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Innenfilter vs. Außenfilter

Inhaltsverzeichnis


Der Filter ist das Herzstück des Aquariums- auf ihn zu verzichten kann also unter Umständen böse enden, zumindest wenn es sich nicht um spezielle technikfreie Aquarien handelt, die ebenso sorgfältig gepflegt werden müssen. Wenn es um den Aquarienfilter geht, scheiden sich aber häufig die Geister.


Bedeutung des Aquarienfilters

Zur steten Wasseraufbereitung ist der Aquarienfilter unerlässlich. Dabei übernimmt er vor allem den Löwenjob und entfernt zuverlässig Schwebteilchen und auch groben Schmutz wie Futterpartikel, abgestorbene Pflanzenteile und anderes, die anderenfalls im Aquarium zu gammeln beginnen würden. Dadurch wird unter anderem die Wasserqualität herabgesetzt, wenn sich größere Nährstoffdepots bilden, die wiederum das Wohlbefinden deiner Tiere beeinträchtigen. Neben dem Bodengrund, der im Aquarium mit die größte Filterfläche darstellt, ist auch der Filter ein „lebender Organismus“, in dem sich Millionen nützlicher und vor allem schadstoffabbauender Bakterien befinden, die im Aquarienwasser beispielsweise Ammonium (NH4) oder Nitrit (NO2) abbauen und in wesentlich ungefährliches Nitrat (NO3) umbauen, das letztlich auch als Pflanzennährstoff Verwendung findet oder auch durch den regelmäßigen Wasserwechsel wieder entfernt wird.

Deswegen solltest du sowohl deinem Filter als auch dem Aquarienwasser mindestens dieselbe Aufmerksamkeit zukommen lassen, wie auch deinen Tieren, damit das Zusammenspiel erfolgreich ist und deine Tiere sich wohlfühlen. Daher spricht man auch von einer biologischen, mechanischen und chemischen Filterung zur selben Zeit. Biologisch wirksame Filtermedien haben die große Aufgabe, Bakterien Platz zur Besiedelung zu bieten. Vor allem grobporiges Material eignet sich dazu besonders gut, das können zum Beispiel Filtermatten, Filterwolle aber auch Sinterglas oder Filterkugeln sein, die zu einer optimalen Denitrifizierung beitragen. Dieses ist mehrfach verwendbar, weil du es hin und wieder abspülen und in den Filter zurück setzen kannst. Es liegt also auf der Hand, dass eine möglichst große Filterfläche auch dementsprechend gut filtern kann. Mit entsprechenden Filtermedien die also die Oberfläche vergrößern, weil sich darauf Bakterien bilden, kannst du das ganz gut fördern. Außenfilter werden daher mit unterschiedlichen Materialien bestückt, die diese Aufgabe übernehmen, was bei Innenfiltern hingegen manchmal etwas schwierig bis unmöglich ist.

Innenfilter im Überblick

Drei, bzw. vier verschiedene Arten von Innenfiltern gibt es. Der wohl bekannteste ist der motorbetriebene, der mit einem angesteckten Filtermodul betrieben wird. Dabei wird das Wasser über die Öffnungen im Modul oder den aufgesetzten Schwamm angesogen und durch die Filtermedien zur Auslassdüse befördert. Je nach Modell können diese Innenfilter auch mit verschiedenen Filtermedien bestückt werden.

Etwas einfachere Varianten sind der HMF, der Hamburger Mattenfilter und der Schwammfilter. Zu ihrem Betrieb ist eine Membranpumpe notwendig, die mit einem Luftschlauch den Filter betreibt. Gerade für Garnelenaquarien sind diese Innenfilter besonders gut geeignet, da auch Babygarnelen nicht eingesaugt werden und die Schwammfläche einen tollen Bakterienrasen darstellt, den die Tiere abweiden können. Insgesamt weisen der HMF und der Schwammfilter eine recht hohe Standzeit auf und sind quasi wartungsfrei. Ab und zu wird der Schwamm ausgewaschen oder ersetzt. Diese beiden Filter können allerdings nicht mit Filtermedien bestückt werden und nehmen stellenweise auch etwas mehr Platz im Aquarium ein.

Auch der Bodenfilter gehört zu den Innenfilter. Dieser wird mit Gitterplatten unter den Bodengrund montiert und mit einem Steigrohr ausgerüstet, das wiederum mit einer Durchlüfterpumpe betrieben wird. Mit diesem Filtermodell kannst du vor allem Gammelstellen im Bodengrund prima verhindern, zudem ist er garnelensicher. Für Setups mit Nährboden, Sand oder Pflanzen mit kräftigen Wurzeln ist er hingegen weniger gut geeignet.

Außenfilter im Überblick

Als Standfilter kannst du den Außenfilter neben oder optisch unsichtbar unter das Aquarium in den Unterschrank stellen. Dieser verfügt in seinem Inneren über verschiedene Körbe, die du mit den unterschiedlichsten Filtermaterialien bestücken kannst, die allesamt unterschiedliche Aufgaben übernehmen. So kannst du zum Beispiel rasch Aktivkohle hinein geben, um die Reste von Medikamentenanwendungen, Wasserverfärbungen oder Anti-Algen-Kuren herauszufiltern.

Als Außenfilter zählt auch der Hänge- oder Rucksackfilter, den du kinderleicht einfach über eine Aquarienscheibe einhängst und mit Filtermedien bestücken kannst. Weil sich lediglich sein Auslass und das Ansaugrohr im Becken befinden, nimmt dieser entsprechend wenig Platz ein, weswegen er sich gerade auch für kleine und offene Aquarien gut eignet.

Die Qual der Wahl

Eine pauschale Aussage, welcher Filter sich nun am besten für dein Aquarium eignet, lässt sich nicht treffen, vielmehr hängt diese Wahl auch von deinem Projekt, bzw. der Aquariengröße, aber auch deinen persönlichen Vorlieben ab.

Wenn du beispielsweise eine Aquarienanlage mit mehreren Becken betreibst, machen zum Beispiel die luftbetriebenen HMF oder Schwammfilter mehr Sinn, da du diese mit nur einer einzigen Durchlüfterpumpe oder einem Teichkompressor betreiben kannst. Außerdem sind Schwammfilter garnelensicher und gefährden deine Zucht nicht.

Bei großen Aquarien werden meist Außenfilter verwendet, die sich im Handumdrehen im Unterschrank verstauen lassen. Da die meisten über Schnellsteckverbinder verfügen, kannst du den Filter zudem sehr einfach reinigen, ohne dabei im Aquarium herum werkeln zu müssen. Wenn du aber Garnelen im Aquarium pflegst, kann es teilweise notwendig sein, dass du den Ansaugkorb zusätzlich mit einem Ansaugschutz präparierst, damit deine Babygarnelen nicht im Filter landen. Auch bei Aquascapes wird oft auf Außenfilter gesetzt und mit gläsernen Ausströmern, den sogenannten Lily Pipes kombiniert, die dem Scape dadurch ein edles Aussehen verleihen.

Wie auch immer du dich entscheidest: oft fällt dir die Entscheidung leichter, wenn du um Rat bittest und dabei auch deine Bedenken oder Wünsche, vor allem hinsichtlich deines Tierbesatzes dabei äußerst. Die „alten Hasen“ der Aquaristik haben oft noch den einen oder anderen Geheimtipp auf Lager, damit dein Projekt ein voller Erfolg wird und dir die Wahl der Filter nicht zur Qual.


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