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10 Tipps für angehende Aquarianer

10 Tipps für angehende Aquarianer


Schön, dass du dich für die Aquaristik interessierst, und herzlich willkommen bei diesem faszinierenden Hobby! Wir freuen uns sehr, dass du hier nach Tipps suchst, und hoffen, dass wir dir den Einstieg mit unseren Hinweisen erleichtern und einfacher machen können. Es gibt bei der Vielzahl von Tieren, Pflanzen, Einrichtungsstilen und Aquariengrößen viel verwirrendes, und man bekommt gute und auch weniger gute Tipps — wir wollen versuchen, hier etwas Ordnung in das Durcheinander zu bringen.

1. Nimm dir Zeit. Überleg gut, was du möchtest - willst du ein großes, schönes, bepflanztes Gesellschaftsaquarium mit bunten Fischen und Wirbellosen, das zum Beispiel für dein Wohnzimmer (oder deine Geschäftsräume) ein echter Blickfang sein wird? Ein großes oder auch kleineres Aquarium, in dem der Schwerpunkt hauptsächlich darauf liegt, eine Landschaft unter Wasser zu gestalten — also ein sogenanntes Aquascape, in dem die Pflanzen und die dekorativen Elemente wie Wurzeln und Steine die Hauptrolle spielen? Oder möchtest du ein Nanoaquarium als kleine dekorative grüne Perle auf deinem Schreibtisch? Geht es dir eher darum, bestimmte Tiere zu halten und eventuell auch zu züchten? Spontaneität ist im Umgang mit Lebewesen noch selten ein guter Ratgeber gewesen, also ist unser Tipp: Lesen, lesen, lesen. Du weißt schon ganz grob, was du möchtest — beschäftige dich mit der Materie. Es gibt sehr gute Bücher und Webseiten über die verschiedenen Sparten der Aquaristik. Wenn du nicht so der Leser bist: Schau in eine Facebook-Gruppe oder ein Internet-Forum und finde Aquarianer in deiner Nähe. Oder such dir einen Aquarienverein. Die Leute dort helfen dir gern, und meist gibt es neben der theoretischen Starthilfe auch ganz praktische Angebote, dir mit Pflanzen und eventuell sogar auch mit Tieren unter die Arme zu greifen. Du kannst dich auch beispielsweise hier im Shop schlau lesen — wir haben bei allen unseren Tieren eine ausführliche Beschreibung aufgeführt, und auch hier im Blog findest du einiges an Artikeln vorwiegend über die Haltung von Wirbellosen.

2. Wenn du einen Standplatz für dein Aquarium suchst, denk dran, dass direkte Sonneneinstrahlung die Algenbildung fördern und das Aquarienwasser auch sehr stark aufheizen kann. Ein Plätzchen, das nur wenige Stunden Morgen- oder Abendsonne abbekommt, ist aber durchaus in Ordnung. Sehr große Aquarien sollten der Statik wegen eher an tragenden Wänden stehen. Im Zweifel: Statiker fragen! Ein großes Becken von 1,20 m Kantenlänge kann mit Einrichtung schnell 300 bis 600 kg wiegen, das packt nicht jeder Fußboden … Nanoaquarien haben dieses Problem nicht. Sie kann man auch mitten im Raum z.B. auf den Schreibtisch stellen. Immer spannend: Gibt es dort Steckdosen? Du brauchst mindestens zwei: eine für den Filter, eine fürs Licht. Nach oben ist fast keine Grenze … es gibt einige elektrische Geräte, die an ein Aquarium angebaut werden können, zum Beispiel Heizer oder Kühler, Mondlichter für die Abendbeleuchtung, …



3. Finde heraus, welche Wasserwerte dein Leitungswasser hat. Das geht ganz einfach auf der Webseite deines Wasserversorgers. Interessant sind hier zunächst einmal die Härtegrade: Gesamthärte (gemessen in °dGH, oft einfach als GH abgekürzt) und die Karbonathärte (das Säurebindungsvermögen, gemessen in °dKH, oft als KH abgekürzt). Verschiedene Fische und Wirbellose haben unterschiedliche Ansprüche an die Wasserwerte. Auch Wasserpflanzen bevorzugen unterschiedliche Härtegrade. Das solltest du bei deiner Besatzplanung berücksichtigen. Wenn du dein Herz schon in eine bestimmte Tier- oder Pflanzenart verloren hast, deren Bedürfnisse nicht zu den Wasserwerten passen, die bei dir aus der Leitung kommen: Bist du bereit, diesen Lebewesen zuliebe das Wasser fürs Aquarium aufzubereiten (keine Angst, das ist nicht halb so kompliziert, wie es sich anhört — heute gibt es sehr gute fertige Mischungen. Falls dir das zu viel Aufwand ist, bitte überlege noch einmal, ob dieses Tier/Pflanze wirklich zu dir passt. In der Regel wirst du dann nicht viel Freude daran haben.

