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Krebstiere als Lebendfutter im Aquarium für Fische und co

Krebstiere sind für kleine und auch große Fische ein echtes Superfutter, und auch Wirbellose im Aquarium wie Garnelen, Krebse und Krabben können von ihnen profitieren. Ihre Zusammensetzung an Nährstoffen und Ballaststoffen ist nahezu perfekt. Optimal ist es, Krebstiere aus dem Salzwasser zu verfüttern - so können sich die Süßwassertiere keine Parasiten einsammeln, und auch viele Krankheitserreger schaffen den Sprung von salzig auf süß nicht.


Ausgewachsene Artemia (kaufen) und Artemia Nauplien (kaufen)

Artemien sind Salzkrebse, die in Binnengewässern vorkommen, die einen sehr hohen Salzgehalt und stark alkalisches Wasser aufweisen - mit einer Salinität weit über dem Salzgehalt von Meerwasser, bis 70 g/l. Hier haben die Krebschen schon seit Jahrmillionen kaum Konkurrenz, weil praktisch keine anderen Lebewesen in diesem lebensfeindlichen Umfeld existieren können - unter anderem aus diesem Grund sind sie in der Aquaristik auch so beliebt, weil man sich mit Artemia keine Parasiten einfangen kann. 

 

Verschiedene Arten

Es gibt verschiedene Arten in der Gattung Artemia. So kommt zum Beispiel Artemia salina aus dem Mittelmeerraum, deren hohem Gehalt an Astaxanthin die Flamingos dort ihre rote Farbe verdanken. Und wir alle kennen Artemia nyos oder Sea Monkeys - als Gimmick im Yps-Heft oder dem Micky-Maus-Magazin. Die weit verbreitete und hauptsächlich als Futtertier genutzte Artemia franciscana kommt aus Nordamerika, wo man sie unter anderem im Großen Salzsee in Utah findet. 

 

Futter

Salinenkrebse fressen Mikroalgen und tierische Mikroorganismen. Im Artemia Zuchtbecken kann man sie zum Beispiel mit flüssiger Algenlösung (Liquizell oder ähnlichem) oder mit Algenpulver (Mikrozell, Spirulina und so weiter) und ab und zu auch mit einer Aufschlämmung von Trockenhefe oder mit Frischhefe füttern.

 

Überleben

Sie haben effektive Wege entwickelt, ihre Art trotz austrocknenden Habitaten weiter existieren zu lassen - sie bilden Dauereier, die jahrelang trocken liegen können, was man sich bei der Zucht als Fischnährtier zu Nutze macht. Die winzigen Artemia Nauplien sind exzellentes Aufzuchtfutter für Fischlarven und auch ein gutes Futter für Nanofische wie Perlhuhnbärblinge und Co. Am besten bewahrt man Artemia Eier im Gefrierschrank auf, so bleibt die Schlupfrate auch noch nach Jahren hoch.

 

Fortbewegung

Ausgewachsene Artemien werden 1-2 cm groß, die Nauplien dagegen bleiben viel kleiner. Mit ihren vielen Blattfüßen rudern die kleinen Krebstierchen durch das Wasser und bieten so Fischen ein tolles Jagderlebnis. Auch die Nauplien zucken durchs Wasser und werden von Fischlarven gerne gejagt.

 

Wer frisst Artemia?

Ausgewachsene Artemia sind ein geeignetes Lebendfutter für kleine, mittelgroße bis große Fische und für alle Wirbellosen im Süßwasser. Die winzigen Artemia Nauplien sind das Aufzuchtmittel schlechthin für Fischlarven und Jungfische und auch ein gutes Lebendfutter für Nanofische.

 

Zuchtansatz

Für einen extensiv laufenden Zuchtansatz, aus dem man immer wieder geringe Mengen Artemia und Nauplien entnehmen kann, braucht man ein durchsichtiges Gefäß von ca. 5 l Fassungsvermögen (oder mehr - manche stellen auch einfach ein altes 250 Liter Aquarium in den Garten). Bodengrund kann genutzt werden, muss aber nicht unbedingt sein. Sonnenlicht ist der Algenbildung förderlich. Salzwasser wird hier benötigt, dazu salzt man das Zuchtgefäß am besten mit Meersalz aus dem Zoofachhandel auf. Meersalz aus dem Supermarkt enthält Rieselhilfen, die das Verkleben verhindern sollen, aber leider die Kiemenblättchen der Salzkrebschen unbrauchbar machen und die Tiere so ersticken lassen. Der Salzgehalt des Wassers sollte zwischen 30 g/l und 70 g/l liegen. 

