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Algengarnelen / Rückenstrichgarnelen Neocaridina davidi XXL

 

Alles wissenswerte rund um die Zwerggarnelenart Neocaridina davidi

Die Zwerggarnele Neocaridina davidi wurde in der Aquaristik und in der Wissenschaft früher als Unterart von Neocaridina denticulata, nämlich als Neocaridina denticulata sinensis (Kemp, 1918) angesehen. Kaum hatte man sich an die Aussprache des komplizierten Namens gewöhnt und die Wortschlange auswendig gelernt, wurde die Garnele neu beschrieben und als Neocaridina heteropoda (Liang, 2002) bezeichnet. Bei einer wissenschaftlichen Revision der Gattung Neocaridina stellte sich schlussendlich heraus, dass der Artname Neocaridina davidi schon sehr viel länger existierte (nämlich seit 1904) - und weil man in der Wissenschaft immer den ältesten möglichen Namen als gültige Artbezeichnung verwendet, wechselte die kleine Zwerggarnele mal wieder die Identität und wird heute als Neocaridina davidi (Bouvier, 1904) geführt.

Neocaridina heteropoda und Neocaridina denticulata sinensis gelten jetzt nur noch als Synonyme.

Als Trivialnamen hat die kleine bunte Neocaridina viele Namen: Algengarnele, Turniergarnele, Rückenstrichgarnele, Invasionsgarnele oder Guppygarnele (beide wegen ihrer Vermehrungsfreude), ... und sicherlich noch einige mehr. In der Aquaristik kennt man Neocaridina davidi teils auch einfach kurz als Neos.

Ursprünglich war die kleine Rückenstrichgarnele mit der großen Vermehrungsfreude in der Fischaquaristik als einfach und effizient züchtbares Lebendfutter für größere Fische gängig, aber schon bald guckten ein paar der Fischzüchter genauer hin und ließen sich von der Faszination der kleinen Krabbler bezaubern.

Vollends als Ziergarnelen kamen die Algengarnelen in der Aquaristik an, als die erste rote Farbform, die Red Cherry oder Red Fire, die Aquarien eroberte. Der Trend zum Nanoaquarium tat ein übriges - Neocaridina davidi kannst du schließlich schon ab 20 Litern halten! Ein schicker Farbtupfer im Nanoaquarium, der dazu noch Algen frisst, was will man mehr?

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Als zweite im Bunde tauchte nach einigen Jahren die Yellow Fire auf - eine gelbe Neocaridina, die wie die Red Fire in wildfarbenen Populationen aufgetaucht sein soll. Weil die gelben Garnelen selten und richtig teuer waren (ja, es gab eine Zeit, in der Neocaridina mal richtig teuer waren ... ), kreuzte man die gelben mit den roten und gewann dadurch erstens einen breiteren Genpool und zweitens sehr wichtige Erkenntnisse zur Farbzucht bei diesen schicken kleinen Zwerggarnelen fürs Aquarium. Zu diesem Thema erfährst du später im Artikel noch mehr!

Dann ging es Schlag auf Schlag - verschiedene weitere Farbformen tauchten auf, ebenso wie eine neue Zeichnungsform, die Rili mit transparenten und gefärbten Körperzonen ... bis wir heute unsere bekannte große Auswahl an bunten Rückenstrichgarnelen in allen Farben des Regenbogens und noch ein paar mehr erreichen.

Woher kommt die Zwerggarnelenart Neocaridina davidi?

Ursprünglich kommt die Art Neocaridina davidi aus stehenden und kleineren bis mittelgroßen fließenden Gewässern in Ostchina, sie hat sich aufgrund ihrer Robustheit jedoch schnell in anderen Teilen Chinas, in Taiwan und auf Hawaii ausgebreitet; man geht davon aus, dass die Rückenstrichgarnele in China teilweise zusammen mit Besatzfischen eingeschleppt, aber teilweise auch von Aquarianern ausgesetzt wurde. Insbesondere die Bestände auf Hawaii und Taiwan dürften auf solche Aussetzungen zurückgehen.

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Selbst in Deutschland gibt es wildlebende stabile Bestände von Neocaridina davidi, die sich in der Natur vermehren; beispielsweise im sogenannten Guppybach nahe Köln.