4. Nun hast du schon eine Idee, in welche Richtung das Hobby bei dir in etwa gehen wird. Jetzt kommt die kniffligste und gleichzeitig aber auch die schönste Aufgabe: Wähle deinen Besatz. Du weißt ungefähr, welche Aquariengröße für dich in Frage kommt, wie hart dein Wasser ist, und du hast schon ein hübsches Plätzchen für das Becken gefunden. Du hast dich eventuell sogar bereits für einen bestimmten Einrichtungsstil entschieden.
Hast du im Laden oder Onlineshop ein Tier gesehen, das dir gefallen könnte und das deinem Empfinden nach zu deinem Setup passt? Mach ein Foto, oder notier dir den Namen. Dann recherchiere auf eigene Faust im Internet oder in Büchern, und frag Halter und Züchter in Foren oder sozialen Netzwerken nach Tipps aus der Praxis. Verlass dich nicht auf die Aussage einzelner Verkäufer, sondern informier dich selbst. Bei der Vielzahl an Fischen und Wirbellosen, die es gibt, ist man bei den Spezialisten eigentlich immer am besten aufgehoben.

5. Mach dir einen groben Plan, wie du das Aquarium dekorieren und bepflanzen möchtest. In der Realität sieht's hinterher zwar meist doch anders aus, aber als Orientierung zum Einkaufen ist so ein Plan ganz praktisch — du willst ja nicht zu viele oder zu wenige Pflanzen oder Dekomaterialien haben. Die Einrichtung eines Aquariums unterbrechen zu müssen, weil man nicht genug Material hat, ist echt frustrierend! Wähle auch einen zu deinem geplanten Besatz passenden Bodengrund (Unser Blog zum Thema Bodengründe) aus und berechne, wie viel du in etwa davon brauchst (es gibt tolle Webseiten, bei denen man sich das ganz einfach ausrechnen lassen kann).

6. Jetzt wird's praktisch (endlich!!!). Du kannst nun losziehen und dir ein passendes Aquarium kaufen oder bestellen. Grundsätzlich gilt: Komplettsets sind für Einsteiger eigentlich fast immer gut geeignet und auch preislich meist wirklich attraktiv. Willst du beispielsweise Zwerggarnelen halten, ist es möglich, dass der Filter nicht ganz so optimal für sie ist. Welche Filter sich für die kleinen Krabbler eignen, kannst du beispielsweise hier nachlesen: Blog über Aquarienfilter. Oft rechnet es sich aber trotzdem, ein Komplettset zu nehmen und den Filter gegebenenfalls einfach durch ein passendes Modell zu ersetzen.

7. Stell dein neues Aquarium nun an den Platz, an dem es später dauerhaft stehen soll. Volle Aquarien sind schwer zu bewegen!

8. Richte dein Aquarium so ein, wie es dir gefällt. Grundsätzlich gilt: Hohe Dekomaterialien und Pflanzen kommen eher nach hinten, niedrige eher nach vorn. Setz erst die Deko, dann die Pflanzen. Füll dazu nur ganz wenig Wasser ein (ca. 1/4 der späteren Wasserhöhe), und mach das Aquarium erst ganz voll, wenn du mit dem Bepflanzen fertig bist. Holz, Steine und Pflanzen platziert man deutlich einfacher und angenehmer, wenn man nicht mit dem halben Arm im Wasser hantieren muss.


Zum Auffüllen: Leg das Aquarium mit Küchenrolle aus, damit der Bodengrund beim Wassereinfüllen nicht aufgerührt wird, und befülle das Becken am besten mit einer sanften Brause. Merkst du beim Einfüllen des Wassers, dass sich deine Holzdeko selbstständig macht, sprich, dass die Wurzeln beginnen aufzuschwimmen, kannst du sie einfach mit einem Kieselstein beschweren. Nach einiger Zeit (je nach Wurzel können das auch mehrere Wochen sein) haben sie sich mit Wasser vollgesogen und bleiben von selbst unten.


9. Zu Beginn wirst du feststellen, dass sich das System erst einmal einpendeln muss. Es können alle möglichen Kleintiere, wie Hüpferlinge, Muschelkrebse oder auch diverse Würmer auftauchen — keine Sorge, die meisten davon sind harmlos. Auch Algenbeläge oder watteartige Bakterienbeläge können auftreten, und zu Beginn ist es auch möglich, dass sich mit den Pflanzen eingeschleppte Schnecken stark vermehren (Unser Blog zum Thema Schneckenplagen). All das wird sich mit der Zeit einpendeln und auf ein normales Maß zurückschrauben. Neue Aquarien dürfen fast alles! Lass dein Aquarium in Ruhe einfahren. Geduld ist die Tugend eines echten Aquarianers. Wenn die Wasserwerte stimmen und der Nitritwert nach einer Spitze, dem sogenannten Nitritpeak (GarnelioBlog: Stickstoffkreislauf im Aquarium), wieder gegen Null geht, können die ersten Tiere einziehen.


10. Denk immer daran: Die meisten Probleme im Aquarium rühren von zu viel Futter und zu wenig Wasserwechsel her, nicht von zu wenig Futter und zu viel Wasserwechsel …

Wir wünschen dir nun viel Spaß mit deinem neuen Hobby! Wenn du Fragen hast, zögere bitte nicht, uns anzuschreiben, wir helfen dir gerne weiter auch gerne über unserem Chat.


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