 

Wertigkeit

Artemia enthalten eine optimale Mischung aus Eiweiß, Kohlehydraten und Fetten, und sie sind recht ballaststoffreich - ein exzellentes Futter für Fische und Wirbellose!

Wasserflöhe / Daphnien (kaufen)

Wasserflöhe sind ein sehr gut geeignetes Lebendfutter für Fische und Krebstiere, weil sie viel Chitin enthalten und somit Ballaststoffe für eine gesunde Verdauung und Ausgangsstoffe für ein stabiles Außenskelett bei den Wirbellosen bieten. Daphnien enthalten nur sehr wenig Fett und Eiweiß - als Alleinfutter sind sie daher nicht geeignet, aber sehr wohl als kalorienarme, ballaststoffhaltige Mahlzeit. Daphnien sind eher kugelig aussehende Kleinkrebse mit einem deutlich sichtbaren Auge und Ruderärmchen. Im gefilterten Aquarium halten sich Daphnien nicht lange - sie verhungern.

 

Fortbewegung

Der Wasserfloh hat seinen Namen von der hüpfenden Fortbewegungsweise. Er schwimmt recht schwerfällig, mit Strömung hat er große Probleme.

 

Futter

Wasserflöhe ernähren sich als Filtrierer von Schwebealgen und feinsten Mikroorganismen.

 

Wer frisst Wasserflöhe?

Alle Fische, aber auch Garnelen, Flusskrebse, Zwergkrebse und Krabben. Selbst Wasserflöhe, die im Wirbellosenaquarium nicht sofort gefangen und gefressen werden, werden verwertet, wenn sie gestorben sind - was in einem strömungsreichen Aquarium mit sauberem Wasser nicht lange dauert. Im techniklosen Becken dagegen kann man Wasserflöhe sehr gut als Saubermacher einsetzen, die durch ihre Filtertätigkeit das Wasser von Schwebealgen und von Bakterien und anderen kleinen Organismen reinigen.

 

Zuchtansatz

Wasserflöhe lassen sich extrem einfach nachzüchten - gehalten werden sie in einem Behälter mit Wasser. Bodengrund oder Pflanzen sind nicht notwendig. Wichtig ist, einige Blasenschnecken oder Posthornschnecken mit einzusetzen, die sich um Häutungsreste und eventuell verstorbene Daphnien kümmern. Gefüttert wird mit aufgeschlämmter Trockenhefe, mit Spirulinapulver, aber auch (sehr wenig) Blut ist ein gutes Futter für Wasserflöhe. Wichtig ist, jeweils nur so viel Futter ins Wasser zu geben, dass sich eine leichte Trübung ergibt. und erst nachzufüttern, wenn das Wasser wieder klar ist. Bei zu viel Futter besteht die Gefahr, dass der Ansatz kippt und die Flöhe absterben.
Der Behälter kann im Freiland oder im Haus aufgestellt werden. Eine Geruchsbelästigung ist kaum vorhanden, wenn man richtig füttert.

 

Wertigkeit

Vom Nährstoffgehalt sind Wasserflöhe nicht sonderlich hoch, aber sie enthalten Vitamin A und B2 und viele Ballaststoffe.


Moina salina - Meerwasserfloh (kaufen)

Beim Meerwasserfloh handelt es sich um eine Südeuropa in Salinen heimische Art, die Salzwasser zum Überleben braucht. Der Vorteil beim Verfüttern von Salzwassertieren im Süßwasseraquarium ist zum einen, dass man sich garantiert keine Parasiten und andere unerwünschte Mitbewohner einschleppt, die im Süßwasser überleben können, und zum anderen, dass nicht gefressene Lebendfuttertiere dann auch absterben und sich nicht im Aquarium festsetzen können. Spätestens dann werden sie auch von Garnelen und von Schnecken oder von kleinen Krebsen gefressen.

 

Fortbewegung

Wie Daphnien haben auch Moina zwei Ruderfüße, mit denen sie im Wasser schwerfällig hüpfende Bewegungen vollführen.

