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Hermetosphären oder Flaschengärten - ein neuer Trend in der Pflanzenhaltung

Inhaltsverzeichnis

 

Wie funktioniert ein Flaschengarten überhaupt?

Eine Hermetosphäre oder Flaschengarten ist ein eigenes abgeschlossenes kleines Ökosystem, das so gut wie keine Arbeit macht. Er besteht aus einer dicht verschlossenen Flasche oder einem Glas mit einem Stopfen aus Kork, Kunststoff oder Glas. Es findet kein Luftaustausch mit der Umgebung statt, und die Eingriffe durch den Menschen sollen so minimal wie möglich gehalten werden. Gewässert wird alle paar Monate, gedüngt gar nicht.

Eine solche Hermetosphäre wird am besten ohne Erde oder Torf betrieben - dadurch ergeben sich mehrere Vorteile für den Halter und auch für die Pflanzen.

Zum einen verdichten sich Erde oder Torf bei Staunässe gerne und es kommt zu Fäulnis und Schimmel. Die Wurzeln der Pflanzen werden matschig und die Pflanzen können absterben. In einem erdlosen Flaschengarten dagegen nutzen wir grobes Lavagranulat als Unterbau und feinen Aquarienkies obendrauf, in dem die Pflanzen wachsen. Hier matscht und verdichtet nichts, und die Pflanzen können selbst bei etwas mehr Wasser im Untergrund noch super mit gesunden Wurzeln weiterwachsen. Die Standzeit einer Hermetosphäre, in der weitgehend auf Blumenerde verzichtet wird, ist deutlich länger und die Pflanzen wirken gesünder.

Des weiteren enthält Blumenerde deutlich mehr Nährstoffe als das Lavagranulat und der neutrale Kies, die wir in unseren Flaschengärten verwenden. Dadurch wachsen die Pflanzen stärker und man muss öfter ins Ökosystem eingreifen und sie zurückschneiden. In einem Flaschengarten ohne Blumenerde dagegen wachsen die Pflanzen nicht so rasant und man hat dadurch deutlich weniger Arbeit.

In allen unseren Sets ist ausreichend Substrat vorhanden, sodass Sie keine zusätzliche Blumenerde einfüllen müssen.

Vorbereitungen

Zuerst suchen Sie sich einen guten Platz für Ihre Hermetosphäre: Das bepflanzte Glas sollte später hell stehen, aber nicht direktem Sonnenlicht ausgesetzt werden - dadurch würde die Temperatur im Flaschengarten zu stark ansteigen und die Pflanzen gingen ein. Auch ein zu kalter oder zu warmer Platz ist nicht gut geeignet - Zimmertemperatur ist für die meisten Pflanzen in Flaschengärten ausreichend.

Wenn der Platz gefunden ist, wird der Glasbehälter aus klarem, transparentem Glas (wichtig, weil lichtdurchlässig) zunächst sauber gespült und abgetrocknet. Zum Einrichten stellt man das Glas am besten auf ein altes Handtuch, damit es keine Spannungen durch Sandkörnchen oder Steinchen gibt, die sich beim Einrichten unter den Flaschenboden mogeln.

Gläser mit breitem Boden und großer Öffnung kann man aufrecht stehend als Hermetosphäre betreiben, weil sie sich sehr gut bepflanzen lassen. Flaschen mit engerem Hals dagegen können auch liegend bepflanzt werden - dadurch wird die Arbeit einfacher, und so eine bepflanzte, auf der Seite liegende Flasche hat ein ganz besonderes Flair, fast wie eine lebende grüne Flaschenpost!

Größere bepflanzte Flaschen rollen in der Regel nicht mehr weg, weil das Substrat schwer genug ist. Wer ganz sicher gehen will, kann sich aus Holz einen kleinen Flaschenständer bauen, in dem die Flasche zum Liegen kommt.

Dann legen wir die notwendigen Einrichtungsmaterialien zurecht: Steine, Kies, Lavagranulat, Pflanzen, eventuell eine lange Pflanzpinzette oder ein langes Stäbchen und eine alte Zeitung.