Weil Neocaridina davidi sich als überraschend winterfest erwiesen hat und auch in ihren natürlichen Gewässern teilweise Temperaturen von um die 4 °C ausgesetzt ist, können die Tiere theoretisch auch bei uns überleben; sie dürfen daher auf gar keinen Fall in die Natur gelangen!

Wie richte ich das optimale Aquarium für Neocaridina davidi ein?

Das schöne an der weiten Verbreitung von Neocaridina davidi in der Natur ist, dass die Garnelen in sehr unterschiedlichen Gewässern klarkommen und du dein Aquarium daher ziemlich frei gestalten kannst.

In der Natur findet man Rückenstrichgarnelen in Gewässern ohne Pflanzen und auch in Gewässern mit dichtem Pflanzenwuchs; sie kommen in Fließgewässern mit Strömung und in Seen und Teichen ohne Strömung vor. Auch am Boden hast du freie Auswahl: in der Natur findet man die Algengarnele auf Stein, Holz, weichem Substrat, in Laubansammlungen, über Sand und auch über Kies.

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Für Einsteiger in die Garnelenhaltung empfehlen wir gerne ein Aquarium ab 20 Liter mit feinem Kies als Bodengrund, der das Wasser nicht aufhärtet. Es gibt viele schöne und robuste Aquarienpflanzen, die nicht viel Pflege brauchen und wenig Aufwand machen; eine Bepflanzung mit Moosen, klein bleibenden Cryptocorynen im Mittelgrund bis Hintergrund, ein paar Farnen auf Aquarienwurzeln oder Steinen und einer einfach zu pflegenden Stängelpflanze wie Bacopa macht beispielsweise schon eine recht gute Figur und ist ein sehr annehmbares Zuhause für eine Gruppe von 10 bis 20 der geselligen kleinen Krabbler.

Immer wichtig im Garnelenbecken: Eine Handvoll braunes Herbstlaub am Boden bietet Garnelen nicht nur Verstecke, sondern wird nach und nach auch weg geknabbert.

Welche Wasserwerte brauchen Neocaridina davidi?

Wie in der Natur vertragen die Kleinen Algengarnelen auch im Aquarium eher weiches bis hartes Wasser gut; generell bevorzugen Neocaridina davidi eher etwas härteres Wasser, sie können aber auch in weichem Wasser mit einer Karbonathärte ab 4 gehalten werden. Sogar in leicht salzigem Brackwasser in den Flussmündungen kann man in Taiwan und China Neocaridina davidi finden! In den meisten Regionen in Deutschland kannst du Neocaridina davidi daher vollkommen bedenkenlos in deinem Leitungswasser halten.

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Allerdings zeigen sich die Rückenstrichgarnelen beispielsweise auf höhere Mengen Nitrat (NO3) im Wasser empfindlich; darauf können die Zwerggarnelen mit Häutungsproblemen reagieren. Hast du zu viel Nitrat in deinem Leitungswasser (über 30 mg/l), solltest du über Osmosewasser mit einem speziellen Aufhärtesalz für Neocaridina nachdenken - zum Beispiel SaltyShrimp Shrimp Mineral GH/KH+.

Grundsätzlich kann es sich lohnen, das Garnelenaquarium mit Rückenstrichgarnelen auf Osmosewasser und Mineralsalz umzustellen, wenn sich deine Neocaridina davidi nicht vermehren wollen, wenn sie öfter mal krank werden oder Schwierigkeiten mit der Häutung haben; gutes Wasser ist in einem Garnelenaquarium auch bei den robusteren Arten einfach das A und O!

Wird Neocaridina davidi besser im Artaquarium oder im Gesellschaftsaquarium gehalten?

Ein Artaquarium ist natürlich auch für Neocaridina davidi eine feine Sache; vor allem in Nanoaquarien empfehlen wir außer ein paar Schnecken (beispielsweise Posthornschnecken, Blasenschnecken oder Malaiische Turmdeckelschnecken) keinen weiteren Besatz zu deinen Rückenstrichgarnelen dazu.