 

Futter

Moina salina ist ein Filtrierer und ernährt sich von Mikroorganismen und einzelligen Algen wie Nannochloropsis oder Spirulina. Auch aufgeschlämmte Trockenhefe ist ein sehr gutes Futter für die Meerwasserflöhe.

 

Wer frisst Moina salina?

Moina salina bleiben relativ klein und sind daher ein sehr gutes Naturfutter für kleine bis mittelgroße Fische und für Garnelen, kleinere Krabben und auch Zwergkrebse und junge Flusskrebse.

 

Zuchtansatz

Ein Aquarium ab 20 Liter ist gut geeignet für die Weiterzucht von Moina salina. Wichtig ist eine Wassertemperatur von 20-25 °C. Achten Sie darauf, dass der Salzgehalt des Zuchtbeckens nicht von dem im Tütchen abweicht - nutzen Sie gegebenenfalls ein Aräometer, um ihn festzustellen. Bei einer zu starken Schwankung sterben Moina salina ab. Eine Salinität von 30-33 g pro Liter ist in der Regel gut geeignet für die dauerhafte Zucht des Meerwasserflohs. Bei guten Bedingungen vermehrt sich dieser Wasserfloh ausgesprochen gut.

 

Wertigkeit

Moina salina sind dank ihrer Chitinhülle ballaststoffreich, und sie enthalten Provitamin A. Ihr Eiweißgehalt und Fettgehalt sind relativ gering.

 

Meerwassercopepoden (kaufen)

Die aus dem Süßwasser gut bekannten Cyclops (Hüpferlinge) gehören ebenfalls zur Familie der Copepoden, sind also mit Meerwassercopepoden relativ eng verwandt. Marine Copepoden lassen sich allerdings deutlich effektiver nachzüchten als Cyclops. Das ist deshalb gut, weil diese Kleinkrebse von der Zusammensetzung von Fetten und Eiweiß das perfekte Fischnährtier sind und auch für Garnelen und andere Krebstiere ideale Inhaltsstoffe mitbringen - unter anderem Chitin und Omega-3-Fettsäuren, die für die Entwicklung der Jungtiere bei Fischen und Krebstieren unglaublich wichtig sind.
Dank der Herkunft aus dem Salzwasser fangen sich Süßwasseraquarien keine Parasiten ein - blinde Passagiere sterben einfach ab.

 

Fortbewegung

Copepoden gehören zu den Ruderfußkrebsen. Sie haben zwei Ärmchen, mit denen sie sich durchs Wasser "schaufeln", was die typische zuckende Schwimmweise verursacht.


Futter

Copepoden sind kleine Räuber und fressen neben einzelligen Meeresalgen wie Rhodomonas, Dunaliella und Isychrysis oder eine Algenmischung auch Bakterien und andere Einzeller.

 

Wer frisst Meerwasser Copepoden?

Die klein bliebenden Copepoden und ihre Naupliuslarven eignen sich sehr gut als Erstfutter für Fischlarven. "Geerntet" werden Copepoden je nach Größe mit Sieben in verschiedenen Maschenweiten. Wir empfehlen 20 µm, 50 µm, 100 µm und 250 µm, eventuell noch 1000 µm. Besonders für die Zucht von Meerwassertieren wie Seepferdchen und anderen sind lebende Copepoden unumgänglich zur Fütterung! Aber auch Fischlarven im Süßwasser profitieren von den Kleinstkrebsen. Sie enthalten übrigens im Körperinneren nicht mehr Salz als Hüpferlinge aus dem Süßwasser! Vor dem Verfüttern im Süßwasseraquarium bitte gut abspülen, um Salzreste zu entfernen.

 

Zuchtansatz

Marine Copepoden sind aufgrund ihrer Ernährungsweise etwas schwieriger zu züchten als anderes Lebendfutter. Man sollte zumindest eine gute Algenkultur am Laufen haben, um sie ordentlich füttern zu können. Ist das gegeben, so braucht man nur noch ein Aquarium mit ca. 20 l Fassungsvermögen und Meersalz aus dem Fachhandel. Ein Luftheber sorgt für die notwendige Wasserumwälzung.

 

Wertigkeit

Von der Zusammensetzung und von der Größe her sind marine Copeopden ideales Fischfutter. Viele Meerwassertiere lassen sich ohne Copeopden gar nicht oder nur sehr schwer nachzüchten.