Außerdem brauchen wir ein Sieb, das fein genug ist, dass wir die Steinsubstrate kurz unter kaltem Wasser ausspülen können, um den Abrieb vom Transport zu entfernen.

Kalkfreies Wasser zum Angießen wäre ebenfalls gut, weiches Leitungswasser eignet sich jedoch auch.

Das Substrat einfüllen

Zuerst waschen wir alle Substrate getrennt in einem feinmaschigen Sieb kurz unter fließendem Wasser aus, damit Staub und Abrieb vom Transport entfernt werden. Etwas abtropfen lassen, bevor es weitergeht.

Dann kommt auf den Boden eine Schicht des groben Lavagranulates. Es sorgt für Stabilität und ist gleichzeitig als Wasserspeicher nützlich. Außerdem enthält Lava eine geringe Menge an Nährstoffen und Mineralien, die den Pflanzen später zugute kommen, ohne ein zu starkes Wachstum auszulösen.

Wer es ganz perfekt haben möchte, achtet darauf, beim Einfüllen der Lava zum Glas etwas Abstand zu halten. Den Zwischenraum befüllt man dann mit verschiedenfarbigen Kies- oder Sandschichten. Dadurch ergeben sich interessante Farbmuster, die zur Attraktivität des Flaschengartens beitragen.

Die Substrate lassen sich deutlich präziser einfüllen, wenn man aus einer zusammengerollten alten Zeitung einen Trichter improvisiert. Normale Trichter aus der Küche haben meist eine viel zu kleine Öffnung und würden verstopfen.

Über die Lava kommt eine Schicht feinerer Kies oder Splitt. Aquarienkies eignet sich hier wunderbar, und man kann toll mit verschiedenen Farben und unterschiedlichen Schichtungen spielen. Auch etwas gröberer Sand ist gut geeignet.

Die optimale Bodenhöhe beträgt ca. 10 bis 20 Prozent der Glashöhe. Es ist wichtig, den Pflanzen nicht zu viel Platz für ihre Wurzeln zu geben, um ihr Wachstum etwas einzugrenzen. Der Boden sollte im gesamten Glas ungefähr gleichmäßig hoch sein.

Welche Substrate eignen sich für einen Flaschengarten?

Als Unterbau eignet sich grober Lavasplitt perfekt. Er speichert Wasser und sorgt mit seiner groben Struktur dafür, dass das Substrat nicht zusammensitzt und anaerob wird. Außerdem enthält Lava eine geringe Menge an Mineralstoffen, die den Pflanzen zugutekommen.

Neutraler Aquarienkies oder Aquariensand sind das perfekte Substrat für die Feinarbeiten im Flaschengarten. Auch grober Quarzsand oder unbehandelter Spielsand eignen sich sehr gut. Die Körnung sollte größer als 2 mm sein - feinerer Sand eignet sich nur zum Gestalten des Bereichs am Glas. Er würde als Pflanzsubstrat zu schnell verdichten.

Nicht optimal sind stark kalkhaltige Substrate wie Marmorsplitt oder stark aufgedüngte Bodengründe wie Pflanzensoil.

Die Pflanzen vorbereiten

Wenn die Pflanzen für Ihren Flaschengarten im Töpfchen mit Erde gekommen sind, nehmen Sie den Wurzelballen zunächst aus dem Topf und schütteln Sie überschüssige Erde ab. Dann kürzen Sie die Wurzeln um ca. die Hälfte ein. So bekommen sie einen Wachstumsimpuls und verzweigen sich schneller. Die Pflanze wächst dadurch besser an. Belassen Sie etwas Erde an den Wurzeln, die der Pflanze die nötigen Nährstoffe in der Hermetosphäre liefern wird.

Trennen Sie zu hoch gewachsene Triebe mit einer scharfen Schere ab. Diese können Sie dann zusätzlich als Stecklinge in den Kies oder Sand in Ihrem Flaschengarten stecken.