In einem Aquarium ab 54 Litern oder 60 cm Kantenlänge dagegen kannst du deine Neos auch mit kleinen, friedlichen Fischen vergesellschaften, mit Schnecken und Muscheln, oder mit größeren Flusskrebsen, sogar mit Krabben - im Wasserteil ihres Aquaterrariums. Zwergkrebse dagegen vergreifen sich doch hin und wieder mal an Garnelen, hier solltest du von einer Vergesellschaftung eher Abstand nehmen.

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Bitte beachte in einem Gesellschaftsaquarium von Garnelen, Fischen oder Krebsen immer vorrangig die Ansprüche der Fische oder Krebse bei der Aquariengröße!

Im Gesellschaftsaquarium brauchen Neocaridina davidi auf jeden Fall viele Verstecke, feinfiedrige Pflanzen, dicke Moospolster und auch Höhlen, in die die Fische nicht eindringen können. Nur so kannst du sicherstellen, dass Jungtiere deiner Rückenstrichgarnelen groß werden, ohne von den Fischen gesnackt zu werden.

Was fressen Neocaridina Zwerggarnelen?

Auch beim Futter wirst du feststellen, dass Neocaridina davidi nicht sonderlich wählerisch sind. Die kleinen Krabbler futtern gerne alle möglichen Reste von Pflanzen, übrig gebliebenes Fischfutter, feine Algenbeläge und Biofilme. Höhere, feste Algen wie Pinselalgen oder Fadenalgen fressen die Rückenstrichgarnelen dagegen nicht.

In einem Gesellschaftsaquarium kannst du die Zwerggarnelen so nebenher laufen lassen - sie spielen durch ihre Resteverwertung gleich auch noch Gesundheitspolizei im Aquarium und sorgen für saubere Verhältnisse.

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Willst du deine Neocaridina gezielt zufüttern: Sie stehen total auf pflanzliche Kost in Form von getrockneten oder überbrühten Brennnesselblättern, sie lieben aufgetauten Tiefkühl Spinat (bitte ohne Gewürze und vor allem ohne Blubb!). sie mögen aber auch grün getrocknete Walnussblätter und Maulbeerblätter, Hokkaido Kürbis Chips und Erbsen ohne Haut. Selbstverständlich kannst du die kleinen Krabbler auch mit speziellem Garnelenfutter verwöhnen; sie lieben auch zweimal wöchentlich etwas Proteinfutter, Frostfutter oder Artemia Nauplien als Proteinsnack.

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Braunes Herbstlaub ist als Dauerfutter im Garnelenaquarium echt unverzichtbar: Hier bilden sich bevorzugt die von Garnelen als wichtige Proteinquelle genutzten Biofilme, und mit der Zeit wird das Blattgewebe im Wasser so mürb, dass die Garnelen auch das Laub selber auffuttern. Weil braunes Herbstlaub kaum Zuckerstoffe enthält, belastet es das Aquarienwasser kaum und darf deshalb im Aquarium bleiben, bis es weg ist. Hast du kein braunes Herbstlaub zur Hand, tut es auch ein Seemandelbaumblatt (bitte Dosierung beachten, Seemandelbaumblätter können in Überdosis das Wasser sehr stark färben).

Wie pflanzen sich Neocaridina Zwerggarnelen fort?

Bei der Garnelenzucht ist zunächst mal wichtig, beide Geschlechter im Aquarium zu haben. Bei Neocaridina davidi erkennst du die Weibchen an folgenden Merkmalen:

  • intensivere Farbe
  • deckendere Farbe
  • größere Körperlänge
  • tief nach unten ausgezogene Bauchsegmente
  • generell massigere, rundlichere Form
  • bei transparenten Tieren: heller Eifleck im Nacken

 

In einer Gruppe von 10 bis 20 Zwerggarnelen sind meist schon aufgrund der Wahrscheinlichkeit beide Geschlechter vorhanden.

Neocaridina Garnelen paaren sich grundsätzlich erst, wenn sich das Weibchen gehäutet hat - nur dann ist die weibliche Garnele weich genug, um ihre Eier auszupressen. Außerdem muss ihr Eifleck reif sein, also eine bestimmte Größe erreicht haben.

Wenn alles passt, stößt das Weibchen bei der Häutung Pheromone aus, die bei den Männchen ein interessantes Suchverhalten triggern: die männlichen Neos schwimmen wie von der Tarantel gestochen durchs Aquarium und suchen das paarungsbereite Weibchen.

