Hüpferlinge / Cyclops im Aquarium

Was hüpft denn da im Aquarium?

Cyclops oder Hüpferlinge gehören zu den Ruderfußkrebsen oder Copepoden. Im Aquarium siehst du Cyclops oder Hüpferlinge meist als winzige weiße Punkte, die durchs Wasser hopsen - daher kommt der Trivialname Hüpferling.

Wo kommen Hüpferlinge in der Natur vor?

Die Familie der Ruderfußkrebse findet sich praktisch weltweit im Süßwasser und im Meerwasser; sie stellen einen großen Teil des Zooplanktons und sind wichtige Fischnährtiere. Auch viele Wirbellose fressen die kleinen Krebstiere (Crustacea) gern. Hüpferlinge oder Cyclops im engeren Sinne findet man dagegen überwiegend im Süßwasser, wenige Arten auch im Brackwasser.

Obwohl nicht alle Hüpferlinge in der Aquaristik zur Gattung Cyclops gehören, werden sie überwiegend vereinfacht als Cyclops angesprochen - so auch hier im Artikel, auch wenn das genau genommen inkorrekt ist.

Die bei uns heimischen Hüpferling Arten findet man überwiegend in gut mit Pflanzen bewachsenen Gewässern, wo sie eher die flachen Bereiche bevorzugen. Oft leben Hüpferlinge auch in temporären Gewässern wie Pfützen und ausgefahrenen Gleisen auf Erdwegen.

Wie sehen Hüpferlinge aus?

Hüpferlinge sind je nach Art mit nur etwa 0,3 bis 1,5 mm Körperlänge recht kleine Krebstiere. Wenn du genau hinschaust, erinnert ihre Körperform etwas an eine Kaulquappe, nur in winzig. Der Hinterleib ist sehr schlank. Am Kopf sitzen verhältnismäßig lange und kräftige Ruderfüße, mit denen sich Cyclops fortbewegen.

Cyclops haben nur ein Auge. Dieses Einzelauge hat ihnen auch ihren Gattungsnamen beschert - der Zyklop in der griechischen Sagenwelt hat wie sie nur ein Auge mitten auf der Stirn. Bei vielen Cyclops Arten ist dieses Einzelauge rot.

Weibliche Hüpferlinge tragen sehr häufig zwei Eipakete am Hinterleib, eins rechts, eins links.

Die Körperform der Hüpferlinge variiert von rund bis länglich, ihre Farbe von weiß bis beige.

Wie bewegen sich Hüpferlinge im Aquarium?

Cyclops erkennst du gut an ihrer typischen ruckartigen Fortbewegung, wenn sie zuckend hüpfend durchs Wasser schwimmen. Wegen der hüpfenden Bewegungen werden Cyclops hin und wieder mit Wasserflöhen verwechselt.

Ab und an kann man Cyclops auch langsam krabbelnd oder ruhend an der Aquarium Scheibe oder auf Oberflächen im Aquarium entdecken, wo sie Biofilme und feinste Algenbeläge fressen.

Was fressen Hüpferlinge im Aquarium?

Hüpferlinge im Aquarium fressen wie erwähnt Biofilme und Algenbeläge, und außerdem Detritus, abgestorbene Pflanzenteile, Bakterien und andere Mikroorganismen, winzige Kleinstkrebse und Aas.

Es gibt allerdings unter den Hüpferlingen auch räuberische Arten. In Aufzuchtaquarien von Fischen sollte man sich manche Cyclops Arten ebenfalls nicht einschleppen; es ist möglich, dass sie den Laich oder sogar die Fischbrut schädigen, weil sie Stücke aus der Fischhaut herausbeißen. Leider kann man ohne Mikroskop die harmlosen und die schädlichen Hüpferlinge nicht auseinanderhalten. Aus diesem Grund gelten Cyclops nicht als das beste Aufzuchtfutter für Jungfische.

Für Garnelen stellen Hüpferlinge dagegen kein Problem dar.

Wie pflanzen sich Hüpferlinge im Aquarium fort?

Hüpferlinge sind getrennt geschlechtlich. Nach der Paarung setzt der weibliche Hüpferling seine befruchteten Eier in zwei Eisäckchen ab, die links und rechts am Hinterleib getragen werden, bis die Larven schlüpfen. Manche Copepoden Arten tragen auch nur einen Eisack, andere betreiben überhaupt keine Brutpflege, sondern legen ihre Eier einfach ab.

Die Naupliuslarven des Hüpferlings sind pelagisch, das heißt, sie schwimmen frei. Von Häutung zu Häutung gehen sie durch 6 unterschiedliche Larvenstadien, wandeln sich danach zum Copepoditen um und gehen durch fünf weitere Stadien, bis sie sich zum adulten Hüpferling häuten.

Wie kommen Hüpferlinge eigentlich überhaupt ins Aquarium?

Mit Aquarium Pflanzen oder Aquarium Dekoration aus einem Aquarium, in dem schon Hüpferlinge leben, kann man sich ganz einfach Cyclops einschleppen. Auch in Aquarium Dekoration aus Naturgewässern kann sich der eine oder andere Ruderfußkrebs verstecken, und auch mit Tümpelfutter kommen Cyclops ins Aquarium. Es wird sogar diskutiert, ob man sich Cyclops über frostbeständige Eier in Frostfutter einschleppen kann.

Aber selbst in einem Aquarium, in dem nur Invitro Pflanzen eingesetzt wurden und in dem nie irgendetwas von außen eingesetzt wurde, können trotzdem Cyclops auftauchen. Wie kann das sein?

Hüpferlinge leben bei uns in der Natur teils in austrocknenden, temporären Gewässern. Verschlechtert sich der Lebensraum, können sich Hüpferlinge mit einer festen Haut umgeben und sich in Cysten verkapseln, die gegen Trockenheit resistent sind. Ist das Habitat vollkommen ausgetrocknet, kann es passieren, dass der Wind diese Cysten aufwirbelt und sie als Teil des Staubs in deine Wohnung und auch in dein Aquarium trägt. Rätsel gelöst!

Muss ich etwas gegen Hüpferlinge im Aquarium unternehmen?

In einem Aquarium mit Garnelen, Schnecken oder Zierfischen musst du nichts gegen Cyclops unternehmen. Für adulte Nano Fische sind die kleinen Krebschen sogar ein toller Snack.

Des weiteren beseitigen Cyclops Futterreste halten so das Aquarium sauber. In ihrem kleinen Rahmen sind Hüpferlinge eine gewisse Gesundheitspolizei und agieren als Putztruppe.

Nur wenn sehr viel Futter vorhanden ist, können sich die Cyclops im Aquarium stark vermehren. Wenn im Aquarium viele Hüpferlinge vorhanden sind, ist es möglich, dass sich eventuell vorhandene Hydren stark vermehren, weil sie durch die Hüpferlinge besonders viel Nahrung finden.

Wenn du weniger fütterst und deine Aquarium Hygiene verbesserst, nimmt die Zahl der Hüpferlinge von selbst ab.