Ozeanischer Flohkrebs (kaufen

Gammarus oceanicus, der Ozeanische Flohkrebs, lebt unter anderem aus der Ostsee, wo er in Brackwasserbereichen mit einer Salinität von 2 bis 20 g Salz pro Liter vorkommt. Er ist aber generell an den Küsten des Atlantischen Ozeans sehr weit verbreitet - von Nordeuropa bis Nordamerika kann man diese Gammariden finden. Die Ozeanischen Flohkrebse werden bis 3 cm lang, also durchaus etwas größer. Der Ozeanische Flohkrebs vermehrt sich in der Ostsee einmal im Jahr. Die Jungtiere werden im Oktober geschlechtsreif, die Eier schlüpfen ab Mai. Die Nachzucht im Aquarium ist möglich, hier kann es sogar zu 2-3 Fortpflanzungszyklen im Jahr kommen. In Süßwasser sterben die Flohkrebse früher oder später, was sie dann auch von Garnelen und Schnecken verwertbar macht.


Fortbewegung

Wie alle Flohkrebse schwimmt und krabbelt dieser Gammarus aktiv.


Futter

Gammarus oceanicus ist ein Allesfresser und frisst Detritus, lebende und tote Pflanzen sowie Algen, Mikroorganismen, Würmer, Krebstiere und Aas.

 

Wer frisst Ozeanische Flohkrebse?

Als Lebendfutter kann man Gammarus ocenanicus eher für größere Fische und auch für große Flusskrebse und Krabben nutzen. Selbstverständlich eignet sich der Nachwuchs zum Verfüttern auch an kleinere Fische, Krabben und Krebse.

 

Zuchtansatz

In einem Brackwasseraquarium ab 54 Litern mit einem Salzgehalt von ca. 10-20 g Meersalz pro Liter lassen sich Ozeanische Flohkrebse gut nachzüchten, auch wenn man hier sicherlich keine Massenvermehrung erwarten darf. Achtung, die Tiere können schmerzhaft beißen, wenn sie sich bedroht fühlen! Der Bodengrund sollte mit großen Kieselsteinen ausgelegt werden, weil die Flohkrebse Hartsubstrat bevorzugen.

Wertigkeit

Aufgrund ihrer hervorragenden Zusammensetzung von Eiweiß, Fett und Ballaststoffen sind Gammarus oceanicus ein exzellentes Lebendfutter vorwiegend für große Fische, große Flusskrebse und große Krabben. Jungtiere des Ozeanischen Flohkrebses können auch an kleinere Fische verfüttert werden. Im Süßwasser sterben diese Gammarus irgendwann, und spätestens dann werden sie auch von Garnelen und Schnecken gefressen.

 

Futtergarnelen / Palaemon varians (kaufen)

Die Futtergarnele oder auch Felsengarnele Palaemon varians stammt aus der Ostsee und dem Nordatlantik und dem Mittelmeer. Sie lässt sich in leichtem Brackwasser bis Meerwasser halten, auch in Süßwasser überlebt sie eine ganze Weile, stirbt aber irgendwann dann doch ab. Ausgewachsen werden sie bis ca. 6 cm lang.


Fortbewegung

Futtergarnelen bewegen sich krabbelnd und schwimmend fort.

 

Futter

Palaemon varians ist ein Allesfresser, bevorzugt dabei aber einen größeren Anteil fleischlicher Kost. Garnelenfutter eignet sich gut, aber auch Frostfutter, Proteinfutter und so weiter.

Wer frisst Futtergarnelen?

Alle größeren Fleisch fressenden Fische nehmen Futtergarnelen sehr gerne an. Krebse und Zwerggarnelen gehen nicht an die Tiere. Da sie im Süßwasseraquarium eine ganze Zeitlang überleben können, kann man sich hier auch nicht ein frühes Ableben zunutze machen.

 

Zuchtansatz

Futtergarnelen lassen sich im Aquarium nur ganz schwierig in einer Anzahl vermehren, dass man sie als Dauerfutterquelle verwenden könnte. Sie gehören dem primitiven Fortpflanzungstyp an und entlassen Larven.

 

Wertigkeit

Das Verhältnis von Nährstoffen und Ballaststoffen ist bei Futtergarnelen hervorragend, sie sind ein sehr gutes Futter für größere Fische.


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