Stachelaale in der Natur
Die am Boden lebenden Stachelaale kommen in allen möglichen Gewässern vor, so im Tanganjikasee, im Malawisee und weiteren ostafrikanischen Seen, aber auch in Flüssen und stehenden Gewässern von Afrika bis Südostasien. Stachelaale bevorzugen verkrautete Gewässer oder versteckreiche Abschnitte mit vielen Steinen. In der Natur leben die nachtaktiven Fische räuberisch von kleinen Fischen, Würmern und kleinen Krebstieren und Insektenlarven. Einige Arten graben sich ein, meist die mit rundem Körper. Die seitlich abgeflachten, wie ein Band aussehende Arten dagegen verstecken sich in den dichten Wasserpflanzengruppen.
Stachelaale im Aquarium
Im Aquarium brauchen Stachelaale vor allem Platz und gute Verstecke. Sie bevorzugen ein bis zur Wasseroberfläche dicht mit Pflanzen bewachsenes Aquarium, durch Schwimmblätter, Schimmpflanzen oder ähnliches abgeschattete Bereiche und - je nach Lebensweise - viel oder wenig Strömung. Die grabenden Arten freuen sich über eine dicke Sandschicht am Boden des Aquariums. Je nach Herkunft brauchen die Stachelaal Arten hartes, mittelhartes oder auch weiches Wasser.
Mit einem Meter Körperlänge ist einer der am schönsten gezeichneten gleichzeitig auch einer der größten bekannten Stachelaale, der in der Aquaristik gehalten wird, der Feuerstachelaal oder Rotstreifenstachelaal (Mastacembelus erythrotaenia). Er kommt aus Südostasien, wo er von Thailand bis Kambodscha und Indonesien in Flüssen mit wenig Strömung und in überwucherten Überschwemmungsgebieten gefunden wird. Der Feuerstachelaal muss in ein Aquarium ab 150 cm Kantenlänge, weil er sehr groß werden kann. Mit zunehmender Größe wird dann irgendwann ein 250 cm langes Aquarium fällig. Dieses Aquarium muss sehr gut abgedeckt werden, die schlanken Stachelaale kommen auch durch sehr kleine Lücken und begeben sich ihrer Natur gemäß sehr gerne auf Wanderschaft!
Vermehrung im Aquarium
Einige Stachelaal Arten wurden im Hobby bereits nachgezogen. Stachelaale legen ihre klebrigen Eier auf einem Laichsubstrat ab, der Feuerstachelaal nimmt hierzu zum Beispiel Moose oder andere Pflanzen. Andere Arten bevorzugen Kies oder andere harte Substrate. Im Fall des Feuerstachelaals regt sehr weiches Wasser die Laichtätigkeit an. Die Larven schlüpfen nach ungefähr einer Woche und brauchen dann feines Lebendfutter. Ein separates Aufzuchtbecken sollte bevorzugt verwendet werden, vor allem, wenn die Stachelaale in Fischgesellschaft gehalten werden.
Vergesellschaftung von Stachelaalen
Stachelaale eignen sich bedingt zur Vergesellschaftung, eher mit größeren Fischen, die ihnen nicht zur Beute fallen können. Wenn friedliche Cichliden oder auch größere Salmler von den Wasserwerten her zu ihnen passen, sind sie eine gute Gesellschaft. Welse bevorzugen dieselben Regionen im Aquarium und sollten daher nur in ausreichend großen Becken zu den Stachelaalen gesellt werden. Garnelen und kleine Krebse werden gefressen, große Krebse oder Wasserkrabben dagegen können die Aale schwer verletzen und sollten daher nicht in ein solches Aquarium eingesetzt werden.
Stachelaale füttern
Stachelaale sind Räuber und sollten im Aquarium mit Lebendfutter passender Größe versorgt werden: Würmer wie Tubifex oder Glanzwürmer, absinkende Insektenlarven, Futtergarnelen und so weiter kommen ihrem natürlichen Jagdtrieb entgegen. Nach und nach lassen sich Stachelaale im Aquarium auch an Frostfutter gewöhnen, das man zu Beginn mit etwas Lebendfutter mischt, um die Umgewöhnung einfacher zu machen. Gut eignen sich hier diverse eingefrorene Mückenlarven, rote, weiße und schwarze. Gefüttert wird am besten früh morgens oder spät abends, damit die nachtaktiven Aquarienfische auch wirklich etwas vom Futter abbekommen.
Fazit
In einem passenden Aquarium ist ein Stachelaal ein wundervoller Aquarienfisch, der durch sein exotisches Aussehen deutlich aus dem Raster der üblichen Zierfische fällt und toll zu beobachten ist. Seine besonderen Fressgewohnheiten machen ihn ein bisschen schwieriger in der Haltung, jedoch kann man sie sehr gut berücksichtigen und die Tiere dann einfach entsprechend mit Lebendfutter versorgen. Da zum Beispiel der Feuerstachelaal auch im Aquarium bis 60 cm lang werden kann, ist er ein passender Besatz für ein sehr großes Becken.