Kugelfische in der Natur
Üblicherweise leben Kugelfische in Brackwasserbereichen oder sogar im Meer, es gibt wenige Arten, die auch im Süßwasser vorkommen. Entscheidet man sich für einen Brackwasserbewohner im Aquarium, braucht der Zierfisch dort auf jeden Fall auch leicht salziges Wasser. Einige Kugelfische wie der Grüne Kugelfisch leben in der Natur in steinigen Habitaten mit Sandboden, andere wie der Erbsenkugelfisch aus Indien dagegen kommen aus fast stehenden, stark verkrauteten Gewässern. Diesen Umständen in den natürlichen Biotopen muss man im Aquarium natürlich ebenfalls Rechnung tragen!
Verhalten von Kugelfischen
Kugelfische haben eine sehr interessante und lustige Schwimmweise: Ihre Brustflossen flirren unentwegt und treiben den Fisch an - die restlichen Flossen unterstützen nur und dienen zum Steuern. Bei Gefahr schlucken die Arten Wasser, das sie in eine sackartige Erweiterung im Magen pressen - so können sie ihre Körpergröße benahe verdoppeln und Angreifer abschrecken. Man sollte sie jedoch niemals zum Aufblasen reizen, weil die Fische so nur auf riesengroßen Stress reagieren und sich dabei alles andere als wohl fühlen. Das aufgenommene Wasser ist zudem schwer wieder loszuwerden, dazu müssen sich die Kugelfische ganz schön plagen. Dies sollte man also wirklich vermeiden! Grundsätzlich sind Kugelfische eher territorial und brauchen daher gute Verstecke.
Kugelfische im Brackwasseraquarium
Kandidaten wie der Grüne Kugelfisch brauchen ein Aquarium mit Wasser, das vom Salzgehalt her zwischen Süßwasser und Meerwasser liegt, also Brackwasser. 4-8 g Salz pro Liter Aquarienwasser sind hier bereits ausreichend. In der Natur leben sie in Flussmündungen, wo sich das Flusswasser mit Meerwasser mischt. Diese Aquarien sollten eine dem Habitat der Zierfische entsprechende Wassertemperatur aufweisen und gut mit Steinen strukturiert werden, damit sich die territorialen Tiere aus dem Weg gehen können. Für den Grünen Kugelfisch empfiehlt sich eine Aquariengröße von 300 Litern aufwärts. Ein Sandboden kommt dem natürlichen Verhalten der Aquarienfische entgegen. Die Bepflanzung im Brackwasseraquarium ist ein wenig kniffliger, weil nur wenige Aquarienpflanzen salztolerant sind, jedoch gibt es ein paar Pflanzen, die hier zumindest eine Zeitlang überleben, wie Mooskugeln oder Javafarn.
Kugelfische im Süßwasseraquarium
Andere Arten dagegen kommen aus Süßwasser Biotopen und können daher natürlich problemlos im Süßwasser gehalten werden. Unter ihnen ist der große, bizarr aussehende Palembang Kugelfisch ebenso bekannt wie der schmucke Augenfleck Kugelfisch und der niedliche kleine Erbsenkugelfisch. Diese Kugelfische brauchen ein pflanzenreiches Süßwasseraquarium entsprechender Größe und weiches bis mittelhartes Wasser. Auch reich an Verstecken sollte das Becken sein. Dennoch ist bei den größeren, aggressiven und territorialen Arten Einzelhaltung angesagt (maximal ist eine paarweise Haltung möglich, jedoch nur in einem ausreichend großen, wirklich gut strukturierten Aquarium), nur die Erbsenkugelfische lassen sich auch in der Gruppe halten - wenn es genügend Struktur im Aquarium gibt, sodass sie sich aus dem Weg gehen können.
Vermehrung im Aquarium
Die Nachzucht von Kugelfischen im Aquarium ist möglich, aber schwierig.
Vergesellschaftung von Kugelfischen
Kugelfische sind aggressiv und neigen dazu, anderen Fischen empfindlich in die Flossen zu zwicken. Was in der Regel nicht gut geht: einfach einen Kugelfisch in ein Gesellschaftsaquarium mit einer Schneckenplage einsetzen und hoffen, dass er unter den Schnecken aufräumt, den restlichen Besatz aber in Ruhe lässt. Ein Artaquarium wäre immer die bessere Wahl für die Kugler! Hier lassen sie sich mit den überzähligen Schnecken aus den anderen Aquarien dann gut füttern. Garnelen und kleine Krebse werden angegriffen und gefressen, große Krebse oder Wasserkrabben dagegen verletzen die Kugelfische ihrerseits.
Kugelfische füttern
Kugelfische haben einen harten, stetig nachwachsenden Schnabel, mit dem sie Schnecken und Krebstiere effizient knacken. Werden sie nur mit weichem Futter gefüttert, wächst der Schnabel zu lang und die Tiere müssen dann qualvoll verhungern. Lebendfutter in Form von Schnecken ist also bei Kugelfischen grundsätzlich ein absolutes Muss! Auch anderes Lebendfutter passender Größe und sogar Fischfilet nehmen Kugelfische gerne an, jedoch sollten Schnecken immer einen Hauptteil ihrer Nahrung ausmachen. Zur Not können Sie auf gefriergetrocknete Futterschnecken zurückgreifen, die Sie bei uns im Onlineshop kaufen können. Sie werden ebenfalls gut akzeptiert.
Fazit
Kugelfische mit ihren speziellen Anforderungen sind keinesfalls ein einfacher Ausweg aus einer Schneckenplage - die Zierfische sollten definitiv artgerecht gehalten werden. Die lustigen, interessanten Tiere haben es einfach nicht verdient, als Schneckenfresser verheizt zu werden! Wer sich jedoch ein interessantes Aquarientier zulegen möchte, das einen ganz eigenen Charakter zeigt und durchaus mit seinem Halter interagiert, kann sich überlegen, ob ein Kugelfisch nicht doch ein guter Aquarienfisch wäre.