Möchten Sie emers gezogene Aquarienpflanzen verwenden, nehmen Sie diese ebenfalls aus dem Topf und befreien Sie die Wurzeln so gut es geht von der Steinwolle, in der die Pflanzen gezogen wurden. Nutzen Sie Bundware, entfernen Sie die Bleibänder und die Schaumstoffpolster und vereinzeln Sie die Pflanzentriebe oder Rosetten.

Invitro-Pflanzen nehmen Sie aus dem Becher und spülen Sie das Nährstoff-Gel an ihren Wurzeln ab. Teilen Sie auch Invitros in kleinere Portionen auf.

Grundsätzlich sind Sie in der Gestaltung Ihres Flaschengartens natürlich frei. Bewährt hat sich die Wahl einer größeren Hauptpflanze und niedrigerer Beipflanzen als Bodendecker.

Den Flaschengarten bepflanzen und dekorieren

Nun wird der Flaschengarten bepflanzt. Dabei hilft eine lange Pflanzenpinzette mit gerader oder gebogener Spitze, wie sie gerne im Aquascaping und in der Pflanzenaquaristik verwendet wird. Auch ein langes dünnes Stäbchen kann sehr hilfreich beim Platzieren der Pflanzen sein.

Wenn die Pflanzen alle eingesetzt wurden, können Sie noch größere Steine als Deko in die Hermetosphäre legen und so die Abstände zwischen den einzelnen Pflanzengruppen noch etwas akzentuieren. Auf diese Steine lassen sich Aufsitzerpflanzen wie zum Beispiel Tillandsien oder Anubias super aufbinden.

Dann decken Sie die Zwischenräume noch mit Moos ab. Das sieht nicht nur toll aus, Moos sorgt außerdem für eine gute Luftfeuchtigkeit und ist ein exzellenter Wasserspeicher. Wenn die Moospolster zu dick sein sollten, können Sie sie problemlos von unten her dünner schneiden. Das Moos wird nicht eingepflanzt, sondern einfach auf den Bodengrund gelegt.

Warum empfehlen wir keine Holzdeko?

Im fest verschlossenen Flaschengarten herrscht eine enorm hohe Luftfeuchtigkeit. Weil hier praktisch kein Luftaustausch stattfindet, neigt Holz stark zum Schimmeln. Daher empfehlen wir vor allem für Hermetosphären, die auf eine längere Stehdauer ausgelegt sind, keine Holzdekoration. Natürlich kann es auch gut gehen, aber es wäre schon sehr schade, wenn nicht, weil dann das gesamte Layout in der Flasche auseinander gerupft werden müsste, um das schimmelnde Holz zu entfernen.

Angießen und Deckel drauf

Nun ist der Flaschengarten schon fast fertig. Stellen Sie ihn nun an seinen endgültigen Platz - einen hellen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung - und richten Sie letzte Details her. Danach gießen Sie die Hermetosphäre mit abgestandenem Leitungswasser oder mineralstoffarmem Osmosewasser oder ähnlichem vorsichtig an und verschließen Sie den Deckel. In der Flasche sollte nach einigen Stunden nicht mehr als maximal eine Bodendecke an Wasser stehen.

Während der kühleren Nachtstunden beschlagen die Flaschenwände mit Kondenswasser - dies ist normal. Das Wasser sollte nach einigen Stunden verdunstet sein. Sind die Glaswände dauerhaft beschlagen, ist das System zu nass. Lassen Sie dann den Deckel einfach für ein paar Stunden offen und wiederholen Sie dies gegebenenfalls an mehreren Tagen. Das überschüssige Wasser kann so verdunsten. Es empfiehlt sich nicht, das Wasser einfach abzugießen, weil dadurch der gesamte Flaschengarten durcheinandergebracht werden kann. Eventuell könnte man es jedoch mit einem dünnen Schlauch absaugen.

Schlägt sich während der Nacht kein Kondenswasser an den Flaschenwänden nieder, ist es an der Zeit, den Flaschengarten etwas mit abgestandenem Wasser zu gießen - aber nur ein bisschen. Das sollte aber erst nach einigen Monaten notwendig werden.