Wenn ein Männchen das Weibchen gefunden hat, setzt es sich erst einmal auf seinen Rücken - das Aufreiten. Dann rutscht das Männchen seitlich am Weibchen herab und klebt ihm seinen Samenbehälter (den man auch Spermatophor nennt) unten zwischen die letzten Beinpaare.

Teilweise können vier oder fünf Männchen auf einem Weibchen sitzen und sich um den besten Platz batteln, was für das Weibchen ziemlich stressig sein kann - das hat immerhin grade erst eine Häutung hinter sich!

Nach der Paarung drückt das immer noch weiche Weibchen 20 bis 40 Eier aus dem Eierstock im Nacken durch seinen Eileiter bis zu einer Öffnung beim letzten Beinpaar (wo die Samenpakete kleben). Beim Herausdrücken passieren die Eier das Sperma und werden so praktisch im Vorbeirutschen befruchtet.

Das Weibchen produziert einen klebrigen Haftfaden, das Filament, mit dem es die Eier an die Schwimmbeine unter seinem Hinterleib heftet. Hier trägt und pflegt eine weibliche Neocaridina die Eier für eine Tragezeit von ungefähr drei bis vier Wochen.

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Die Eier werden etwas größer, etwas heller und wer ganz genau hinschaut, kann im letzten Viertel der Tragezeit schon die Augen der Kleinen in den Eiern erkennen.

Neocaridina davidi gehören zum spezialisierten Fortpflanzungstyp, das heißt, die Weibchen entlassen nach Ende der Tragezeit 20-40 vollständig entwickelte Babygarnelen.

Neocaridina Alttiere jagen die Babys nicht, von daher kannst du die Jungtiere zur Aufzucht einfach im Elternaquarium belassen. In einem Gesellschaftsaquarium sind nun Verstecke in Form von Moospolstern und etwas zerkleinertem braunem Herbstlaub für die Babygarnelen überlebensnotwendig.

Neocaridina davidi züchten

Für eine gezielte Zucht empfehlen wir für Neocaridina davidi ein Artbecken. Willst du gezielt auf bestimmte Farben gehen, solltest du mehr als nur ein Aquarium einplanen - vor allem die jüngeren Farbschläge der Rückenstrichgarnele können im Nachwuchs phänotypisch noch ziemlich streuen. Für eine gleichbleibend gute Farbdichte und Farbqualität musst du daher die Tiere in ein Extraaquarium setzen, die nicht deinem Zuchtziel entsprechen. Oft findet man später in diesen Sammel Mix Becken die tollsten Zufallsmuster!

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Das Zuchtaquarium für Neocaridina wird nicht sehr dicht bepflanzt, damit du die Übersicht nicht verlierst. Auf Steine aufgebundene Moose, Farne oder Bucephalandra eignen sich super für ein Garnelenzucht Aquarium. Wenn du einen Überblick über deinen Stamm brauchst, kannst du die bepflanzte Deko einfach herausnehmen, die Tiere durchsortieren und die Aquariendeko später wieder einsetzen.

Sehr wichtig: Bei Neocaridina davidi gibt es verschiedene Farblinien, die wir gleich noch genauer vorstellen: die rote Linie, die schwarze Linie und die gelbe Linie. Alle Garnelenfarben innerhalb einer Linie kannst du mischen, ohne dass wildfarbene Tiere auftreten. Mischt man dagegen die Linien, treten direkt in der ersten Tochtergeneration, der F1, wildfarbene Tiere auf, die der relativ farblosen, nur leicht gemusterten wilden Rückenstrichgarnele aus Ostchina sehr ähnlich sehen. Um das zu vermeiden, solltest du unbedingt innerhalb einer Farblinie bleiben!

Wenn du großen Wert auf eine möglichst hohe Farbdeckung legst, empfehlen wir übrigens auch nicht das Zusammensetzen unterschiedlich gefärbter Garnelen aus einer einzigen Farblinie - das Mischen von verschiedenen Populationen führt bei Neocaridina Zwerggarnelen fast immer dazu, dass sich die Farbqualität und die Farbdichte verschlechtert.

