Karfunkelsalmler - Hemigrammus pulcher

Der attraktive Karfunkelsalmler hat die Schönheit schon im Namen: Hemigrammus pulcher bedeutet übersetzt schöner Hemigrammus. Der kleine, aber relativ hochrückige Salmler kommt aus dem oberen Amazonasgebiet in Peru in Südamerika, wo der kleine Schwarmfisch klare Gewässer bewohnt.

Der überwiegend champagnerfarbene Karfunkelsalmler ist mit einem metallisch bronzefarbenen Schimmer überzogen und zeigt häufig über seinem schwarzen Schwanzstiel einen kurzen leuchtend goldenen oder orangefarbene Streifen. Die obere Hälfte der Iris des Auges ist leuchtend rot. Hinter dem Kiemendeckel zeigt sich ein kupferfarbener Fleck. Auch in den Flossen zeigen sich rötliche, schwärzliche und manchmal sogar weißliche Abzeichen. Hemigrammus pulcher erreicht im Aquarium eine Gesamtlänge von ungefähr 4,5 cm. Die Weibchen sind vor allem während der Laichzeit um den Bauch herum fülliger als die Männchen, ansonsten unterscheiden sich die Geschlechter äußerlich nicht.

Hemigrammus pulcher zeigt sich im Aquarium als lebhafter, dennoch friedlicher Schwarmfisch. Unter 10 Exemplaren solltest du den kleinen Salmler nicht halten, damit die Zierfische ihr natürliches Sozialverhalten auch im Aquarium ausleben können. Bei Stress schließen sich Karfunkelsalmler zum Schwarm zusammen, sind die kleinen Salmler entspannt, verteilen sie sich im Aquarium. Ein Standard Aquarium mit 60 cm Kantenlänge eignet sich schon für einen kleinen Schwarm der hübschen Nano Salmler.

Die relativ kleinen Karfunkelsalmler lassen sich gut mit größeren Zwerggarnelen vergesellschaften. Kleine Junggarnelen werden jedoch tendenziell eher erbeutet. Hemigrammus pulcher halten sich eher in der Aquarienmitte auf. Du kannst die kleinen flinken Salmler selbst mit eher friedlich gesonnenen Zwergkrebsen im Aquarium halten. Andere südamerikanische Salmler, Panzerwelse, Harnischwelse und andere kleine bis mittelgroße friedliche Fische mit denselben Ansprüchen ans Aquarium und an die Wasserwerte eignen sich gut zur Vergesellschaftung. Ideal ist ein Schwarm Karfunkelsalmler für ein Südamerikaaquarium oder ein Amazonas Biotopaquarium.

Die Nahrung des omnivoren Karfunkelsalmlers in der Natur besteht hauptsächlich aus kleineren Lebendfutter wie Insektenlarven, Würmern oder anderen kleinen Tieren und Pflanzenteilen. Im Aquarium nehmen Karfunkelsalmler neben Lebendfutter und Frostfutter gerne auch Futtergranulat für kleinere omnivore Aquarienfische und hochwertiges Flockenfutter. An gesunden Pflanzen zupft der Karfunkelsalmler nicht, jedoch wird sich Hemigrammus pulcher hin und wieder an feinen Algenbelägen bedienen und abgestorbene Pflanzenteile anknabbern.

Hemigrammus pulcher kommt mit weichem bis mittelhartem Wasser sehr gut zurecht. Huminstoffe im Aquariumwasser sind der Gesundheit und dem Wohlbefinden der Karfunkelsalmler sehr zuträglich. Die Wassertemperatur des Aquariums für den südamerikanischen Salmler sollte zwischen 22 und 30°C liegen, der pH-Wert zwischen 6,0 und 7,5 betragen und die Wasserhärte zwischen 5 und 12 °dGH.

Der Karfunkelsalmler mag im Aquarium keine grelle Beleuchtung. Unter einer Abdunkelung aus Schwimmpflanzen zeigt er seine schönsten Farben. Das Becken kann entlang der Ränder gut und abwechslungsreich bepflanzt werden, damit sich die kleinen Schwarmfische verstecken können. Freier Schwimmraum in der Aquarienmitte wird gerne angenommen.

Die Zucht des Karfunkelsalmlers ist im Aquarium möglich, wenn auch etwas aufwändiger. Du brauchst dazu ein gut mit feinfiedrigen Pflanzen wie Nixkraut oder Hornkraut bestücktes Zuchtbecken ab 45 Litern, in das du ein Pärchen oder einen Harem aus einem Männchen und zwei Weibchen von Hemigrammus pulcher einsetzt. In weichem Wasser mit einem sauren pH bis 7 gelingt die Zucht in der Regel ganz gut. Die Salmler balzen lebhaft, die Männchen treiben die Weibchen. Karfunkelsalmler sind Freilaicher; die Zierfische sind Laichräuber und fressen auch ihre Jungfische. Ein Laichrost im Zuchtaquarium oder dicke Kiesel am Boden schützen den Laich vor dem Gefressenwerden. Haben die Karfunkelsalmler abgelaicht, setzt du sie zurück in ihr ursprüngliches Aquarium. Die ersten Larven schwimmen nach wenigen Tagen frei und werden mit feinstem Staubfutter und kleinem Lebendfutter wie Pantoffeltierchen und Rädertierchen, später auch mit Artemianauplien, Mikrowürmchen und Cyclops großgezogen.