Welche Pflanzenarten eignen sich für eine Hermetosphäre?

Die Auswahl an Pflanzen für eine Hermetosphäre ist riesig - wir beschränken uns hier daher auf einige besonders gut geeignete und attraktive Arten, die Bandbreite ist jedoch noch viel, viel größer.

Wichtig zu wissen: In der Hermetosphäre herrscht ein warmes und sehr feuchtes Klima. Für die meisten heimischen Pflanzen ist das zu tropisch. Am besten fährt man daher mit Pflanzen, die aus ebensolchen tropischen und subtropischen, sehr feuchten Klimazonen stammen, zum Beispiel aus dem Dschungel. Was in einer großen Hermetosphäre als Nebenpflanze eingesetzt wird, kann übrigens in einem kleineren Flaschengarten gut als Hauptpflanze zur Geltung kommen.

Und weil unser Haupt-Augenmerk auf der Aquaristik liegt, haben wir natürlich den Pflanzen besonders viel Aufmerksamkeit geschenkt, die wir aus unseren Aquarien bereits gut kennen und mögen. Bitte beachten Sie, dass aus dem Aquarium entnommene Pflanzen in ihrer Unterwasserform sind und sich erst umstellen müssen. Das feuchte Klima in einer Hermetosphäre ist hierfür geradezu optimal!

Selbstverständlich finden Sie aber nicht nur Aquarienpflanzen in unserer Liste, es gibt auch Landpflanzen, die im feuchten Klima eines Flaschengartens sehr gut zurechtkommen.

Alternanthera reineckii "mini", das Kleine Papageienblatt, ist eigentlich eine Sumpfpflanze, die jedoch als Aquarienpflanze bekannter ist. Ihre Blattoberseite ist dunkelgrün bis rotbraun, die Unterseite rötlich, die Stängel sind dunkelrot. Damit bietet sie im Flaschengarten einen tollen Kontrast zu grünen Pflanzen.

Ebenfalls eine gute Bekannte aus der Aquaristik ist Anubias barteri var. nana - das Zwergspeerblatt aus Afrika. Die langsam wachsende, weiß blühende Sumpfpflanze wächst kriechend am Boden entlang. Sie ist extrem robust. Das Rhizom wird nicht eingegraben, sondern muss an der Luft liegen. Anubias kann man auch prima auf größeren Steinen aufbinden. Besonders kleine Formen wie Anubias barteri var. nana "Bonsai" eignen sich super als Hauptpflanze für kleinere Gläser.

Der feinfiedrige mittelgrüne bis dunkelgrüne Federspargel Asparagus setaceus aus Afrika kommt als Hauptpflanze sehr gut zur Geltung. Hier ist ab und an ein Rückschnitt angebracht, weil Federspargel recht groß werden kann.

Ebenfalls eine gute Bekannte aus der Aquaristik: Bacopa monnieri, das Kleine Fettblatt. Anspruchslos, mit kriechendem emersem Wuchs und lila-weißen Blüten und fleischigen hellgrünen Blättern.

Klein bleibende Bromelien und Tillandsien eignen sich super für Flaschengärten. Sie brauchen stets Temperaturen über 14°C. Trichter-Bromelien nehmen Wasser nicht über ihre Wurzeln auf, sondern über die Zisternen, die sie mit ihren Blättern formen. Sie müssen ab und an mit kalkfreiem Wasser aufgefüllt werden. Bromelien kann man in der Hermetosphäre aufbinden oder ins Substrat setzen.

Noch eine gute Bekannte aus der Aquaristik: Bucephalandra lassen sich ebenfalls perfekt in der Hermetosphäre kultivieren. Sie werden nicht eingepflanzt, sondern auf Steine aufgebunden. Die langsam wachsenden Aufsitzer können im Flaschengarten sogar zur Blüte kommen. Die größeren Bucephalandra-Varianten sind tolle Hauptpflanzen, die kleineren geben prima Nebenpflanzen ab.