Die Varianten - vorgestellt nach Farblinie

In der Folge stellen wir dir die verschiedenen Varianten und Zuchtformen von Neocaridina davidi vor - die kleine Rückenstrichgarnele hat wirklich Potential!

Der Name "Rückenstrichgarnele" ist übrigens schon ein deutlicher Hinweis auf ein wichtiges Merkmal dieser Garnelen: Vor allem die Weibchen haben oft (nicht immer) einen heller gefärbten schmalen bis breiten Rückenstrich. In der Natur lässt der Rückenstrich die wildfarbene Neocaridina wie einen Pflanzenrest aussehen; er dient der Tarnung. Bei den Farbvarianten sieht er einfach schick aus.

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Ein Rückenstrich kann sich bei Neocaridina davidi auch noch später im Leben spontan bilden; schon einige Garnelen haben ihre Halter mit einem Rückenstrich überrascht, der praktisch über Nacht auftauchte. Generell haben die ganz kleinen Junggarnelen bei Neocaridina davidi häufig noch keine helle Markierung am Rücken.

Bitte beachte:

Vor allem die jüngeren Farbschläge bei Neocaridina davidi streuen im Nachwuchs noch stark. Hier solltest du konsequent selektieren, wenn du Wert auf reine, intensive Farben und durchgehend deckende Muster legst.

Die Wildform

Die Wildform ist farblich durchaus variabel - die Garnelen sind häufig transparent und zeigen ein dunkles Streifen- und Punktmuster in unterschiedlicher Dichte. Intensiver gefärbte Weibchen zeigen teilweise ein dunkles Flammenmuster oder sind sogar deckend dunkel gefärbt. Meist haben die Weibchen einen helleren Rückenstrich, vor allem in den deckender gefärbten Zeichnungsvarianten.

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Bitte beachte: Die Wildfarbe tritt bereits in der allerersten Generation von Nachkommen auf, wenn du Neocaridina Varianten aus unterschiedlichen Farblinien mischst - und auch in den Folgegenerationen. Bleibst du bei der Vermischung innerhalb einer Farblinie, ergibt sich im Nachwuchs keine Wildform.

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Die Wildfarbe wird dominant vererbt, alle anderen Farbvarianten dagegen vererben sich rezessiv.

Die rote Linie

In der roten Linie haben wir die älteste Farbvariante der Neocaridina davidi überhaupt: die Red Cherry oder Red Fire Garnele. Mit ihr fing alles an! Mittlerweile zeigen sich in der roten Linie nicht nur rote und orangene Farbtöne, sondern sogar grüne Garnelen.

Diese Garnelen Farbvarianten kannst du mischen, ohne befürchten zu müssen, dass im Nachwuchs die Wildfarbe fällt. Allerdings können sich die Farbdichten und Farbqualitäten der Neocaridina im Nachwuchs deutlich verschlechtern.

Wichtig: Nur bei rein gezogenen Stämmen, die auch wirklich der entsprechenden Linie entstammen, kommt es nicht zu Wildfarben. Falsch bezeichnete Garnelen stellen für Züchter und Zusammensetzer immer ein gewisses Risiko dar.

