werden dürfen, da sie dort faulen und absterben können.
Vordergrundpflanzen für das Nanoaquarium
Nicht alle Vordergrundpflanzen eignen sich auch für Nanobecken. Hier sollte man auf eine Wuchshöhe von maximal fünf Zentimetern achten, sonst wirkt der Vordergrund optisch schnell überfrachtet. Sehr beliebt für Nanoaquarien ist beispielsweise das Zungenblatt (Glossostigma elatinoides).
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