Auch einige Cryptocorynen eignen sich prima für Hermetosphären - Cryptocoryne parva, der Zwergwasserkelch, wächst langsam und bleibt recht klein, Cryptocoryne wendtii wird etwas höher und ist eine tolle Hauptpflanze für größere Gläser. Cryptocorynen kommen emers schnell zur Blüte. Häufig werfen sie erst einmal alle Blätter ab, weil sie sich umstellen müssen. Man kann sie vorsorglich auch direkt abschneiden, bevor man sie einpflanzt. Solange das Herz der Pflanze nicht beschädigt wird, treibt sie wieder aus.

Eleocharis acicularis, die Nadelsimse, und Eleocharis sp., die Zwergnadelsimse, sind hübsche grasartige Sumpfpflanzen, die sich mit ihrem hellen Grün ebenfalls prima in einer Hermetosphäre machen und die im Flaschengarten perfekte Rasen ausbilden können.

Alle möglichen Angehörigen aus der Familie der Gesnerien sind toll für Hermetosphären - hier gibt es wunderhübsche Blütenpflanzen wie Achimenes grandiflora, den lila blühenden Großblütigen Schiefteller, die rotblühende Schamblume (Aeschynanthus radicans) oder die niedrig bleibende weiß blühende Schattenröhre (Alsobia dianthiflora ebenso wie Primolina / Chirita tamiana, die nahe mit Usambaraveilchen (die sich ebenfalls sehr gut eignen) verwandt ist. Ebenfalls mit dabei ist Streptocarpus saxorum, die Drehfrucht oder das Afrikanische Veilchen. Sie alle eignen sich sehr gut für die Haltung im Flaschengarten und geben durch ihre hübschen Blüten ein sehr schönes Bild ab.

Helanthium tenellum, die Grasartige Zwerg-Schwertpflanze vermehrt sich über Ausläufer und zeigt im Flaschengarten hellgrüne, zarte, grasartige Blätter, die in dichten Rosetten wachsen. Sie wird nur 5-8 cm hoch und eignet sich daher prima als Nebenpflanze.

Als Aquarienpflanze enorm zickig, emers im Flaschengarten gezogen überraschend pflegeleicht ist die relativ klein bleibende Rosettenpflanze Eriocaulon cinereum mit ihrer bizarren igelartigen Struktur.

Keine Sumpfpflanze, aber sehr gut im Flaschengarten haltbar ist Ficus microcarpa (auch unter den Namen Ficus retusa oder Ficus „Ginseng“ verkauft. Die Lorbeerfeige oder Chinesische Feige wächst bonsaiartig auf dicken Luftwurzeln. Das kleine Bäumchen kommt mit den Bedingungen in einer warmen Hermetosphäre wunderbar klar und ist ein toller Blickfang, vor allem, wenn man eine kleine Landschaft im Glas gestalten möchte.

Aus der Gattung Fittonia gibt es viele tolle buntlaubige Pflanzen, dunkelgrün mit weißer oder rosafarbener Äderung, roten Blättern oder leuchtend pinkem Laub mit bronzefarbenen Adern, um nur einige zu nennen. Als Aquarienpflanzen ungeeignet, aber in der Hermetosphäre sind Fittonien echte Stars, die für hübsche Lichtpunkte und tolle Farbakzente sorgen. Sie haben auch im Schatten höherer Hauptpflanzen keine Probleme und kommen prima mit weniger Licht klar.

Als Bodendecker und Nebenpflanze ist die gute alte Bekannte aus dem Aquascaping Glossostigma elantinoides, das Australische Zungenblatt, ebenfalls ein Star im Flaschengarten. Sie ist klein, bildet einen schönen Rasen aus und wächst in sehr feuchtem Milieu am besten.

Ebenfalls eine prima Teppichpflanze ist Hemianthus callitrichoides „Cuba“ oder Kubanisches Perlkraut. Emers gezogen zeigen sich bald in den Blattachseln winzige weiße Blüten. Das Zwergperlkraut wächst kriechend und bildet schnell einen dichten grünen Teppich im Flaschengarten.