  • Red Cherry / Red Fire: Im Prinzip vom Muster entsprechend der Wildform, aber eben in Rot. Die Weibchen sind oft besser gefärbt als die Männchen. Rückenstriche können auftreten.
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  • Red Sakura: Deckend rot gefärbt. Der Rückenstrich kann schmal oder breit ausfallen oder gar nicht vorhanden sein. Bei höheren Farbqualitäten sind auch Beine und Fühler durchgehend rot. Wurde aus der Red Fire herausgezüchtet.
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  • Red Rili:Von der Farbdichte her vergleichbar mit der Red Sakura, aber mit größeren transparenten Stellen auf dem Körper. Wurde aus der Red Sakura gezüchtet.
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  • Blue Red Rili: Die Blue Red Rili entspricht vom Muster her der Red Rili, hat aber eine bläuliche Körperinnenfarbe. Aus der Red Sakura und aus der Red Rili herausgezüchtet.
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  • Blue Jelly: Eine Weiterzucht der Blue Red Rili ohne Rotanteile, ganz geringe rote Pigmentreste dürfen am Rostrum und vereinzelt auf dem Körper sichtbar sein. Die blaue Körperinnenfarbe ist gut sichtbar.
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  • Orange Fire: Das orangefarbene Pendant zur Red Fire - die orangene Deckfarbe zeigt ein Flammenmuster. Sehr selten erhältlich! Wurde aus der Red Fire gezüchtet.
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  • Orange Sakura: Die Orange Sakura ist eine Weiterzucht der Orange Fire und zeigt eine schöne orangene Farbdeckung ohne transparente Stellen. In höheren Grades sind die Beine und die Fühler ebenfalls orange durchgefärbt. Ein Rückenstrich kann, muss aber nicht vorkommen.
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  • Jinsha / Orange Neon: Bei der Jinsha Garnele ist der helle Rückenstrich besonders breit und intensiv ausgeprägt. Wurde in Taiwan vermutlich aus der Orange Sakura herausgezüchtet.
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  • Orange Rili: Das Pendant zur Red Rili, mit großen transparenten Flecken auf dem Körper. Gezüchtet aus der Orange Sakura. Teilweise auch mit leicht bläulichem Körper, dann wird sie als Orange Blue Rili bezeichnet.
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  • Green Jade: Gezüchtet aus der Orange Sakura, mit überwiegend grünen Anteilen. Die Green Jade gibt es von hellgrün über flaschengrün bis fast braungrün. Hin und wieder sieht man noch orangene Pigmente im Grün durchschimmern. Relativ neuer Farbschlag.
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  • Super Green Jade: Eine besonders dunkel gefärbte Variante der Green Jade, die fast schon schwarzgrün ist. Gezüchtet aus der Green Jade.
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  • Green Rili: Die Green Rili wurde aus der Green Jade selektiert und zeichnet sich durch große transparente Areale auf ihrem Körper aus. Im Körperinneren bläulich gefärbte Green Rilis werden manchmal auch als Green Blue Rili bezeichnet.
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Die schwarze Linie

Wie bei der roten Linie auch ist der Name "Schwarze Linie" ein bisschen irreführend - hier haben wir rote, braune, blaue und natürlich auch schwarze Varianten von Neocaridina davidi. Rückenstriche sieht man in der schwarzen Linie zwar auch, aber deutlich seltener als in der roten oder gelben Linie.

Auch bei der schwarzen Linie gilt: Setzt du rein gezogene Farbvarianten aus der schwarzen Neocaridina Linie zusammen, tritt im Nachwuchs nicht die Wildform auf - allerdings können hier Black Fires auftauchen, die zwar ausschließlich schwarz pigmentiert sind, aber ansonsten der Wildform täuschend ähnlich sehen. Ein gutes Makrofoto kann bei der sicheren Bestimmung helfen.