Eine hübsche Ergänzung für eine Hermetosphäre ist der Fiederspaltige Wasserfreund Hygrophila pinnatifida, der prima aufgebunden kultiviert werden kann. Die Überwasserform ist mittelgrün und wächst aufrecht. Der Fiederspaltige Wasserfreund entwickelt Blüten in seinen oberen Stängelknoten.

Lagenandra meeboldii „rot“ entwickelt ein kräftiges Rhizom, das ins Substrat gesetzt werden muss. Die eiförmigen Blätter sind im jungen Alter pink. Die Pflanze wird bis 30 cm hoch und passt daher gut in größere Gläser.

Eine weitere pflegeleichte Graspflanze ist Lilaeopsis brasiliensis. Vor allem bei sehr viel Licht wächst sie nach und nach dank ihrer Tochtertriebe zu einem dichten Rasen heran.

Die Zwerg-Kardinalslobelie Lobelia cardinalis "mini" bleibt nicht nur hübsch klein, sondern kann auch zur (scharlachroten) Blüte kommen. Ihre Blattfarben reichen von hellgrün über dunkelgrün bis violett. Sie braucht viel Licht und ist recht temperaturtolerant, was Kälte angeht.

Die zierliche Schmalblättrige Ludwigie Ludwigia arcuata aus den USA mit ihren hübschen rötlichen bis gelblichen Farben fühlt sich in der Hermetosphäre ebenfalls richtig wohl. Auch sie kann im Glas zur Blüte kommen, mit einem bis 3,5 cm langen Blütenstiel, auf dem die gelbe Blüte sitzt.

Noch eine gelb blühende Pflanze ist die frisch hellgrüne Lysimachia nummularia, das Pfennigkraut oder Pfennig-Gilbweiderich, das sogar bei uns heimisch ist. Der Bodendecker bleibt klein und kann gelb blühen. Pfennigkraut ist spektakulär robust und anpassungsfähig und kommt sowohl in kühler wie auch in wärmerer Umgebung sehr gut zurecht.

Zur Abwechslung keine Aquarienpflanze: Ophiopogon japonicus minor /nana, der Zwerg-Schlangenbart kommt eher aus der Terraristik oder der Bonsaizucht, wo er als Begleitpflanze gerne genommen wird. Die dunkelgrünen grasartigen Blätter sind ein schöner Kontrast zu hellgrünen oder roten Pflanzen. Aus den kleinen, unscheinbaren Rispenblüten können sehr dekorative, leuchtend blaue Beeren hervorgehen.

Marsilea hirsuta oder Australischer Kleefarn ist ein schöner Bodendecker, der ganz unterschiedlichen Blattformen ausbilden kann - wie ein vierblättriges Kleeblatt, zweigeteilt oder dreigeteilt oder einfach, ähnlich wie Glossostigma. So ergibt sich eine vielgestaltige kleine Wiese im Flaschengarten. Junge Blätter sind im Austrieb bei viel Licht manchmal bräunlich gefärbt

Die große Gattung der Peperomien oder Zwergpfeffer kennen wir sonst eigentlich als Zimmerpflanzen, aber auch im Flaschengarten fühlen sie sich wohl. Hier gibt es toll gezeichnetes Laub, interessante Blattformen und schöne Blattfarben. Die gerunzelte Peperomie Peperomia caperata hat dunkelgrüne bis rötliche Blätter, die auffällig gewellt sind und kann weiß blühen. Einige Sorten von Peperomia obtusifolia haben gelb oder weiß und grün gemusterte oder rötliche Blätter. Sie haben es gerne etwas wärmer, mit Temperaturen ab 15 °C macht man diesen Zwergpfeffern eine Freude. Etwas anders sieht das Schwangewürz Peperomia rotundifolia aus, das fast wie eine Stängelpflanze wirkt. Die überhängenden Triebe wachsen auch als Bodendecker, und die hellgelben Ähren der Blüten wirken besonders fein.

Auch die Gattung Pogostemon, bekannt aus der Aquaristik, bietet sich bestens für Flaschengärten an: Pogostemon erectus mit seinen feinen Blättern und den lila Blüten ist eine ebenso attraktive Pflanze für Hermetosphären wie die bekannte Pogostemon helferi mit ihrer sternförmigen hellgrünen Blattrosette.

Die sehr bekannte Aquarienpflanze Rotala indica oder Indische Rotala bildet emers eher langsam wachsende niederliegende Stängel aus, die kleine rötliche Blüten an den Blattachseln der kurzen Seitenäste und am Stängel entwickelt. Sie braucht ziemlich viel Licht und hat dann dunkelgrün-rötliches Laub.

Im Aquarium ein bisschen schwieriger zu halten, emers eine tolle Teppichpflanze ist Utricularia graminifolia, der Grasblättrige Wasserschlauch aus dem tropischen Asien. Der Wasserschlauch bildet einen dichten Teppich aus, der maximal 4 cm hoch wird. Die hellgrünen Blätter wachsen an liegenden Trieben. Obwohl sie wie alle Wasserschlauchgewächse eine fleischfressende Pflanze ist, ist Utricularia graminifolia nicht auf diese Beikost angewiesen. Die feinen hellvioletten Blüten sitzen auf dünnen Stielen und sind hübsche Hingucker im Flaschengarten.

Eigentlich ein Bonsai: Zanthoxylum piperitum, der Pfefferbaum oder Szechuanpfeffer ist pflegeleicht und robust. Er kommt prima in einem Flaschengarten zurecht und hat mit der hohen Luftfeuchtigkeit keine Probleme. Die glänzend grünen Fiederblätter und die Baumform machen den Pfefferbaum zu einem tollen Hingucker für größere Hermetosphären. Hin und wieder müssen neue Triebe in Form geschnitten werden.

Farne

Auch die klassischen Wasserfarne, die wir aus der Aquaristik kennen, machen sich super in Flaschengärten. Hier sticht besonders eine Zwergform für kleinere Hermetosphären hervor: Bolbitis heterclita "difformis", der Mini-Bolbitis oder Geschwänzte Zwerg-Wasserfarn, der einen hübschen Teppich ausbildet. Auch Microsorum pteropus "Windelov", Windelovs Javafarn, der nur ca. 15 cm hoch wird, passt prima in kleinere Pflanzengläser, während andere Javafarn-Zuchtformen in größeren Flaschengärten gut zur Geltung kommen. Ein Fall für große Hermetosphären ist Bolbitis heudelotii, der Afrikanische Wasserfarn, der dunkel flaschengrün ist und mit seinen Wedeln sehr urtümlich und ursprünglich wirkt.

Moose

Auch bei unseren Aquarienmoosen werden wir für die Bodenbegrünung der Flaschengärten fündig. Viele Moose sind für die emerse Kultivierung bestens geeignet. Wir haben die Arten ausführlich in diesem Artikel vorgestellt: Moose im Aquarium und Terrarium erfolgreich pflegen". Alle Arten, die sich fürs Terrarium eignen, können auch ohne weiteres im Flaschengarten zum Einsatz kommen.

Die beliebtesten Arten sind dabei Javamoos (Taxiphyllum barbieri), Singapurmoos (Vesicularia dubyana), das Weihnachtsbaummoos oder Christmas Moos (Vesicularia montagnei) mit seinen auffallenden dreieckigen Wedeln und das überhängend wachsende Weeping Moos oder Trauerweidenmoos (Vesicularia ferriei), das man im Flaschengarten toll von Steinaufbauten herabhängend kultivieren kann.

Aber auch bei den Lebermoosen mit ihren etwas breiteren, glatten Wedeln wird man fündig: Das Zarte Teichlebermoos Monosolenium tenerum ist ideal, um Steine zu begrünen, ebenso wie Mini Pellia oder Korallenmoos (Riccardia chamedryfolia). Gerade das letztere Moos wächst sehr filigran und kompakt, es bleibt schön auf den Steinen haften. Korallenmoos mag es etwas kühler als die anderen Moosarten und sollte nicht dauerhaft wärmer als 27 °C stehen


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