  • Black Fire: Die Black Fire sieht der Wildform zuweilen täuschend ähnlich. Das Flammenmuster oder Punkt- und Strichmuster ist aber immer schwarz, nicht dunkelbraun wie das der wildfarbenen Neocaridina davidi, aus der die Black Fire herausgezüchtet wurde.
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  • Black Sakura: Die Black Sakura stellt eine Weiterzüchtung der Black Fire dar und ist deckend schwarz gefärbt. Je nach Zuchtlinie haben die Garnelenweibchen einen helleren Rückenstrich, häufiger jedoch nicht.
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  • Carbon Rili: Aus der Black Sakura wurde die Carbon Rili mit großen transparenten Stellen auf dem Körper herausgezüchtet. Anders als bei den Rilis der roten Linie finden wir bei der Carbon Rili und allen ihren Spielarten kleinere schwarze Pigmentpunkte in den transparenten Flächen.
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  • Gold Back Carbon Rili: Diese Carbon Rili hat zusätzlich zu ihrer Rili Zeichnung einen goldfarbenen bis beigen Rückenstrich. Gezüchtet wurde sie aus der Carbon Rili und der Black Sakura.
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  • Blue Black Rili / Blue Carbon Rili: Die Blue Black Rili oder Blue Carbon Rili wurde ebenfalls aus der Carbon Rili und der Black Sakura selektiert; hier handelt es sich um Garnelen mit unterbrochener schwarzer oder dunkelblauer Deckfarbe, durch deren transparente Stellen man die dunkelblaue Körperfarbe durchschimmern sieht.
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  • Blue Black Dalmatiner: Die Blue Black Dalmatiner erinnert mit ihrem Punktmuster an einen Dalmatiner Hund. Ihre transparenten Stellen zieren besonders auffällige schwarze Punkte. Die noch relativ junge Farbform Blue Black Dalmatiner wurde aus der Blue Black Rili selektiert.
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  • Blue Zebra: Bei der Blue Zebra werden die transparenten Zonen durch senkrechte Zebra Streifen in der schwarzen oder dunkelblauen Deckfarbe unterbrochen. Auch diese Farbform wurde aus der Blue Black Rili herausgezüchtet.
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  • Blue Dream / Blue Velvet: Beide Namen bezeichnen eine dunkelblau transparente Garnele, die aus der Blue Black Rili herausgezüchtet wurde; hier sind die schwarzen Pigmente bis auf einige ganz wenige Stellen am Kopf fast gänzlich verschwunden, und man sieht nur noch die dunkelblaue Körperfarbe. Achtung: Häufig werden von unwissenden Vermehrern helle Blue Dream Garnelen fälschlicherweise als Blue Jelly aus der roten Linie abgegeben, was im Mix wildfarbenen Nachwuchs als Konsequenz hat. Gut hinschauen! Echte Blue Jelly haben niemals schwarze Pigmente!
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  • Blue Diamond: Die Blue Diamond ist eine sehr dunkel blaue Garnele, die ebenfalls aus der Black Sakura selektiert wurde.
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  • Blue Sapphire: Die Blue Sapphire definiert sich als Blue Diamond mit hellem Rückenstrich.
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  • Brown Pale: Auch die braune Farbform Brown Pale entstammt der schwarzen Linie; sie gibt es in hellbraun und dunkelbraun. Die Brown Pale ist die Entsprechung zur Black Fire und Red Fire, nur eben in braun. Ihre Herkunft ist unklar, es könnte sich durchaus auch um eine Wildform handeln, daher listen wir sie nur unter Vorbehalt in der schwarzen Linie.
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  • Schoko Sakura: Die Schoko Sakura ist eine schokoladenbraune Weiterentwicklung der Black Sakura. Hier vermischen sich zunehmend rote Pigmente mit dem Schwarz und erzeugen dadurch das satte, tiefe Schokobraun der Schoko Sakura. Rückenstriche sind eher selten anzutreffen.
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  • Bloody Mary: Die Bloody Mary entstand durch konsequente Weiterzucht mit den rötlichen Tieren der Schoko Sakura. Hier handelt es sich um dunkelrote Neocaridina, meist ohne Rückenstrich. Je nach Farbton ist die Bloody Mary sehr schwer von der Red Sakura aus der roten Linie zu unterscheiden.
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  • Red Onyx: Die Red Onyx könnte man auch Bloody Mary Extreme taufen - diese wunderschöne tief dunkelrote Garnele ist so intensiv gefärbt, dass das Rot fast schon schwarz wirkt. Vermutlich eine Weiterzucht der Bloody Mary.
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Die gelbe Linie

Die gelbe Linie fällt durch relative Farbeinheitlichkeit auf. Zwar gibt es auch grüne Garnelen, die in gelben Neocaridina Stämmen fallen, diese sind jedoch sehr selten und ließen sich züchterisch nicht besonders gut festigen.

  • Yellow Fire: Vom Aussehen müsste die sehr deckend gefärbte Yellow Fire eigentlich Yellow Sakura heißen; im Sprachgebrauch hat sich jedoch der Name Yellow Fire schon seit langer Zeit eingebürgert. Die gelbe Zwerggarnele kann einen schmalen oder breiteren Rückenstrich haben; es gibt aber auch Yellows ohne Rückenstrich.
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  • Yellow Fire Neon: Die Yellow Fire Neon fällt durch einen besonders breiten leuchtenden Rückenstrich auf. Sie wurde aus der Standard Yellow Fire herausgezüchtet.
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  • Yellow Rili: Bei der Yellow Rili wird die gelbe Deckfarbe auf dem Körper durch transparente Stellen unterbrochen.
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